Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW

"Innovativ, vorbildlich, richtungsweisend" - mit diesen Prädikaten wurden kürzlich in Düsseldorf 28 neue oder erneuerte Bauwerke aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW und die Architektenkammer NRW vergaben gemeinsam die "Auszeichnung vorbildliche Bauten" an 28 Architekten und Bauherren, die Gebäude realisiert haben, die in ästhetischer, technischer, sozialer oder städtebaulicher Hinsicht als richtungsweisend für die kommenden Jahre gelten können. Zu den ausgezeichneten Bauten gehörte auch das Max Ernst Museum in Brühl (Architektur: Architektenarbeitsgemeinschaft van den Valentyn Architektur, Thomas van den Valentyn, Köln; smo Architektur; S. Mohammad Oreyzi, Köln. Bauherrin: Stadt Brühl).
 

 
Hier die Begründung der Jury: "Das Gesamtprojekt beinhaltet die Wiederherstellung der dreiflügeligen Gebäudeanlage aus dem 19. Jh. und Ergänzung durch den in den Innenhof eingeschobenen, eingeschossigen Neubau auf einem Natursteinplateau. Vorbildlich ist die harmonische Einfügung des Neubaus in das vorhandene Gebäudeensemble, die klare Abgrenzung zwischen dem Gebäude und der umgebenden Parkanlage. Der Konzertsaal und die Räume für Wechselausstellungen befinden sich im Untergeschoss unter dem Plateau, um die historische Substanz möglichst wenig zu beeinträchtigen. Hervorzuheben ist die interessante Lichtführung in das Ausstellungsgeschoss. Vorbildlich ist die Konzentration der Neubausubstanz in EG und UG, die die vorhandene Gebäudesubstanz harmonisch ergänzt ohne deren Maßstäblichkeit zu beeinträchtigen."
 
Die "Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW" wird alle fünf Jahre in Zusammenarbeit zwischen der Architektenkammer NRW und dem Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW vergeben. Für das aktuelle Verfahren waren insgesamt 236 Arbeiten von Bauherren und Architekten vorgeschlagen worden. "Die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten hat uns die Auswahl nicht gerade leicht gemacht", berichtete die Jury-Vorsitzende, Barbara Ettinger-Brinckmann. Die Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen zeigte sich beeindruckt von der thematischen Vielfalt der eingereichten Arbeiten, die zahlreiche Wohnprojekte, aber auch öffentliche Bauten sowie Büro- und Gewerbeimmobilien umfasst: vom Umbau eines Hochbunkers in Wohnhäuser in Köln über die Sanierung eines Schulverwaltungsamtes in Düsseldorf bis hin zum Umbau der Zeche Nordstern in Büro- und Verwaltungsräumlichkeiten in Gelsenkirchen.
 
"Vorbildlich Planen und Bauen heißt, energie-, kosten- und flächensparend zu planen und dabei die gesellschaftlichen Entwicklungen in den Bereichen Arbeit, Wohnen und Freizeit zu reflektieren", sagte Kammerpräsident Miksch. Wichtig sei insbesondere das Engagement der Bauherren, ohne die keine Innovation realisiert werden könne. Die weitere Entwicklung von einfachen, aber überzeugenden Lösungen für Neubauten, der Erhalt und die Umnutzung von Stadtbild prägenden Altbaubeständen, die kostengünstige Erneuerung denkmalgeschützter Bausubstanz sowie die Gestaltung eines qualitätsvollen Wohn- und Arbeitsumfeldes seien von zentraler Bedeutung für eine behutsame Entwicklung unserer Städte und Gemeinden. "Die 28 ausgezeichneten Bauwerke stehen stellvertretend für viele andere Bauten mit hervorragender Architektur in Nordrhein-Westfalen", hob der Präsident der Architektenkammer hervor.