Der Brühler Kunstverein zeigt in der Alten Schlosserei des Marienhospitals unter dem Titel "Pop Up" vom 13. Mai bis zum 10. Juni im Rahmen des Kooperationsprojektes "Kunstachse NRW" unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Kreuzberg eine Rauminstallation und Leinwandarbeiten des kubanischen Künstlers Antonio Nunez. In Anwesenheit des Künstlers wird die Ausstellung am Freitag, den 12. Mai um 19.30 Uhr eröffnet. Die einführende Rede wird Prof. Dr. Wolfgang Becker, ehemaliger Leiter des Ludwig Forums/ Aachen, halten.
 
Antonio Nunez lebt und arbeitet seit 2002 in Aachen. Er setzt sich in seinen Arbeiten mit der Informationsflut und dem Konsumverhalten unserer Gesellschaft kritisch auseinander. Er misstraut und hinterfragt jegliche Art von Informationen - angefangen bei Werbeträgern bis hin zu Medienberichten.
 
Mit seiner Malerei beschreibt Antonio Nunez das schrille, bunte Leben unserer Großstädte, parzelliert die strahlenden Gesichter der Hochglanzmagazine, decollagiert Werbeplakate, zerstückelt Slogans, um sie ihrer grundlegenden Aussage zu entreißen. Im Gegensatz zu seinen letzten Arbeiten geht er in dieser Ausstellung in den dreidimensionalen Raum, installiert seine Motive auf Holzfragmente im Raum und entwickelt daraus ein begehbares und erlebbares Gesamtgefüge.
 
Wie die plötzlich auftauchenden Werbespots beim Öffnen einer website, auch "Popup's" genannt (von engl. Pop up = plötzlich auftauchen) überfallen die gemalten Fragmente unserer Werbeindustrie, Bilder, Schlagworte, Slogans, vollkommen zusammenhanglos, unser Blickfeld. Die Installation "Pop Up" ist als urbanes Kontinuum zu verstehen - eine Stadt bestehend aus den Relikten ihrer Vergangenheit. Die Reflexion über das Heute und Gestern, den flüchtigen Reiz, Werteverlust und Vergänglichkeit ist zentrales Thema in Antonio Nunez' künstlerischem Werk, dem er sich über Malerei und Rauminstallation immer wieder mit neuen Ideen und auf handwerklich hohen Niveau nähert.
 
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Grußworten der Bürgermeister der Städte Brühl und Hagen sowie Fachbeiträgen von Wolfgang Becker und von Doris Krampf, der Kuratorin der Ausstellung.