Der Saisonstart des 1. FC Köln ging schon einmal heftig in die Hose. Null Punkte nach drei Spielen und Platz 18 stehen in der Bundesliga zu Buche. Schlecht waren die Auftritte der Geißbockelf zwar nicht, doch die Chancenverwertung ist äußerst mangelhaft. Der Abgang von Torjäger Anthony Modeste konnte offensichtlich noch nicht kompensiert werden. Das sahen auch die Teilnehmer unserer Umfrage so, die sich schon so ihre Sorgen um den FC machen.




Gerald Steffen-Wahle: Sagen wir es mal so. Die Chance, in den ersten Spielen wäre groß gewesen. Ich befürchte Schlimmes. Die Doppelbelastung wird ein Problem. Ich halte viel von Trainer Peter Stöger, aber diesmal bin ich skeptisch. Der FC wird im unteren Drittel landen und lange im Abstiegskampf stecken bleiben. Aber sie werden den Klassenerhalt schaffen, weil Teams wie Augsburg, Stuttgart, Hannover, Frankfurt und Mainz schlechter sind.




Angelo Gagliardi: Ich hoffe, dass der FC die Gruppenphase in der Europa League übersteht. In der Bundesliga erwarte ich in dieser Saison nicht so viel. Es geht eher um die Plätze 14 und 15. Leider. Die Doppelbelastung und die Euphorie sind ein Nachteil. Der Abgang von Anthony Modeste konnte nicht kompensiert werden. Langfristig war sein Verkauf richtig. Jetzt sind andere Spieler als Leistungsträger gefordert.


Bernd Klein: Mit etwas Glück landet der FC auf Platz 10. Ich bin optimistisch, Peter Stöger garantiert den Erfolg. Der FC wird nicht absteigen und auch keinen Abstiegskampf erleben. Aber die ganz hohen Erwartungen werden sie auch nicht erfüllen. Dafür schnuppern sie in Europa rein und nehmen die Gruppenphase mit.
Georg Töpfer: Es wird schwer, aber für Platz 10 bis 14 reichen. Dem FC fehlt der Torjäger, Modeste ist nicht zu ersetzen. Sein Nachfolger Jhon Cordoba war viel zu teuer, selbst nur fünf statt der 17 Millionen wären zu viel gewesen. Mark Uth wäre eine bessere Verpflichtung gewesen. Es geht darum, nicht abzusteigen. Ich erwarte, dass wie in der letzten Saison wieder zehn bis elf Vereine unten reinrutschen können.
Bernd Vog: Der FC kommt nicht noch einmal auf Platz 5. Stöger hat alles im Griff, obwohl die Fans ein bisschen durchdrehen und zu viel erwarten.




Wolfgang Grandt: Realistisch ist eine Platzierung um Rang 10 herum. Dem FC fehlt ein Torjäger. In der letzten Saison wurde das Optimum herausgeholt. Ich bin HSV-Fan und muss sagen, dass sowohl der HSV als auch der FC zu eindimensional spielen und beide Trainer in ihren Systemen nicht so flexibel sind.
Wilhelm Peters: Ich tippe auf Platz 9 bis 13. Die Mannschaft ist qualitativ nicht so gut besetzt wie in der letzten Saison. Dem Kader fehlt die Breite. Der Abgang von Modeste lässt sich einfach nicht kompensieren. Hinzu kommt die Zusatzbelastung. Das könnte zu mehr Verletzungen führen. Trainer Peter Stöger leistet gute Arbeit und hat Ruhe in den Verein gebracht.




Heinz Jung: Ich wünsche mir einen einstelligen Tabellenplatz. Ich habe als Kind in Köln-Klettenberg am Asbergplatz gewohnt und bin mit dem Tretroller zum Geißbockheim gefahren, um Autogramme zu sammeln. Der Saisonstart war jetzt diesmal schlecht. Modeste ist nicht zu ersetzen. Aber wir werden nicht absteigen.




Stefan Engelhardt: Mir wird zu viel Fußball gezeigt, es gibt auch andere Sportarten, die leider vernachlässigt werden. Beim FC ist positiv, dass er zu seinen Wurzeln und zur rheinischen Lebensfreude zurückgekehrt ist. Auch der österreichische Trainer steht dafür, deshalb können sich die Fans gut mit ihm und dem Verein identifizieren. Schade ist, dass im Fußball die Fankultur ins Radikale abdriftet. Der Start ist für die Kölner leider in die Hose gegangen, trotzdem traue ich dem FC einen Platz im einstelligen Bereich zu.




Daniela Fischer: Der FC mit sich jetzt ohne Modeste erst einmal eingrooven. Es wird eng, aber ich bin optimistisch und habe Hoffnung auf eine Platzierung zwischen 5 und 8. Es kann nicht sein, dass der ganze Mannschaftserfolg nur von einem Stürmer abhängt.


Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)