Jahrgang 2006
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Brühler Bilderbogen Juli 2006

Liebe Leser,
 
haben Sie die ersten Fußball-freien Tage nach der vierwöchigen WM-Dauerfete gut überstanden? Bei dem traumhaften Sommerwetter, das wir seit Wochen haben, dürfte das kein großes Problem gewesen sein, zumal der Start in die neue Bundesliga-Saison auch nicht mehr allzu weit entfernt ist.

 
Bei den hohen Temperaturen suchen viele Menschen nach Erfrischung und Abkühlung durch einen Besuch in einem der schönen Strandbäder oder im Brühler Schwimmbad. Wir haben uns mit Bernd Krajewski getroffen, der seit über dreißig Jahren Schwimmmeister im Karlsbad ist und uns viele interessante Geschichten und Anekdoten aus seinem Arbeitsalltag erzählt hat.
 
Eine andere willkommene Abwechslung bietet uns seit inzwischen zwanzig Jahren das ZOOM-Open-Air-Kino, das im malerischen Innenhof des Brühler Rathauses ab dem 27. Juli stattfindet. Hans-Jörg Blondiau, einer der Vereinsgründer von ZOOM, blickt voller Vorfreude auf das Filmfestival und den Klassiker Easy Rider”, mit dem damals alles begann und der auch in diesem Jahr wieder gezeigt wird. Jetzt hoffen die ZOOM-Macher nur darauf, dass sie in diesem Jahr besseres Wetter haben als zuletzt in den verregneten beiden Vorjahren.
 
Wetterunabhängig ist die Tätigkeit von Ute Hauck, die den Fragebogen beantwortet hat. Die Sozialarbeiterin kümmert sich um die Belange der derzeit rund 100 Menschen, die in den Notunterkünften der Stadt Brühl im Lupinenweg wohnen. Als Mitarbeiterin des Sozialdienst katholischer Frauen und Männer für den Erftkreis” engagiert sie sich auch bei dem sehr lobenswerten Projekt Brühler Tafel”, über das wir Sie in dieser Ausgabe ebenfalls ausführlich informieren.
 
Wie wir erfreut feststellen konnten, nutzen immer mehr Leser auch das Angebot unseres Internetauftrittes. Im Durchschnitt verzeichnen wir um die 800 Besucher im Monat, also etwa 10 % unserer Druckauflage. Um diese Zahl jetzt noch zu steigern, werden wir in Zukunft auf unserer Homepage Artikel platzieren, die nicht im Heft erscheinen. Keine Sorge, dass es sich dabei um eine Restverwertung” von weniger interessanten Beiträgen handelt. Eher wird das Gegenteil der Fall sein. Aber lesen Sie selbst. Ab Dienstag, den 18. Juli, wird unser Thema die Giesler Galerie“ sein.
 
Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und viel Freude mit der neuen Bilderbogen-Ausgabe.
 
Telefon: 0 22 32 / 15 22 22
Fax: 0 22 32 / 15 22 21
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Die Fußball-Weltmeisterschaft und das überraschend gute Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft hat das Land in eine vierwöchige Dauerparty versetzt. Überall wurde gefeiert und buchstäblich Flagge gezeigt. Zehntausende schauten sich auch im Rheinland vor Großbildleinwänden die Spiele an, nie zuvor wurden so viele Fahnen geschwenkt, aus den Fenstern gehängt oder an den Autos befestigt. Ist das ein neuer Patriotismus oder lediglich eine temporäre Erscheinung, die sich auf die WM beschränkte? Wir haben uns in der Stadt auf Stimmenfang begeben.



 

 
Micka Berboth:
 
Ich bin nicht der Fahnen-schwenker. Wir haben uns in unserer Jugend in den siebziger Jahren noch die Flagge vom Bundeswehrparker ab-geknibbelt. Ich finde es alles ein bisschen übertrieben. Abgesehen davon finde ich schwarzrotgold auch nicht gerade eine schöne Farbenkombination. Und Hulla-Girlanden in diesen Farben sind albern. Patriotismus empfinde ich nicht, aber ich freue mich, wenn Deutschland Fußballspiele gewinnt.



 

 
Reiner Besse:
 
Was heißt neuer Patriotismus? Das beschränkt sich erst einmal auf Fußball-Deutschland und ist ein Gefühl der Begeisterung. Unter Patriotismus verstehe ich etwas anderes. Der Begriff ist mir fremd. Ich bin kein Patriot, sondern friedensbewegt als Christ, der nicht national eingschränkt ist und beim Ansehen der Menschen keine großen Unterschiede macht. Man kann auf viele Sachen stolz sein. Viele Dinge in Deutschland sind gut. Das kann man ansprechen. Aber deshalb hänge ich mir keine Fahne aus dem Fenster, das macht mein Sohn. Das hat mit Fußball zu tun, er spielt selbst Fußball.



 

 
Ingo Wieland:
 
Ich finde die Begeisterung im Rahmen eines Großereignisses eine tolle Sache. Sie artet ja nicht nationalistisch aus. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist nicht verkehrt. Teilweise finde ich die Form übertrieben, das hat etwas Karnevalistisches. Leider sind die Kostüme etwas eindimensional.



 

 
Markus Fertig mit Sohn Leonard:
 
In diesem positiven Sinn begrüße ich das absolut. Das hat sich auch von der Presse nicht einschüchtern lassen. Mein ganzer Freundeskreis zeigt Flagge. Ich glaube, das hält auch über die WM an. Hoffentlich geht der Trend weiter. Die Menschen in anderen Ländern machen es doch auch.



 

 
Elke Klimowitsch:
 
Ich finde es gut, dass sich die Menschen solidarisieren. Es ist eine Freude, zusammen zu sein und dieses Gemeinschaftsgefühl zu teilen. Es ist schön, dass alles friedlich abläuft. Das hat Deutschland gebraucht. Wir gehen mit der Fahne unverkrampft um, anders als die frühere Generation. Wir haben Fahnen aus dem Fenster hängen und am Auto angbracht.



 

 
Helmut Malz mit Tochter Laura-Sydney:
 
Bei mir kommt mehr zusammen: Fan sein, Spaß und Patriotismus. Die Deutschen stehen zur Fahne. Das ist doch wunderbar. Ich glaube, das wird auch weitergehen. Das Motto, die WM zu Gast bei Freunden, hat doch gut funktioniert. Bei den Spielen ziehe ich ein Trikot an und fiebere mit. Hauptsache, man ist mit dem Herzen dabei. Vielleicht gibt uns die WM einen Schub für die weitere Entwicklung in unserem Land.



 

 
Anna Hübner und Maren Mettelsiefen:
 
Wir finden das toll. Wenn wir Fußball gucken, machen wir das ganze Programm. Deutsches Trikot, Schal, Fahne, so gehen wir zum Heumarkt. Es macht Spaß zusammen zu gucken, zu jubeln und zu feiern.



