Daum verteilt „Riesenkompliment“ an seine Truppe

Die gute Nachricht zuerst. Der 1. FC Köln ist seit drei Spielen ungeschlagen und holte in dieser Zeit 7 Punkte. Gegen den sieglosen Tabellenletzten aus Paderborn gelang ein äußerst schmeichelhafter 2:1-Heimsieg, den ein Großteil der erneut 41.000 Besucher im RheinEnergiestadion mit Pfiffen quittierte. Matchwinner in einer ansonsten schwachen Geißbocktruppe war Stürmerstar Milivoje Novakovic, der beide Treffer erzielte.

 

Siegtorschütze Novakovic lässt sich feiern.
 

Viel mehr Positives gibt es von dem Gruselkick aber nicht zu berichten. Immerhin noch dies. FC-Trainer Christoph Daum versetzte nach dem Spiel die neugierigen Medienvertreter in Erstaunen, indem er die Darbietung seiner Truppe in den schillerndsten Farben schön redete. Man sei „sehr gut gestartet“, das eingegangene Risiko sei „belohnt worden“, man habe „Druck aufgebaut und immer auf Sieg gespielt“. Daum dankte „einem Großteil der Zuschauer für die großartige Unterstützung“. „Ich bin hochzufrieden, dass wir gewonnen haben. Ein Riesenkompliment an die Truppe“, sagte er. Und: „Glück hat nur der Tüchtige. Wir müssen Punkte holen. Es geht nicht um Schönheitspreise.“

Sitzfußball im RheinEnergiestadion.
 
Gästetrainer Holger Fach blickte ob dieser Ausführungen immer wieder verwundert in die Runde, so, als traue er seinen Ohren nicht. Sein kurzer Kommentar lautete: „Wir hätten das Spiel für uns entscheiden müssen. Es sagt doch alles über das Spiel, wenn der Sieger nach dem Spiel von den eigenen Zuschauern ausgepfiffen wird.“ Womit er recht hatte. Paderborn vergab eine Reihe von Großchancen und hatte zudem bei Lattenknallern zweimal Pech. Die Kölner hatten Milivoje Novakovic, der mit seinen Saisontreffern acht und neun das Schlimmste verhinderte.

Blitzstart: Helmes versiebt eine Torchance.
 
Auf der Ehrentribüne litt derweil Hans Schäfer still vor sich hin. Einige Tage nach seinem 80. Geburtstag „gönnte“ sich der Weltmeister von 1954 wieder einen Stadionbesuch, um seinem FC beizustehen. Seine Aufstiegsrechnung, die er vor ein paar Wochen abgab, könnte noch hinkommen: In Gladbach einen Punkt holen, dann Paderborn, Osnabrück und Hoffenheim schlagen, auf einen Aufstiegsplatz klettern und ihn nicht mehr abgeben. Aber in dieser Form könnte es verdammt eng werden.
Tobias Gonscherowski

 

Spiel ohne Ball. Chihi lässt die Kugel liegen. 

Mohamad ist ratlos. 

Novakovic der einzige Lichtblick. 

Christoph Daum redet das Spiel schön. 

Hans Schäfer hofft auf Besserung.