Mit diesem Spruch ist die Bürgervereinigung Brühl, kurz BVB, nicht erst seit dem letzten Wahlkampf bekannt. Ob nun der Slogan oder der Vereinsname in Zukunft noch glaubhaft propagiert werden kann, bleibt fraglich. Die BVB will sich eben nicht mit jedem Brühler Bürger vereinigen, besonders nicht mit öffentlichen Kritikern wie Hans-Jörg Blondiau. Auch reicht es für den politischen Verein scheinbar nicht, seinen Zoff in Brühl auszutragen. Das Rüstzeug eines jedes Politikers, nämlich Vernunft orientierte Streitkultur, wurde ignoriert. Stattdessen schraubte die BVB den Streitwert für mutmaßlich beleidigende Kritik in die Höhe und zog vors Landgericht nach Köln.
 
Inwieweit bei den tief verletzten BVB-Ratsmitgliedern Demokratieverständnis, Recht auf freie Meinungsäußerung oder ganz einfach gesunder Menschenverstand vor der Klageeinreichung eine Rolle gespielt haben, bleibt bis heute unbeantwortet. Alle sechs Ratsmitglieder der BVB haben die Klage schließlich unterschrieben und ließen sich siegessicher von der Brühler Anwaltskanzlei Andryk im Rechtsstreit vertreten. Der Versuch, mit dem frechen Bürger Blondiau in Köln mal kräftig Schlitten zu fahren“ ging für Kläger mitsamt Anwaltskanzlei kräftig in die Hose.
 
Stattdessen wurde eine Medien-Lawine ungeahnten Ausmaßes losgetreten, die die zart besaiteten BVB-Truppe unter sich begrub und wohl auch in die Spaltung trieb. Es stellt sich abschließend die Frage, wer nun seitens der BVB die streitwertabhängig-hohen Gerichtskosten zahlen muss. Den Betrag in Höhe von mehreren Tausend Euro hätte die BVB sicherlich sinnvoller zum Nutzen Brühls einsetzen können. Ob das alles nötig war, wird der Brühler Bürger bei der nächsten Wahl entscheiden.
 
Alexander Gonscherowski