 

 
Klaus Kotte und Sabine Hamm:
 
Es ist ein bisschen übertrieben, aber in Ordnung. Erst gab es in dieser Hinsicht gar nichts, dann macht es fast jeder. Die Euphorie kam explosionsartig und ist übertrieben. Wenn man fürs nationale Selbstbewusstsein den Fußball braucht, dann armes Deutschland. Wenn wir auf Berlin blicken, hat man wenig worauf man stolz sein kann. Die Politiker verarschen einen doch nur und brechen ihre Wahlversprechen. Das sind alles Lügenbolde und Schmarotzer, die sich die Taschen vollstopfen. Deutschland ist für uns ein guter Standort, wir leben im Großen und Ganzen gerne hier.



 

 
Norbert Krausen:
 
Ich finde es gut, dass die Deutschen ein bisschen Patriotismus zeigen. Es sollte nicht ausufern. Aber man kann ruhig Selbstbewusstsein zeigen, zeigen, dass wir wer sind. Bisher hat sich ja alles im Rahmen gehalten und war friedlich. Nach der Fußball-WM, wenn die Begeisterung vorbei ist, wird es wieder abflachen.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos).

 

"Bei schwülem Wetter und 30 Grad ist Fingerspitzengefühl gefragt"

Bernd Krajewski hat alles im Blick. Wenn es die jugendlichen Badegäste im Brühler Schwimmbad wieder einmal zu bunt treiben, schreitet er ein. Dann beugt er sich in seinem "Büro" vor, nimmt sich das Mikrophon und spricht beschwichtigend auf die überdrehten Kids ein. "Liebe Kinder an der Rutschbahn. Dies ist eine Rutschbahn und keine Bobbahn", sagt er ruhig, aber bestimmt. "Bitte beachtet die Ampelanlage und rutscht einer nach dem anderen." Die Botschaft ist angekommen, die Kinder haben verstanden. Eine Junge hebt den Arm und signalisiert es ihm deutlich. Der Schwimmmeister lehnt sich wieder zufrieden zurück, beobachtet weiterhin abwechselnd die Kontrollmonitore in seinem Aufsichtsraum sowie das Treiben im Schwimmbecken. Und analysiert zwischendurch auch immer wieder die mehrmals täglich entnommenen Wasserproben. Bernd Krajewski macht einen gelassenen Eindruck, er setzt lieber auf einen kameradschaftlichen als auf einen autoritären Ton. Seit über dreißig Jahren übt er seinen Beruf aus, der sich im Laufe der Jahre doch sehr verändert hat.
 
Als Rettungsschwimmer fing er an
 
Früher nannte man ihn und seine Kollegen gerne Bademeister. Das Klischee war, dass dies ein toller Job sei, bei dem man nicht viel mehr tun müsse, als bei schönem Wetter braungebrannt mit einer Trillerpfeife im Mund auf einem Hochsitz neben dem Beckenrand zu hocken und den Bikinischönheiten beim Planschen zuzuschauen.
 
Heute ist das ganz anders. Bademeister wird er schon lange nicht mehr gerufen. "Das sind die Leute, die in eine medizinischen Bäderbetrieb an der Badewanne stehen", lacht Bernd Krajewski.
 
"Schwimmmeister trifft es schon eher." Doch im korrekten Beamten-deutsch nennt sich sein Beruf jetzt "Fachanstellter für Bäderbetriebe". Wir bleiben lieber beim Schwimm-meister. Bernd Krajewski erzählt uns, wie er zu seinem Job kam.
 
Eigentlich hatte er Kfz-Elektriker gelernt und in seiner Geburtsstadt Essen gearbeitet. Dann wurde er arbeitslos. Da er aber einen Rettungsschwimmerschein besaß und öfter Kollegen im Essener Freibad ehrenamtlich unterstützte, fand er schnell ein neues Betätigungsfeld. Das war Anfang der siebziger Jahre. "Damals war es noch kein anerkannter Lehrberuf", erinnert sich Bernd Krajewski. "Es gab einen staatlich geprüften Schwimmmeister. Ich habe dann meine Prüfung abgelegt, deren Prüfinhalte ich mir alle selber erarbeitet habe."
 
Jede Sekunde kann etwas passieren
 

 
Inzwischen ist das alles selbstverständlich streng geregelt. Die Ausbildung dauert drei Jahre, die Inhalte sind genau definiert. Der Schwimmmeister von heute muss nicht nur im Wasser in seinem Element sein und schwimmen, tauchen, retten und alles was dazugehört können, sondern auch mit der Technik eines Schwimmbadbetriebes vertraut sein und auch über ein solides Grundwissen in Chemie verfügen. Und er muss mit Menschen umgehen können, muss wilde Kinder und pubertierende Teenager bändigen und nörgelnde Mütter und reklamierende Rentner beruhigen können. Er muss mit den Gästen sensibel und mit Fingerspitzengefühl umgehen können, gerade wenn es draußen über 30 Grad heiß und schwül ist.
 
Bernd Krajewski kann das. Nach seiner Meisterprüfung in Essen wechselte er 1976 nach Brühl. Damals, in Zeiten des Personalmangels (!), wurde ihm die Stelle angeboten. Er nahm an und hat es bis heute nicht bereut. "Ich habe mich in Brühl bestens eingelebt, schnell einen Freundeskreis gefunden und möchte gar nicht mehr zurück in die Großstadt. Brühl bietet alles, was das Herz begehrt." Während er uns all das erzählt, steht er immer wieder auf, spricht mit Badegästen oder kümmert sich um das Nasenbluten eines Jungen. Dann entschuldigt er sich kurz und geht eine Runde durchs Schwimmbad. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass jederzeit etwas passieren kann und es dann oft um Sekunden geht.
 

 
Da hat er schon viel erlebt. Manchmal muss er so schnell reagieren, dass er beim Sprung ins Becken vergisst, vorher noch sein Mobiltelefon an "Land" zu lassen. Auch in diesem Jahr war er schon ein paar Mal im Wasser. Rund ein Dutzend Mal musste er im Laufe seiner über dreißig Dienstjahre Badegäste reanimieren. Vier Mal kam leider bei einem akuten Herz-Kreislaufversagen jede Rettung zu spät. Doch es muss nicht immer so dramatisch laufen. Auch kleinere Einsätze retten Leben. Doch als Lebensretter sieht sich Bernd Krajewski nicht. "Man hilft und gut ist", sagt er nüchtern. "Es ist schön, wenn man erfolgreich umsetzen kann, was man gelernt hat. Man muss zum richtige Zeitpunkt am richtigen Ort sein."
 
