Vor ein paar Tagen wurde das neue Brühler Dreigestirn mit Prinz Franz-Josef, Bauer Jürgen und Jungfrau Reissa feierlich proklamiert. Jetzt beginnt so langsam die heiße Phase der diesjährigen Session, die Ende Februar mit den drei tollen Tagen ihren krönenden Abschluss finden wird. Schon jetzt gibt es zahlreiche Karnevalssitzungen mit bunten Unterhaltungsprogrammen. Wir haben uns in der Brühler Innenstadt erkundigt, wie es die Menschen in diesem Jahr karnevalistisch angehen lassen.

 



 
Thomas Zwietasch mit den Kindern Lisa und Lena:
 
An Weiberfastnacht feiere ich mit den Damen in meiner Praxis. Anschließend geht es ins große Getümmel vor dem Rathaus und danach in eine Kneipe. Am Wochenende gucken wir uns mit den Kindern die Karnevalszüge an. Ich werde auch sicher noch eine Sitzung besuchen, weiß aber noch nicht welche.



 
Ingo Stolpner:
 
Letztes Jahr war ich zu der Zeit in Chile. In diesem Jahr werde ich improvisieren. Wahrscheinlich verkleide ich mich als Honululu-Tourguide. Ich ziehe mir dann ein bescheuertes T-Shirt und eine Schlaghose aus den Siebzigern an und trage einen Blumenschmuck oder etwas Ähnliches. Im Brühler Karnevalszug gehe ich mit der etwa 50-köpfigen Fußgruppe Die echten Brühler” mit, deren Mitglieder übrigens aus ganz Deutschland kommen. Wir machen das schon im zwölften Jahr, liefen schon als Panzerknacker durch die Stadt. In diesem Jahr wollen wir als lebende Tipp-Kicker mit Stoffball an den Füßen durch Brühl ziehen.



 
Sabine Bialkowsky:
 
Ich gehe als Indianerin und bin nicht im Zug dabei. Wir feiern dann anschließend zusammen.



 
Burkhard Junker:
 
Hinterm Tresen im Sion-Brauhaus in Köln. Ich muss an allen Tagen arbeiten, das geht morgens um 8 Uhr los, Ende offen. Da hilft nur Augen zu und durch. Man regt sich dann nicht mehr auf, wenn zum x-ten Mal die gleiche Platte gespielt wird. Aber wenn man viel arbeitet, vergeht die Zeit sehr schnell. Ich bin aber auch kein Karnevalsjeck und muss deshalb kein Opfer bringen. Einmal habe ich mir bisher den Brühler Zug angeschaut.



 
Georg und Karin Kaspar mit den Kindern Jana und Jenny:
 
Wir besuchen samstags die Sitzung der Roten Funken im Kölner Maritim. Unsere Kostüme stehen noch nicht fest. Wir gehen wahrscheinlich als Schotten oder Clown. Jana will sich als Punkerin verkleiden. Und dann gucken wir uns natürlich die Züge in Brühl, Heide und Vochem an. Wir freuen uns auf die fünfte Jahreszeit.



 
Petra Ibadin mit Tochter Stacey:
 
Für mich fällt Karneval wahrscheinlich aus, weil ich schwanger bin und die Geburt des Kindes für Mitte Februar ausgerechnet ist. Ich werde das Feiern dann im nächsten Jahr nachholen. Früher war ich im Karneval schwer aktiv und bin in der Schule in die Bütt gegangen.



 
Andreas Esch:
 
An meinem Schreibtisch in meinem Büro in Elmshorn. Als gebürtiger Bonner tut mir das jedes Jahr in der Seele weh, dass ich Karneval nicht im Rheinland sein kann. Aber ich schaue jedes Jahr im Internet per Webcam auf den Bonner Marktplatz und gucke mir dann den Rosenmontagszug an.



 
Dagnar Raffelsieper mit den Kindern Isabell und Marie:
 
Ich feiere Weiberfastnacht in Brühl in einem selbstgemachten Fantasy-Kostüm. Die Kinderkostüme stehen noch nicht fest, das hängt vom Motto der Schule ab. Dann gucken wir uns den Närrischen Elias in Brühl an und ziehen abends mit ein paar Freunden durch die Kneipen. Erst ins Season’s, dann in die Hütte und schließlich, wenn wir es noch schaffen, in die Ewige Lampe.



 
Wilfried Jansen mit Ehefrau Gilma und Tochter Maijane:
 
Erst auf Sparflamme, die letzten drei Tage dann richtig. Wir gucken uns den Zug an und singen die bekannten Lieder mit. Das rheinische Liedgut ist uns nicht unvertraut. In Kolumbien, der Heimat meiner Frau, wird übrigens auch kräftig Karneval gefeiert. Anfang Januar wird in der Karnevalshochburg Barraquilla gemeinsam Inpasta” gefeiert, dann findet eine Art Rollentausch statt. Die ärmeren Bewohner schminken sich weiß, die wohlhabenderen schwarz. Später wird dann zur gleichen Zeit wie in Rio ausgelassen Karneval gefeiert.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos).