Jahrgang 2007
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Der Rat der Stadt Brühl hat kürzlich in einer laut Presseberichten chaotischen Sitzung die Einführung einer Sportstättennutzungsgebühr ab dem 1.1.2008 beschlossen. Die Sportvereine müssen dann für die Nutzung einer städtischen Sportanlage 6 Euro pro Stunde zahlen. Ausgenommen davon sind Jugendliche und der Wettkampfbetrieb der Vereine. Was die Brühler Bürger von diesem Beschluss halten, verrieten sie uns in der aktuellen Umfrage.


Das finden wir ungerecht. Es gibt ja auch Erwachsene, die Sport treiben oder wegen gesundheitlicher Probleme Sport treiben müssen. Die Krankenkassen befürworten doch Präventivmaßnahmen. Aber die Patienten müssen es dann wieder bezahlen. Man muss da einen Ausgleich schaffen. Es muss noch mehr Sonderregelungen und Ausnahmen geben, nicht nur für Jugendliche.

Michael und Silke Sass mit Tochter Anja:

Bernd Kranz:

Ich finde, die Sportstättennutzungsgebühr ist weder ungerecht noch ein notwendiges Übel. Sie ist berechtigt. Ich begrüße, dass kürzlich die Steuerfreibeträge für Übungsleiter rückwirkend zum 1.1.2007 erhöht wurden, weil das engagierte, vorwiegend ehrenamtlich tätige Personen sind. Einzelpersonen werden wohl kaum die Sportstätten für sich selbst nutzen, es werden Vereine und Organisationen sein, die in der Regel über finanzielle Mittel verfügen.


Heinz Schmitz:

Dies ist eine absolut schwachsinnige Entscheidung des Rates. Man sollte Aktivitäten im sportlichen Bereich nicht durch Gebühren bestrafen. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Verwaltungsaufwand höher ist, als die Einnahmen durch die Gebühren selbst.


Henrike und Björn Wöhrmann mit Tochter Hannah:

Sie ist grundsätzlich ein notwendiges Übel. Für uns ist es schwierig zu beurteilen, weil wir nicht wissen, wie der Haushalt zusammengesetzt ist und ob das gesetzlich vorgegeben ist. Grundsätzlich gilt, dass man für etwas bezahlen muss, wenn man es nutzt.


Franziska Grafe mit Ulli Wehrhahn:

Wir finden das ungerecht. Es ist allseits bekannt, dass Sport eine sinnvolle Sache ist. In der beschlossenen Form bringt es dem Haushalt nicht viel. Es ist ungerecht, dass z.B. für die Handballer, die auf die Dreifachhalle angewiesen sind, die dreifache Gebühr erhoben wird. Es soll wohl erreicht werden, dass die Vereine die Schlüsselgewalt übernehmen und langfristig einige Hallenwarte eingespart werden können.


Michael vom Hagen:

Wir Grüne haben dem Grundsatzbeschluss zugestimmt, übrigens im Konsens mit dem Stadtsportverband. Keine Sportstättennutzungsgebühr wäre in Brühl ungerecht. Alle kulturtragenden Vereine werden für ihre Aufführungen für die Nutzung von Räumlichkeiten z.B. in der Galerie am Schloss belastet. Insofern ist die freie Überlassung der Räumlichkeiten nicht mehr zeitgemäß. Ganz wichtig hierbei ist, dass sich die Sportstättennutzungsgebühr nicht auf Jugendliche bis 21 Jahre bezieht.


Theo und Jasmin Zotos mit den Töchtern Zoe und Melina:

Das finden wir traurig. Der kleine Mann muss immer zahlen. Wenn es eine Stadt nötig hat, von jedem Bürger, der in einem Sportverein Mitglied ist, ein paar Euro zu kassieren, sollte die Stadt einmal überlegen, ob das Haushaltskonzept noch stimmt und prüfen, ob nicht doch woanders gespart werden könnte. Gucken Sie sich in der Stadt um, wo überall Geld verschwendet wird. Man denke nur an den Kreisel in Badorf am MP-Sportzentrum, der immer noch nicht fertig ist.


Eva und Martin Pazdersky:

Es ist notwendig. Wenn jemand etwas nutzt, hat er auch dafür zu bezahlen. So ist nun einmal das Prinzip. Wenn jemand Motorsport treibt, braucht er auch ein Auto dafür und muss bezahlen, wenn er auf einer Rennstrecke fährt. An den Gebühren bereichert sich ja keiner. Sie werden wieder genutzt, um die Sportstätten in Stand zu halten und um neue Investitionen zu tätigen.


Eine Umfrage von

Tobias Gonscherowski (Text)

und Bernhard Münch (Fotos)

 

 

 

 

 

 

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