Die Reaktionen der Geretteten oder deren Angehörigen fallen ganz unterschiedlich aus. "Viele bedanken sich, manchmal wird man angemacht. Einmal gab es eine Mutter, die interessierte gar nicht, dass ihr Kind gerade verunglückt war. Da war ich sprachlos." Irritierend findet der Schwimmmeister auch, dass oftmals Badegäste sehen, dass jemand Hilfe benötigt, sie aber nicht reagieren. "Sie gucken dann mich an und fühlen sich nicht zuständig", sagt Bernd Krajewski. "Man liest so etwas ja in der Zeitung: Hundert Menschen schauen zu und keiner hilft. Komischerweise ist das im Saunabereich ganz anders. Da passen die Gäste ganz genau aufeinander auf."
 
An Spitzentagen über 3.300 Gäste
 

 
Bernd Krajewski und seine Kollegen müssen im Brühler Karlsbad an heißen Tagen im Freibad auf über 3.300 Menschen aufpassen. So viele Menschen suchen im wunderschönen Erlebnisbad im Herzen von Brühl Abkühlung und Abwechslung. Die Schwimmmeister sorgen für einen reibungslosen Ablauf und achten darauf, dass niemand belästigt wird. "Wenn ein paar ältere Herrschaften sich über ein sich besonders innig knutschendes junges Pärchen beschweren, gehe ich dann zu den jungen Leuten und sage einfach einen lockeren Spruch wie: Bitte nicht ganz so viel Wiederbelebung. Das kommt dann immer besser an als plumpes Zurechtweisen", meint Bernd Krajewski.
 
Manchmal muss aber auch der geduldige Schwimmmeister resolut werden. Oder zu ganz anderen Mitteln greifen. Einmal beobachtete er lange nach Dienstschluss, ein paar Jungs, die in der Dunkelheit über den Zaun kletterten und ein paar Runden im Schwimmbad drehen wollten. Da es das schon früher gab und auch schon in Vandalismus ausartete, rief Bernd Krajewski die Polizei. Zusammen schlichen sie dann ins Freibad, schnappten sich alle Kleidungs-stücke der Schwimmer und stellten sich dann an den Beckenrand. Die ungebetenen Badegäste waren überrumpelt und jeder Fluchtmöglichkeit beraubt. Sie bekamen eine Anzeige und Hausverbot. "Wir müssen da streng sein, weil es schon öfter vorgekommen ist, dass Eindringlinge das Schwimmbad verwüstet haben, Mülleimer samt Inhalt ins Becken geworfen und einen Saustall hinterlassen haben", erklärt Bernd Krajewski.
 
So bietet der Job im Karlsbad immer wieder täglich aufs Neue Abwechslung und andere Herausforderungen. "Es wird nie langweilig, es ist kein monotoner Betrieb." Das liegt auch an den Aktionen, die immer wieder veranstaltet werden. In den Sommerferien gibt es ein Zeltlager mit Übernachtung und vielfältigem Programm für Jugendliche. Am 6. August findet wieder der "Brühl-Tag" statt, an dem alle Bewohner Brühls freien Eintritt haben. Spiel und Sport werden geboten, eine Modenschau, ein Karaoke-Wettbewerb und einige Überraschungen. Bernd Krajewski wird auch dann wieder auf alles aufpassen. So wie er das seit dreißig Jahren tut.
 
Tobias Gonscherowski
 

 


Die Idee, die hinter der Brühler Tafel steckt, ist bestechend einfach: Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot und dennoch gibt es Lebensmittel im Überfluss.

 

 
Auf der einen Seite gibt es Lebensmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, aber qualitativ noch einwandfrei sind. Zum Beispiel Brot, Brötchen, Kuchen sowie Teilchen vom Vortag, Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern sowie verpackte Wurst und Käse, Säfte, Fertiggerichte, Süßigkeiten, Milch und Milchprodukte kurz vor dem Verfallsdatum.
 
Auf der anderen Seite gibt es Bedürftige, die diese Lebenshilfe gebrauchen können. Die Brühler Tafel ist die Brücke zwischen Armut und Überfluss und bemüht sich mit ehrenamtlichen Helfern um einen Ausgleich. Die Tafeln helfen diesen Menschen so, eine schwierige Zeit zu überbrücken und geben ihnen dadurch Motivation für die Zukunft.
 
Der Träger der Brühler Tafel ist der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer für den Rhein-Erft-Kreis e.V., kurz SKFM.
 
Wie funktioniert die Brühler Tafel?
 
"Jeder gibt, was er kann." Nach diesem Leitspruch engagieren sich Privatpersonen, örtliche Supermarktketten, Bäckereien, Wochenmärkte, Kfz-Mechaniker, Grafiker, Automobilhersteller, Beratungsunternehmen und viele mehr.
 
Die Brühler Tafel sammelt Lebensmittel, die nach den gesetzlichen Bestimmungen noch verwertbar sind und gibt diese an Bedürftige ab. Bedürftig im Sinne der Tafelgrundsätze sind alle Menschen, die nur über ein geringes Einkommen verfügen, unter anderem Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II oder XII, wie zum Beispiel Obdachlose, Arbeitslose, Alleinerziehende, aber auch Rentner/Innen, Aussiedler und ausländische Flüchtlinge. Die Brühler Tafel versorgt momentan etwa 200 Menschen in Brühl mit Lebensmitteln.
 
Wer sich als ehrenamtlicher Tafelhelfer engagieren möchte, ist herzlich willkommen. Ein paar Stunden am Tag, in der Woche, oder im Monat, so wie es die persönlichen Möglichkeiten zulassen. Gern nimmt die Brühler Tafel auch Geldspenden und weiterhin auch Lebensmittelspenden entgegen.
 
Finanziert wird die Brühler Tafel ausschließlich aus diesen Sach- und Geldspenden. Die Geldspenden werden für die Verteilung, die Logistik sowie für Arbeitsräume verwendet. Die Spenden sind übrigens steuerlich abzugsfähig. Auf Wunsch stellt die Brühler Tafel Spendern entsprechende Bescheinigungen für das Finanzamt aus.
 
Das Büro der Brühler Tafel befindet sich im Lupinenweg 41 (Beratungsstelle des SKFM e.V.) in Brühl.
Interessierte können sich unter der Telefonnummer 02232 - 2 20 70 bei Ute Hauck gern über Einzelheiten informieren.
Momentan wird noch eine Örtlichkeit als Ausgabestelle von Lebensmitteln in der Brühler Innenstadt gesucht.
 
Die Spenden-Bankverbindung lautet:
Kreissparkasse Köln: BLZ 370 502 99, Kto-Nr. 0151 003 037.
WICHTIG: Bitte als Verwendungszweck "Brühler Tafel" angeben.
 
