Die Kunst, seine Gäste auf absolut hohem Niveau zu bewirten

Jemanden wie Johannes Kokjé dem Leser in Worten zu beschreiben, fällt nicht leicht. Wer ist eigentlich dieser Johannes Kokjé, der über lange Jahre als Kölner Restaurateur Gastronomie als Gesamtkunstwerk in seinem "Ambiance" zelebrierte? Vielleicht erklären die beruflichen Stationen im Leben des Johannes Kokjé, warum eine oder zwei Berufsbezeichnungen für ihn nicht ausreichen.


 
Johannes Kokjé stammt aus den Niederlanden und ging 1962 mit 16 Jahren in die Schweiz, um den Beruf des Kellners im Savoy in Zürich zu erlernen. In dieser Zeit galt die Hotellerie und Gastronomie der Schweiz als ausgezeichnet und ein Berufsstart dort eröffnete für einen jungen Mann beste Zukunftsperspektiven. Nach der Ausbildung folgten Anstellungen bei den ersten Adressen in Zermatt, St. Moritz und Davos.
 
Liebe zur französischen Küche
 
Sein eiserner Wille und das selbstkritische Wissen, noch nicht perfekt zu sein, waren für Johannes Kokjé der Antrieb, mit den Jahren die Karriereleiter vom Kellner zum Maître d'Hotel hinauf zu steigen. Die Liebe zur klassischen französischen Küche war ihm bereits durch den Vater und Großvater, beide exzellente Köche, in die Wiege gelegt. Er perfektionierte seine eigene Kochkunst. Begleitend zum Genuss der klassischen französischen Küche spielt der Wein eine herausragende Rolle im Leben des Niederländers. Dass Johannes Kokjé sich während seiner Laufbahn auch zum anerkannten Weinexperten entwickelte, sei hier nur beiläufig erwähnt. Viele Leser der Kölnischen Rundschau erinnern sich noch gern an seine in den Jahren 2000 und später veröffentlichten Weintipps. Ein weiteres Interesse während seines beruflichen Weges galt immer auch dem kaufmännischen Aufgabenbereich innerhalb der Gastronomie. Schon sehr früh bestand für Johannes Kokjé der Wunsch nach Selbständigkeit.
 
Maître d'Hotel im "Chez Alex"
 
Sein Privatleben führte Johannes Kokjé in den siebziger Jahren ins Rheinland und somit auch nach Brühl. Der Schlossstadt gab er fürs private Leben ganz gezielt den Vorzug vor dem turbulenten Köln. Zumal er seit 1977 im über die Landesgrenzen bekannten Kölner Restaurant "Chez Alex" als Maître d'Hotel große Bekanntheit erlangte und somit im wohlbeobachteten Mittelpunkt der gehobenen Kölner Gastroszene stand.
 
Die schreibende Zunft der Gastronomiekritiker sowie Institutionen der Gastronomie überhäuften Johannes Kokjé seit dieser Zeit mit höchsten Auszeichnungen und überragenden Kritiken. Seine genialen Fähigkeiten als perfekter Gastgeber, anerkannter Weinexperte, Plauderer und Charmeur brachten ihm den Ruf, einer der besten Restaurantchefs in Deutschland zu sein.
 
Eröffnung des "Ambiance"
 
Im Jahre 1989 war es dann soweit. Johannes Kokjé eröffnete sein eigenes gediegenes Restaurant Ambiance. Hier konnte er nun als Patron all sein erworbenes Wissen in eigener Regie und mit großem Tatendrang umsetzen. Das Ambiance mit seiner klassischen französischen Küche entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einer der Topadressen in der Kölner Gastronomie. Als Gastronom des Jahres 1993 in Deutschland verstand er es, seine Menü-Präsentationen in der Art einer unterhaltsamen Performance zu zelebrieren. Zahlreiche Stammgäste sowie lobende Gastrokritiker wie "Der Metternich", "Gaut/Millau" "Römer's", oder "Marcellino's", "Varta" oder "Michelin" um nur einige der bekannten Gourmetführer zu nennen, adelten das Ambiance für seinen immer gleich bleibenden allerhöchsten Qualitätsanspruch à la Kokjé.


 
"Einfach 1st Class Kochen"
 
Johannes Kokjé entschied bereits frühzeitig, mit seinem 60. Geburtstag auch seinen Abschied aus dem Berufsleben zu feiern. 2005 trat er in den wohlverdienten Ruhestand und genießt seitdem die ungewohnte Fülle an Freizeit gemeinsam mit seiner Frau. Nun ist er kürzlich in Form eines Kochbuches "Einfach 1st Class Kochen" von Berufs wegen "rückfällig" geworden.
 
Man darf gespannt sein auf ein ganz besonderes Arbeitsbuch voller Esprit und Erfahrung, wie er mit mitreißender Leidenschaft die Leser animiert sich selbstbewusst und unbeschwert am eigenen Herd an die Rezepte heran zu wagen.