Saison 2005/2006
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Eigentor von Sinkiewicz besiegelt Abstieg

Wenn ein einzelnes Spiel als Spiegelbild für eine ganzen Saison dienen kann, dann dieses. Der 1. FC Köln bot eine couragierte Leistung gegen den personell arg gebeutelten Tabellen-Zweiten aus Hamburg. Es war ein Spiel auf ein Tor, ein Spiel, in dem der FC aber auch über fast die gesamte Dauer einem Treffer hinterher lief. Schon in der 3. Minute hatte FC-Innenverteidiger Lukas Sinkiewicz eine scharfe Hereingabe an seinem Torwart Alexander Bade unhaltbar ins eigene Netz abgefälscht.
 
Die Mannschaft zeigte eine bemerkenswert gute Reaktion und zog ein Powerplay auf, das den HSV von einer Verlegenheit in die nächste trieb. Doch das Wichtigste vergaßen die Geißböcke dabei. 19:3 Ecken, 25:5 Torschüsse und eine kaum in Prozenten wiederzugebende Feldüberlegenheit nützen nichts, wenn der Ball nicht ins Tor will. Dann erwischt auch noch der gegnerische Torwart Kirschstein einen Glanztag, der Schiedsrichter Kircher beim Übersehen zweier klarer Handspiele des Hamburger Abwehrspielers Boulahrouz einen rabenschwarzen Tag und am Ende steht das Nichts in Form einer 0:1-Niederlage. Nichts wurde es mit dem Sieg und der Fortsetzung der Aufholjagd. Stattdessen war der Abstieg an diesem sommerlich warmen Dienstagabend so gut wie besiegelt und 24 Stunden später dann ja auch tatsächlich perfekt.
 

Alles reklamieren half nichts. Schiri Kircher verweigerte dem einen klaren Elfmeter.
 


Nach dem Schlusspfiff sanken die tapferen FC-Kicker zu Boden. Die Fans, wieder 50.000 im ausverkauften Stadion, reagierten sensibel und feierten die Spieler, die ausgepumpt und mit leerem Blick in die Kurve wankten und wie Denis Epstein oder Patrick Helmes die ein oder andere Träne verdrückten.
 

Enttäuscht verlässt FC-Youngster Denis Epstein den Platz.
 
Danach kamen dann bekannte Sprüche Wir sind nicht heute abgestiegen“ oder Wenn wir immer so gespielt hätten, wäre es nicht so weit gekommen“. Der Trainer gratulierte seiner mit Ausnahme des Towarts blutjungen Truppe zur starken Leistung und wollte Enttäuschung und keineswegs Resignation ausgemacht haben. Ich stehe voll hinter der Leistung der Mannschaft, die sich prächtig geschlagen hat“, so Latour. In den verbleibenden beiden Spielen wollen wir zeigen, dass wir gefestigt sind und die guten Spiele der letzten Wochen bestätigen.“
 
Und die Spieler? Lukas Podolski haderte nach seinem vielleicht vorletzten Heimspiel im FC-Trikot mit dem Pech, nahm aber den schwachen Unparteiischen in Schutz: Auch der Schiri macht halt Fehler.“ Lukas Sinkiewicz kommentierte sein Eigentor mit: Das war bitter, aber was hätte ich machen sollen. Ich musste zum Ball gehen.“ Alexander Bade sah, dass der FC die Leistung stabilisiert“ habe. Und Denis Epstein versprach, dass die Spieler sich weiter voll reinhängen werden, weil wir das den Fans schuldig sind und wir für die kämpfen müssen“.
 
Für die Kölner Kicker geht es nun nur noch um einen vernünftigen Abschied aus dem Oberhaus. Die Macher des Vereins stehen jetzt vor der Herausforderung, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, dass den vierten Wiederaufstieg umgehend packen soll. Da gibt es noch eine ganze Menge zu tun.
 
Tobias Gonscherowski
 

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