In Brühl wird die Brühler Tafel bereits von einigen Unternehmen mit Lebensmittelspenden unterstützt, die damit ihr beispielhaftes soziales Engagement in unserer Stadt zeigen. Im Namen der Brühler Tafel wäre es wünschenswert, dass in Zukunft noch viele weitere diesem Beispiel folgen würden.
 

Das REWE-Team von Dirk Breitbarth, der seit März 2001 den REWE-Markt in der Kurfürstenstraße 31-33 führt.
 

Seit 2003 Inhaber der Bäckerei und Konditorei Jautz, Ralf Kuhl und Ehefrau Angelika Rösgen-Kuhl.
 

Marktleiterin Heike Krause (li.) und Mitarbeiterin Birgit Jungmann des Hit-Marktes in der Lessingstraße 1.
 
und der EXTRA-Markt, Berzdorfer Str. 5
 

 

Verlagssonderveröffentlichung / Anzeige

Ein mustergültiges Beispiel einer Unternehmensfortführung ist dieser Tage in Brühl zu erleben. Das Café Engels des Ehepaares Anne und Claus Engels wird von Ralf Kuhl und seiner Ehefrau Angelika Rösgen-Kuhl übernommen, die bereits seit 2003 die bekannte Brühler Bäckerei und Konditorei Jautz als Besitzer erfolgreich führen.
 
Statt wie in Brühl so oft geschehen die einfachste und schnellste Lösung für die Vermietung einer gewerblichen Immobilie zu suchen, wie etwa an einen Bäckerei-Discounter, engagierte sich das Ehepaar Engels dafür, ihr weit über die Stadtgrenzen bekanntes Café in der Uhlstraße in "gute Hände" zu übergeben.
 
Als Pate dieser Übergabe stand die Wirtschaftsförderung der Stadt Brühl zur Seite, die auf Anfrage von Anne Engels für eine Mithilfe aktiv wurde und den Kontakt zwischen den beiden Unternehmen herstellte. Somit wurde wohl die beste Lösung gefunden, denn schließlich sind es die inhabergeführten Geschäfte, die auch zu einer Einzigartigkeit der Stadt beitragen.
 
Die Geschichte des Café Engels begann mit dem Wiederaufbau des durch Bomben aus dem 2. Weltkrieg völlig zerstörten Hauses Ecke Uhlstraße/Bonnstraße. Der Wiederaufbau sowie die Eröffnung des Kaffeehauses im Jahre 1949 ist den Eltern von Claus Engels, Maria und Claus Engels Sen. zu verdanken. Schnell entwickelte sich das Kaffeehaus zu einem beliebten Treffpunkt für die Genießer von süßen Kreationen. Als Konditormeister aus Leidenschaft freute sich Vater Engels natürlich, als sein Sohn Claus nach erfolgreichem Bestehen der Konditormeisterprüfung im Jahre 1970 die Familientradition fortsetzten konnte.
 
Die 2. Generation im Café Engels
 
1973 fand schließlich der Generationenwechsel statt, und Anne und Claus Engels übernahmen die Geschäfte. Bis zum heutigen Tag bietet das Café Engels 30 verschiedene Kuchen- und Tortensorten an, die mit den Jahren weit über die Stadtgrenzen bekannt wurden. Ob Zitronenrollen, Mohrenköpfe oder Christstollen: Jeder Gast schätzt eine andere süße Kreation von Claus Engels für die er "meilenweit geht oder fährt". So wird im Café Engels die große Anzahl von Stammgästen mit Namen begrüßt und das familiäre Flair und die gemütliche Atmosphäre des Cafés von den Gästen geschätzt. Ein "großes Hallo" des Stammpublikums gibt es zum samstäglichen Frühstück ab 9.30 Uhr. Der hohe Qualitätsanspruch des Cafés führt auch dazu, dass Busunternehmen aus ganz Deutschland und den Niederlanden nach dem Besuch der Brühler Sehenswürdigkeiten mit ihren Reisegruppen gern ins Cafe Engels einkehren.
 
Seit geraumer Zeit spielte das Ehepaar Engels mit dem Gedanken, den wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Da ihre Kinder andere beruflichen Ziele verfolgen, startete Anne Engels die Suche nach einem geeigneten Nachfolger mit Hilfe der Wirtschaftsförderung der Stadt Brühl. Aufgrund deren Informationen war bekannt, dass der Brühler Bäckermeister Ralf Kuhl und seine Frau Angelika Rösgen-Kuhl mit ihrem Unternehmen expandieren wollten. Durch die Optimierung von Arbeitsprozessen in der Backstube Jautz sah sich das Unternehmen in der Lage, mit gleicher Mitarbeiteranzahl mehr Backwaren zu produzieren und besonders den Bereich Konditoreiwaren auszubauen. Somit war mit der Bäckerei und Konditorei Jautz das ideale Unternehmen für die Weiterführung des Café Engels gefunden. Damit hinsichtlich der Tortenkunst und des Service alles beim Alten bleibt, absolviert das Ehepaar Engels-Rösgen zur Zeit ein Praktikum der besonderen Art. Während Angelika Rösken-Kuhl den Service kennenlernt, reicht Claus Engels seine Rezepte an Ralf Kuhl weiter. "So ist nun auch im Juli der Geruch nach frischem Weihnachtsstollen im Café kein Rätsel mehr", lacht Claus Engels und fügt bescheiden hinzu, dass er "seine Rezepte doch nicht ins Grab nehmen möchte". Abschließend möchte sich das Ehepaar Engels auf diesem Wege noch ganz persönlich und recht herzlich bei der lieb gewonnenen Stammkundschaft für ihre Jahrzehnte lange Treue und ihre Besuche bedanken. Alles bleibt hier beim Alten.
 
Das Personal wird von Jautz komplett übernommen, das Angebot und die Qualität der Kuchen und Torten wird sogar erweitert und mit leckeren Brotangeboten ergänzt. Lediglich die Wände des Cafés werden in der Renovierungsphase im August gestrichen und die Beleuchtung modernisiert. Ab September wird das Café Engels dann wieder für alle Genießer der süßen Lebensfreuden geöffnet sein.
 

 

Die Bundesfinanzakademie in Brühl zeigt vom 10. August bis 20. September die Wanderausstellung "Echt falsch - Marken- und Produktpiraten im Visier des Zolls"des Deutschen Zollmuseums, Hamburg. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 19 Uhr in der Rotunde der Akademie zu sehen.
 
Am Dienstag, dem 15. August hält Thomas Schmitt, Regierungsdirektor im Bundesministerium der Finanzen/Zollabteilung, um 19.30 Uhr einen Vortrag, in dem er das Ausmaß des volkswirtschaftlichen Schadens durch Produktpiraterie ebenso thematisiert wie die Rolle des Zolls bei der Bekämpfung, die rechtliche Situation in der EU und in Deutschland (Tipps für die Wirtschaft) sowie nationale Initiativen während der EU- und G8-Präsidentschaft. Danach folgt ein Diskussionsbeitrag aus der Sicht der mittelständischen Wirtschaft.
 
