Der Brühler Kunstverein zeigt unter dem Titel "Zeitläufe - vom Verschwinden der Wirklichkeit" vom 13. Mai bis zum 9. Juni Zeichnungen, Bienenwachsarbeiten sowie Ausschnitte aus Installationen und Archiven von Barbara Wagner. Die aus der Schweiz stammende Künstlerin lebt und arbeitet in der Nähe von Hagen.

"Grundlegend für Barbara Wagners Arbeiten ist das Material Wachs. Sie setzt zum einen Wachs wie Farbe ein, darüber hinaus, um Bilder oder Objekte zu verhüllen. Dieses Verhüllen bewirkt eine tief greifende Transformation des Verhüllten wie auch des Wachses zu neuen, mehr als die Summe des kombinierten Ausgangsmaterials repräsentierenden Bildwirklichkeiten", beschreibt der Eröffnungsredner Dr. Ulrich Heimann ihre Technik.
 
Sie sammelt Dinge, Relikte, Ablagerungen aus Natur, Gesellschaft und Kultur. Objekte und Spuren werden konserviert und archiviert. Durch die Bearbeitung mit Bienenwachs erfahren die Dinge eine anscheinend äußerliche Vereinheitlichung, lassen aber dennoch den ursprünglichen Kontext und die Funktionszusammenhänge erkennen. Die Künstlerin konserviert ihren Fundus in gewisser Weise und darüber hinaus die Zeit - damit die "Wirklichkeit" eben nicht so schnell aus unserer Erinnerung "verschwindet".
 
Die Ausstellung findet im Rahmen des Kooperationsprojektes "Kunstachse NRW" statt. Der Brühler Kunstverein e.V., Brühl und der Hagenring e.V., Hagen, haben sich im vergangenem Jahr mit diesem Projekt zu einem kulturellen Austausch entschlossen. Die Kunstachse NRW ist ein beispielhaftes Netzwerkprojekt, mit dem Ziel die kulturelle Vielfalt des Landes NRW zu dokumentieren und den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit zu geben, in einem regelmäßigen Turnus ihre Werke wechselseitig in den Partnerinstitutionen vorzustellen.