Ruth Welter wurde 1956 in Hürth geboren und wuchs in Brühl auf. Nach dem Abitur am St. Ursula-Gymnasium studierte sie Germanistik, Sport und Erziehungswissenschaften. 1985 arbeitete sie zusammen mit dem Brühler Künstler Günter Krüger an Konzeption, Aufbau und Betreuung der Ausstellung „Lebensbilder aus 7 Jahrhunderten“. Danach war Ruth Welter viele Jahre an der Universität zu Köln beschäftigt. Ebenso lange ist sie „Ghostwriter“ für Texte und Reden.

Im Jahr 2012 erschien ihr Buch „Das Kindermädchen und der Herr Jesus“. Es handelt im ersten Teil von Traditionen in Brühl und dem Umland. Vom Kindergarten und vom Seniorenheim, dem Friseur, dem Hutgeschäft, dem Café (Engels), vom Schwimmbad, als es noch kein Hallenbad gab, und von der Feuerwache, als sie noch an der Tiergartenstraße ansässig war, vom Museum für Alltagsgeschichte und dem Phantasialand, als es lediglich aus Märchenwald und Alt Berlin bestand; und schließlich von der Kölner Philharmonie, wo die alte Frau Schmitz beim klassischen Weihnachtskonzert ihre rockigen Enkel kennen lernen soll. Aber es handelt auch von Menschen und Begegnungen – Begegnungen, die je nachdem traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. 
Das Kindermädchen im Buchtitel war Eva. Sie war das sehr strenge Kindermädchen von Ruth Welters Mutter und lebte mit der Familie in der Uhlstraße 80, wo ihre Urgroßmutter Selma bis zum Krieg das „Konfitürenhaus“ betrieb. Von den Brühlern wurde der Laden jedoch meist „dat Kamellebüdche“ genannt. Dort gab es exzellentes Eis zu kaufen. Das Buch enthält eine Vielzahl sehr alter und auch aktueller Brühl-Fotos.
Ruth Welter lebt derzeit mit ihrer Hündin Klara im Oberbergischen. Dennoch ist sie regelmäßig in Brühl, um alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Regelmäßig schreibt sie in Internet-Blogs und für Literaturwettbewerbe. Sie ist Mitglied im Förderverein der Stadtbibliothek Bergheim, wo sie 2013 ihre erste große Lesung hatte. Ruth Welters Interessen sind zeitgenössische Literatur, Schreiben und klassische Musik, die rheinische Mentalität, Ahnen- und Brühlforschung. Favorisierte Reiseziele sind das Meer (egal wo), europäische Großstädte und hier besonders die zweite Heimat Rom mit ihren interessanten Menschen, denen auch eine Geschichte im Buch gewidmet ist.


Ich lebe in Brühl ....
seit meiner Geburt, nur derzeit nicht. Aber demnächst wieder …


Am besten gefällt mir an Brühl, ....
dass das meiste in der Stadt zentral und überschaubar ist. Meine Lieblingsgeschäfte sind der Hingucker von Claudia Wesseler, der Küchenwicht(erich) und aktuell das Atelier von Ulrike Ullmann, die derzeit gekonnt alte Schmuckstücke meiner Großmutter umarbeitet.


In Brühl vermisse ich ....
ein gutes Bekleidungsfachgeschäft mit individuellen und bezahlbaren „großen Größen“ und kompetenter Beratung.


Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
der Parkplatz Falkenlust. Wenn ich nach Brühl komme, fahre ich gern dorthin, um mit meiner Hündin Klara ein Stück zu laufen. Am liebsten die Allee entlang, um dann einen kurzen Blick in den Park zu werfen.


Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich....
zum Pozzo Antico oder auf einen der 30 Stühle (wobei es 45 sind!). Manchmal bin ich auch von einer Wettersteinbewohnerin zur hervorragenden Linsensuppe im Speisesaal eingeladen. Die BewohnerInnen können sich Besuch einladen. Ich sehe darin eine gute Möglichkeit der Kontaktpflege mit den Senioren.


Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
Es ist schon etwas länger her, dass ich in der DLRG und in der Volleyballabteilung des BTV aktiv war.


Von der Kommunalpolitik erwarte ich ....
Flexibilität und Bürgerdialog sowie die Förderung von Kunst und Kultur, vielleicht auch ein Augenmerk auf die Literatur. Warum initiiert die Stadt nicht einmal einen Schreibwettbewerb, der gleichzeitig Ideenwettbewerb werden könnte?


Meine Einstellung zur Kirche ist ....
Die Kirche als Institution könnte gut und hilfreich sein, wenn sie sich zügiger reformieren würde. – Ganz konkret zieht es mich in Brühl oft nach St. Stefan, wo ich gern das Labyrinth durchschreite. Dabei genieße ich die Stille und Atmosphäre dieser besonderen Kirche und komme zur Ruhe, egal wie hektisch ich vorher war.


An den tollen Tagen findet man mich ....
meistens in meiner zweiten Heimat Rom.


Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
Städtchen mit gemütlicher Atmosphäre und der Möglichkeit, auch jenseits der touristisch beworbenen Ziele das Flair zu genießen: z.B. den Marktplatz und die Geschichten, die einige Häuser in der Innenstadt „erzählen“, das Museum für Alltagsgeschichte, das Naherholungsgebiet …


Am besten abschalten kann ich bei ....
Spaziergängen mit meiner Hündin, beim Schwimmen und beim Lesen.


Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über ....
Maja. Maja ist Nachbars Hündin und eröffnet ihr erstes von diversen Bellkonzerten des Tages morgens um 5 Uhr im Garten gleich gegenüber. Maja habe ich in meinem Buch eine Hommage gewidmet: „Und nachts, da bellt der Hund“ – nach dem Motto: Jeder Ärger hat auch seine guten Seiten.


Mein letzter Kinofilm war ....
„Sein letztes Rennen“ mit Hallervorden, dessen Rolle in diesem Film mich sehr beeindruckt hat. Die Mischung aus Tragikomik und großer Ernsthaftigkeit zum Thema Alter macht nachdenklich.


Mein letztes Buch war ....
Grégoire Delacourt: Alle meine Wünsche. Ein kurzer Roman, nur 127 Seiten, über das ganz andere Glück.


Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
seit der Aufstieg in greifbare Nähe gerückt ist, sehr.