Bekleidung, Taschen, Uhren, Kosmetika, Fanartikel, Ersatzteile uvm. namhafter Hersteller werden in Urlaubsländern häufig zu Billigstpreisen angeboten. Dabei handelt es sich meist allerdings um vermeintliche Schnäppchen: Anstelle der begehrten Markenartikel erwirbt der Käufer lediglich illegal und in sehr schlechter Qualität hergestellte Kopien.
 
Markenpiraten verwenden illegal Zeichen, Namen, Logos und geschäftliche Bezeichnungen, die von Markenherstellern zur Kennzeichnung ihrer Produkte im Handel eingesetzt werden. Produktpiraten fälschen gleich eine komplette Ware, für die der rechtmäßige Inhaber Schutzrechte besitzt.
 
Auf jährlich rund 275 Mrd. Euro wird der weltweite Schaden durch den Missbrauch von Marken und die Nachahmung von Produkten geschätzt. Allein in Deutschland beträgt er fast 28 Mrd. Euro.
 
Der Schutz des Verbrauchers steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die nach modernen Gesichtspunkten konzipiert wurde. Verschiedene interaktive Elemente regen den Betrachter zu eigenem, aktivem Tun an. Informationen zur Ausstellung sind auch unter www.bundesfinanzakademie.de im Internet abrufbar.
 

 

Karl Stegh ging zum ersten Mal als Inliner-Speedskater für die Deutsche Nationalmannschaft der Altersklasse 40 in Imola bei einem Weltcuprennen an den Start. Austragungsort war die aus der Formel 1 bekannte Grand Prix-Strecke von Imola.
 
Auf einem recht anspruchsvollen Rundkurs mit über 58 m Höhenunterschied pro Runde ließ es Karl Stegh, der sonst für den Brühler Turnverein skatet, richtig krachen. Mit Höchstgeschwindigkeiten von über 78 km/h rasten die Skater die Gefällstrecken auf das Ziel zu. Die Spitzengruppe setzte sich schon nach der dritten Runde aus Franzosen, Österreichern, Italienern und Deutschen zusammen. Kurz vor dem Ziel ging Karl Stegh aus dem Windschatten und versuchte die starken Italiener und Franzosen in der Spitzengruppe zu zersprengen. Im Ziel konnte Karl sich dann nach 42,195 km und 8 gelaufenen Runden über einen 11. Platz in der Gesamtwertung mit 1:16,32 Stunden freuen. Er ist nun festes Mitglied des Deutschen Speedskating-Nationalteams. In den nächsten Wochen wird Karl Stegh nun wieder unter der Flagge des BTV weitere nationale Rennen fahren und vorne mitmischen. Auf dem Programm stehen unter anderem Koblenz, München, Berlin und Köln wo er seine Bestzeit von 1:09,2 Stunden unterbieten möchte. Die Zeit entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36,7 km/h!
 

 

(tg) Der in Brühl geborene Künstler Detlev Callies zeigt vom 29. Juli bis 6. August in der Orangerie am Schloss seine Ausstellung "Oxidation 06". Zu sehen sind Malerarbeiten in Acryl und Oxidation auf Leinwand und Papier.
 
Es ist bereits die dritte Ausstellung des Künstlers in seiner Heimatstadt. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die ungewöhnliche Technik, die Detlev Callies anwendet, um seine Kunstwerke entstehen zu lassen. "Oxidation" heißt, Übertragung in einen anderen Zustand, ein Stoff erhält eine höhere Wertigkeit. Der 42-Jährige nutzt Naturkräfte bei der Herstellung seiner Bilder, in dem er über einen Zeitraum von mehreren Wochen mehr oder weniger rostige Eisenteile auf den Malgrund legt, diese hin und wieder wässert und abwartet, welche Strukturen, Farben und Effekte daraus entstehen.
 
Schließlich entscheidet Detlev Callies, wann der Moment gekommen ist, mit dem zweiten Teil der Arbeit zu beginnen. Er gibt Farbpigmente hinzu, mit einem Pinsel oder Lappen. "Ich verwende ein Abklatschverfahren ähnlich wie bei einem Kartoffeldruck, erklärt der Künstler. Eher zufällig wurde er zu dieser Technik inspiriert. "Ich habe einmal an einem lauen Sommertag das Fenster offen gelassen. Auf der Fensterbank aus Marmor lagen Eisenteile. Dann begann es, draußen zu regnen und auch in das Zimmer hineinzuregnen. Als ich die Eisenteile hochgehoben habe, konnte ich sehen, dass die Eisenteile Rostflecken hinterlassen haben. Das hat mich interessiert", erzählt Detlev Callies.
 
Die Eisenteile hat er bei "fotografischen Exkursionen" entdeckt. Früher zog es ihn oft in die verlassenen Fabrikanlagen von Hürth-Knappsack, wo er die faszinierenden Industrieruinen ablichtete. Dabei fand er auch eine Fülle von Eisenteilen, kleine Reliquien, wie er sie nennt, die er mitgenommen und gesammelt hat. Und die ihm dann später als Vorlage für seine Oxidationen dienten.
 
In der Orangerie wird er 18 Bilder in ganz unterschiedlichen Größen aufhängen. Viele Arbeiten, auch Fotoarbeiten wird er in Mappen mitnehmen. "Es gibt also viel zu gucken", lacht Callies. 1963 in Brühl geboren, studierte er Graphik/Design und Kommunikation an der Kunsthochschule in Düsseldorf. Das Thema seiner Diplom-arbeit war die Computersimulation "Schein und Sein". Nach seinem Diplom 1999 zog er nach Köln um, wo er bis heute lebt und auch als freier Graphiker und Illustrator arbeitet. Mehr Informationen über den Künstler gibt es im Internet unter www.pictoboy.de und www.umluex.de.
 

 

"Open-Air-Kino mit Live-Musik, Kurzfilmen und Cocktails"

Zu einer lieb gewordenen Tradition hat sich das Open-Air-Kino in Brühl entwickelt, das vom Verein "ZOOM Brühler Kinotreff e.V." nun schon seit 20 Jahren veranstaltet wird. An zehn aufeinander folgenden Abenden werden vom 27. Juli bis 5. August ausgesuchte Filme gezeigt. Wir haben uns mit Hans-Jörg Blondiau, einem der Gründungsmitglieder von ZOOM, unterhalten.
 
BBB: In diesem Jahr findet bereits zum 20. Mal das Open-Air-Kino von ZOOM statt. Wie wurde eigentlich die Idee geboren?
 
Hans-Jörg Blondiau: Wir haben ja im gleichen Jahr den Verein ZOOM gegründet, waren voller Enthusiasmus und wollten 1.000 Ideen umsetzen. Open-Air-Kino gab es damals abgesehen von einer Veranstaltung in Bonn so gut wie gar nicht. Wir gehören damit zu den Vorreitern von Open-Air-Kino in Deutschland. Wir fanden dann, dass der Film "Easy Rider" optimal dafür geeignet wäre und haben nach einem geeigneten Ort Ausschau gehalten, wo wir den Film zeigen könnten. Wir haben ihn dann neben der Berufsschule gezeigt und alles improvisiert. Der Projektor stand auf einem LKW, als Leinwand dienten ein paar weiß bemalte Holzplatten und der Ton kam aus unseren Boxen. Ein paar Motorradfahrer waren gekommen und hatten ihre Maschinen neben der Leinwand abgestellt. Das Wetter war sehr schön, die Atmosphäre war genau so, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Es war ein Riesenerfolg. Da war uns klar, dass wir es noch öfter machen würden. Erst wollten wir es an wechselnden Orten veranstalten, was wir auch etwa einmal im Nordgarten getan haben. Dann haben wir den Rathaus-Innenhof entdeckt, der zuvor kaum genutzt worden war. Nachdem wir da "Tanz der Vampire" und ein sehr schönes Rahmenprogramm gezeigt hatten, wussten wir, dass es der ideale Veranstaltungsort war. Wir haben dann das ZOOM-Open-Air weiter ausgebaut und immer mehr Filme gezeigt.
 
BBB: Was erwartet die Besucher in diesem Jahr?
 
Blondiau: Die bewährt tolle Mischung aus unbekannteren, kleineren Filmen, bekannten großen Streifen, Kurzfilmen sowie dem Klassiker "Easy Rider", mit dem alles begann und von dem es nun eine ganz neue Kopie gibt. Wir zeigen den sehr beliebten Dokumentarfilm "Durchfahrtsland" und im Rahmen der Aktion "Ab in die Mitte" die Kurzfilme des Projekts "Globale Stadt", bei denen der Eintritt frei ist. Vor dem Abschlussfilm "Havanna Blues" gibt es Livemusik mit der Band "Easy Drive", einen Kurzfilm und Cocktails. Bei entsprechendem Wetter fühlt man sich dann fast wie in der Karibik.
 
BBB: Nach welchen Kriterien sucht ZOOM die Filme aus?
 
Blondiau: Das Open-Air gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen von ZOOM. Deshalb ist es natürlich wichtig, dass wir Filme zeigen, die möglichst viele Besucher anlocken. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Filme, die bereits sehr erfolgreich im Kino liefen, auch beim Open-Air gut laufen. Dann zeigen wir immer einen Klassiker und eine Entdeckung, die wir bei unseren vielen Filmfestivalbesuchen in ganz Europa gefunden haben. Oft sind diese besonderen Filme dann aber nur sehr schwer zu bekommen.
 
BBB: Was hat ZOOM in diesem Jahr noch an weiteren Aktivitäten geplant?
 
Blondiau: Das ZOOM-Kino wird wieder Ende August öffnen. Wir werden dann recht bald eine tschechische Woche veranstalten und sehr skurile Filme aus Tschechien zeigen, z.B. über Eishockey oder Fußball. Es wird wieder eine Folge unserer Reihe Vino & Kino geben. Und für Oktober ist eine Dokumentarfilmwoche geplant.
 
BBB: Wie sicher ist die Zukunft des Brühler ZOOM-Kinos?
 
Blondiau: Wie wohl fast jeder andere Verein würden auch wir uns darüber freuen, wenn junge Leute nachkommen und mit neuen Ideen neuen Schwung bringen würden. Hinter dem Kino steckt sehr viel Arbeit, die man als Außenstehender gar nicht so sieht. Wir haben ja jetzt einen Stammtisch ins Leben gerufen, um uns noch mehr auszutauschen. Der Verein hat immerhin rund 620 Mitglieder. Die Zukunft des Kinos ist relativ sicher. Es steht zahlenmäßig gut da und hat im vergangenen Jahr gegen den bundesweiten Trend sogar Besucher dazugewonnen. Unser Kinoprogramm wird schon seit Jahren immer wieder ausgezeichnet. Was nervig ist, sind die vielen bürokratischen Auflagen, die uns auferlegt werden und uns immer wieder zu teuren Neuanschaffungen und Umbaumaßnahmen zwingen.
 

 

Im Schlosshof wird Sekt gereicht, die Schwalben segeln im Wind des lauen Sommerabends, das festliche Ambiente von Schloss Augustusburg lädt allabendlich zum Konzertbesuch ein: die Musikfestwoche, Höhepunkt der Brühler Schlosskonzerte, zieht vom 18. bis 27. August Interpreten und Publikum aus nah und fern ins UNESCO-Weltkulturerbe.
 
Wer Schloss Augustusburg kennt, der weiß, dass das imposante Rokoko-Bauwerk mit seinen weitläufigen Park- und Gartenanlagen einen adäquaten Rahmen für klassische Konzerte liefert. In dem weltberühmten, von Balthasar Neumann gestalteten Treppenhaus, das als prächtigste Leistung des Rokoko in Deutschland überhaupt gilt, scheinen der Musik Flügel zu wachsen. Die Töne finden in der schwungvollen Architektur einen perfekten Resonanzkörper und steigen schwerelos in die Höhe - dem überwältigenden Deckenfresko von Carlo Carlone direkt entgegen. Ein gelungenes Gesamtkunstwerk aus Musik, Architektur und Inszenierung präsentiert sich den Besuchern und lässt den Glanz vergangener Tage ahnen.
 
Mit insgesamt zwölf Festkonzerten wartet die Musikfestwoche als traditioneller Abschluss und Höhepunkt der Spielzeit - in diesem Jahr vom 18. bis zum 27. August unter dem Motto "Vorbild Haydn - Meister Mozart"- auf. Streichorchester, Vokal- und Kammerensembles, sowie zahlreiche renommierte Solisten gedenken der Werke der beiden großen Komponisten in vielfältigster Weise. Mit dabei sind unter anderem das Vogler Quartett (20.8.), die Akademie für Alte Musik Berlin (23. und 24.8.), das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig mit dem Cellisten Peter Bruns (25.8.) sowie die Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering (26. und 27.8.).
 
Ihren krönenden Abschluss findet die Festwoche am letzten Augustwochenende: Dann wird das rauschende "Fest im Schloss" mit vier hochkarätig besetzten Konzerten und den Serenaden mit Feuerwerk gefeiert. Seit Jahren zählt dieses Fest aus Farben und Klängen zu den sommerlichen Highlights in der Kulturregion Rheinland und zieht Tausende begeisterte Besucher in den Schlosspark. Wer einmal hier war, kommt gern zurück.
 
Tickets erhalten Sie bei allen KölnTicket-Vorverkaufsstellen oder telefonisch unter der Hotline: 0221/2801. Das ausführliche Gesamtprogramm sendet Ihnen auf Anfrage die Geschäftstelle gerne zu (02232/ 941884 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Alle Informationen finden Sie auch unter www.schlosskonzerte.de.
 

 

Auch in diesem Jahr verlost der Brühler Bilderbogen wieder Eintrittskarten für die Schlosskonzerte. Zu gewinnen gibt es 3 x 2 Karten für die "Serenade mit Feuerwerk" am Samstag, 26.8., 22 Uhr sowie 1 x 2 Karten für das "3. Festkonzert" am 20.8. mit dem Vogler Quartett.
 
Sie müssen nur folgende Frage richtig beantworten: Wer gestaltete das Treppenhaus in Schloss Augustusburg?
 
Wenn Sie die Antwort wissen, schreiben Sie eine Postkarte an den Brühler Bilderbogen, Am Rheindorfer Bach 3, 50321 Brühl oder eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Einsendeschluss ist der 15. August 2006. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
 

 

www.bruehler-gastrorunde.de

Mit dem Motto "Mehr als eine Spargellänge voraus!" begrüßen die Mitglieder der Brühler GastroRunde die Gäste auf ihrer optisch ansprechenden Seite. Gegenwärtig gehören acht Brühler Gastronomen (Glaewe's Restaurant, Toni's Gourmereant, Haus Danz, Ramada-Hotel, Balthasar-Neumann-Speiserei, Landgasthaus Ville, Rheinischer Hof und Jägerhof) sowie die Dehoga und die Stadt Brühl der Runde an, deren Ziel es ist, kreative serviceorientierte Gastgeber mit einem angemessenen Preisprofil zu sein, die untereinander partnerschaftlich zusammenarbeiten.
 
Auf der Homepage finden wir statt Fakten die guten Absichten niedergeschrieben. Per Mausklick auf die teilnehmenden Lokale erfahren wir dann aber die detailierten Informationen über die Gastronomiebetriebe. Unter Termine findet sich der Eintrag, dass die GastroRunde am 26./27. August bei der Abschlussfeier der Brühler Schlosskonzerte verteten ist. Sehr gelungen ist die Rubrik "Her mit den süßen Früchtchen" mit zahlreichen saisonalen Tipps und Specials. Nicht mehr ganz topaktuell ist die Rezeptempfehlung "Gebratener Spargel mit grünen frischen Bandnudeln".

www.feg-bruehl.de

Auf der Startseite der Homepage der "Freien evangelischen Gemeinde Brühl" gibt es direkt kompakt die wichtigsten Informationen auf einen Blick. Wer ist der Ansprechpartner (Pastor Jens Mankel), unter "der kurze Weg" finden sich die Empfehlungen, wichtige Themen werden kurz angerissen. Das Ganze erinnert an den Charakter der Titelseite einer Zeitung. Und in der Tat kann man kurzweilig schmökern, z.B. in den Berichten, die mit vielen netten Bildergalerien versehen wurden und Momente des Gemeindelebens wie Weihnachtsmarkt, Amtseinführung des Pastors oder eine Silvesterfreizeit behandeln.
 
Das Anliegen der FeG ist, "Menschen mit Gott in Verbindung zu bringen und mit ihnen, gemäß dem Auftrag von Jesus Christus, Glauben zu leben". Die Gemeinderäume befinden sich in der Hermülheimer Straße 10, wo auch jeden Sonntag um 10 Uhr der Gottesdienst stattfindet. Unter Veranstaltungen finden sich die aktuellen Termine wie etwa die Gemeindefreizeit vom 18. bis 20. August in Leichlingen. Unter "Lesenswertes" sind Texte von Predigten sowie Beiträge und Literaturtipps aufgelistet. Gelungen ist auch die Rubrik "Kochen mit der Bibel", die viele Rezeptideen bereithält.
 

 

Zum Abitur der 15 Schüler des Jahrgangs 1910 - unter ihnen Max Ernst - erscheint im März die Bierzeitung "Aus unserm Leben an der Penne". Für diese Veröffentlichung und für mehrere Postkarten zeichnet der spätere Künstler, der laut Abiturzeugnis am Zeichenunterricht nicht teilgenommen hat, die Illustrationen, die zusammen mit den Texten den Schulalltag karikieren. In einem Abschnitt mit der Überschrift "Siegesallee", die auf die Berliner Siegesallee mit den Statuen der deutschen Kaiser anspielt, werden die 15 Abiturienten vorgestellt. Max Ernst zitiert aber nicht nur das Berliner Ensemble, sondern er reagiert auch ganz allgemein auf die seit dem Beginn des wilhelminischen Kaiserreiches inflationäre Tendenz an Denkmälern. Die Brühler Denkmal-Galerie des Abiturjahrgangs 1910, die sich in der Bierzeitung über vier Seiten erstreckt, eröffnet und beschließt Max Ernst mit ganzseitigen Standbildern, während auf der dazwischen liegenden Doppelseite links vier und rechts fünf gezeichnete Statuen gruppiert sind.
 
Das erste Standbild zeigt die Mitschüler Wilhelm Berghoff und Hans Oehmen auf einem gemeinsamen Sockel mit der Inschrift "Das edle Freundespaar"; beide umarmen sich, und der Rauch aus ihren Tonpfeifen umrahmt wolkig das Doppelporträt. Das Freundschaftsmonument ist in freier Variation über das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar gezeichnet. Das abschließende Denkmal ist dagegen Heinrich Mertens vorbehalten, dem Sohn des Gymnasialdirektors und Geschichtslehrers Martin Mertens. Die lateinisch gehaltene Beschriftung auf dem Sockel, der von vier sitzenden, weiblichen Figuren umgeben ist, lautet "Sohn des Jupiter, des Allergrößten", ergänzt um die griechische Unterzeile: "O Kind, wärest du dem Vater ähnlicher geworden, im übrigen aber gleich, Du wärest nicht übel." Heinrich Mertens, dessen Berufswunsch "Heeres-dienst" in seinem Abiturzeugnis vermerkt ist und den Max Ernst entsprechend mit der Pose eines Feldherrn charakterisiert, stirbt fünf Jahre später im Ersten Weltkrieg; zwei weitere Abiturienten von 1910, Franz Ricken und Johannes Thiebes, fallen ebenfalls in den ersten Kriegsjahren in Frankreich.
 
Sich selbst hat Max Ernst auf der mittleren Doppelseite dargestellt. Seine Porträtbüste ist auf ein dorisches Kapitell mit der Inschrift "Max Maria" postiert; ein Pinsel und eine übergroße Palette, von der die Farbe bereits wieder heruntertropft, charakterisieren ihn als Künstler. Ein Zitat von Wilhelm Busch ergänzt als Motto diese ironisch gebrochene Selbstüberhöhung: "Ein hoffnungsvoller junger Mann gewöhnt sich leicht das Malen an." Vorlage und Arbeitsstimulans zu diesem gezeichneten Künstlerselbstporträt bildet eine Aufnahme von 1909. Sie zeigt Max Ernst vor seiner Staffelei, umgeben von den Bäumen im Brühler Schlosspark. Auf seinem Karton hat er - in der Tradition von Freiluftmalern stehend - naturalistisch den Waldweg wiedergegeben. Der Achtzehnjährige blickt von der Arbeit auf und hält die gewohnten Attribute des Malers, mehrere Pinsel und eine Palette, in den Händen. Aus der fotografischen Vorlage übernimmt Max Ernst die Körperhaltung, ebenso das Dreiviertelprofil, den Hut, den hohen und steifen Kragen sowie das gepunktete Halstuch. Lediglich die Insignien des Malers bis hin zur Künstlermähne werden bewusst vergrößert. Nachahmung und Veränderung als Methode der künstlerischen Aneignung sind hier bereits angelegt und ein erstes Beispiel für die spätere, seit der Dada-Zeit grundlegende indirekte Arbeitsweise und umdeutende Sichtweise seines Werkes.
 
Dr. Jürgen Pech
 

 

(tg) Ute Hauck wurde 1967 in Saarbrücken geboren. Dort wuchs sie auch auf, besuchte die Schule, und dort begann sie nach dem Abitur ein Psychologie-Studium. Doch die Studieninhalte interessierten sie nicht so sehr, weil die Betonung vor allem auf der Theorie lag. Sie tendierte fast schon zu einer handwerklichen Tätigkeit, da fand sie Gefallen an der Sozialarbeit. 1990 zog sie nach Köln um, wo sie ein Studium an der FH abschloss und anschließend im Elisabeth-Fry-Haus, eine Notaufnahme für Frauen in Köln-Raderthal, arbeitete.
 
1999 zog Ute Hauck nach Brühl, zwei Jahre später wurde die Stelle der Sozialarbeiterin im Lupinenweg frei. Sie bewarb sich und leitet nun seit 2001 die Tagesstätte, die von der Stadt Brühl finanziert und an den freien Träger ("Sozialdienst katholischer Frauen und Männer für den Erftkreis e.V.") deligiert wurde. Dort betreut sie die derzeit rund 100 Bewohner, die in der Notunterkunft der Stadt Brühl leben, die aus fünf Blöcken besteht und sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Bei den Bewohnern handelt es sich um Menschen, die nach einer Zwangsräumung obdachlos geworden sind, durch Arbeitslosigkeit aus der Bahn geworfen wurden oder Probleme mit Suchterkrankungen haben.
 
"Das Interesssante an der Arbeit ist, dass jeder Tag anders verläuft", sagt Ute Hauck. "Es gibt keine Routine, Langeweile kommt nie auf. Und ich freue mich, wenn ich Menschen helfen kann und eine Besserung, wenn auch oft nur im kleinen Rahmen, erlebe." Ihr Aufgabengebiet ist in zwei Bereiche unterteilt. Zum einen leitet sie die Tagesstätte, in der Angebote der Grundversor-gung und tägliche Mahlzeiten bereitgestellt werden. Hier organisiert sie Spielenachmittage oder kleinere Ausflüge, hier treffen sich Menschen. Und hier berät sie auch die Bewohner bei existenziellen Problemen oder finanziellen Fragen, sie hilft beim Ausfüllen von behördlichen Antragsformularen. Immer mit in ihrem Büro ist ihr Hund Sammy, der schon half, viele Situationen aufzulockern. "Man kommt leichter ins Gespräch", weiß Ute Hauck. "Das hilft einigen, die sich überwinden müssen, um hier überhaupt vorbeizuschauen." Die Sozialarbeiterin hat klare Regeln aufgestellt, die von den meisten Bewohnern der Siedlung akzeptiert werden. "Ich wurde noch nie bedroht oder belästigt" sagt sie.
 


Ich lebe in Brühl seit ....
 
1999. Seit 2001 arbeite ich auch in Brühl.

Am besten gefällt mir an Brühl, ....
 
im Sommer der Markt mit den Straßencafés und der Schlosspark. Vor allem aber mein Garten.

In Brühl vermisse ich, ....
 
das Stadtbild von 1999. Es ist schade, dass viele Geschäfte wie Samen Gaugel oder Wichterich verschwunden sind. Statt dessen gibt es 1-Euro-Läden und Bäckereien. Davon haben wir genug.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
 
mein Garten. Ansonsten gefällt mir an Brühl die Lage mitten im Grünen und umgeben von der Ville. Deshalb bin ich aus der Großstadt Köln weggezogen.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ....
 
tagsüber in ein Eiscafé oder ins Café Duett, abends ins Season's.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
 
gar nicht. Ich arbeite aber mit vielen Vereinen zusammen.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
 
dass sie trotz aller Sparmaßnahmen die sozial Schwächeren nicht aus den Augen verlieren. Diese Menschen haben keine Lobby und können sich nicht selbst weiterhelfen.

Meine Einstellung zur Kirche ist....
 
ich bin ein gläubiger Christ mit einem christlichen Menschenbild.

An den tollen Tagen findet man mich ....
 
kostümiert auf meiner Pflichtveranstaltung "Fatal banal" im Bürgerzentrum Ehrenfeld. Das ist eine Sitzung von Sozialarbeitern. Sonntags gucke ich mir den Brühler Zug an.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
 
nette Kleinstadt, die alles bietet, was man braucht und kulturell etwas bietet. Sie hat eine gute Infrastruktur. Die Lage finde ich schön. Man bekommt nicht so viel von der Großstadthektik mit, und es nicht so anonym.

Am besten abschalten kann ich ....
 
der Gartenarbeit, beim Wandern oder Spaziergängen mit meinem Hund.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über, ....
 
die Regierung, die die Fußball-WM ausnutzt, um viele unangenehme Beschlüsse zu fassen.

Mein letzter Kinofilm ....
 
beim ZOOM-Open-Air "Die Dolmetscherin" mit Nicole Kidman.

Mein letztes Buch war ....
 
das Fachbuch "Bitte nicht helfen - es ist auch so schon schwer genug" von Jürgen Hagens.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
 
damit ich mitreden kann. Ich war sogar schon öfter im Stadion.

 

 

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