Die „Massenimpfung“ gegen die Schweinegrippe läuft hierzulande langsam an. Zeitgleich dazu mehren sich die Meldungen von weiteren Todesfällen in Deutschland, zuletzt auch in Brühls unmittelbarer Nachbarschaft, in Bonn. Dennoch will sich Umfragen zufolge nur eine Minderheit gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Einer- seits wird die Gefahr einer ernsthaften Erkrankung als nicht so hoch angesehen, andererseits dem eilig hergestelltem Impfstoff misstraut. In unserer aktuellen Umfrage haben wir diese Verunsicherung der Menschen auch feststellen können.



Michael Hillmann:

Ich habe gelesen, dass sich die überwiegende Mehrheit nicht impfen lassen will. Ich selbst habe eine normale Grippe-Impfung vornehmen lassen und nicht gegen die Schweinegrippe. Ich halte das alles für Panikmache. Es gibt klare Erhebungen, dass wesentlich mehr Menschen von der normalen Grippe-Erkrankung betroffen sind.



Ingo Schmitz mit Sohn Tim:

Ich bin verunsichert. Auf der einen Seite habe ich Angst vor den Nebenwirkungen. Auf der anderen Seite beunruhigen mich die aktuellen Todesfälle, auch vor dem Hintergrund, dass ich einen sieben Monate alten Sohn habe. Ich bin mir nicht sicher, was verantwortungsvoll ist.



Hannelore Sechtem und Klaus Krüger:

Ein klares Nein. Uns ging die Entwicklung des Impfstoffs viel zu schnell. Wenn sich das Virus verändert, glauben wir nicht, dass der Impfstoff wirkt. Wir wissen nicht, was in unseren Körpern geschieht. Es gibt viele Fragen: Warum gibt es zwei Impfstoffe? Warum werden Kinder nicht geimpft? Es ist aber erschreckend, dass es jetzt auch bei uns Todesfälle gibt.



Hossein Shahin:

Ich weiß es noch nicht genau. Ich habe Angst vor der Spritze, weil ich das sehr angenehm finde. Wenn es sein muss, werde ich die Angst überwinden. Ich habe keine so große Angst vor der Schweinegrippe.


Frank Balzer mit Frau Simone und Sohn Oliver:

Ich bin bei der Feuerwehr, da muss mich wohl impfen lassen. Auch andere Behörden wie die Polizei oder Mitarbeiter von Krankenhäusern müssen sich impfen lassen. Mein Termin steht bereits fest, es ist der 7. November. Ich denke, es ist eine gute Sache um vorzubeugen. Da die Ansteckungsgefahr groß ist, macht es bei unserer Betriebsfeuerwehr jeder. Es besteht aber keine Pflicht. Mein Frau ist hin- und hergerissen. Sie meint, ich sei ein Versuchskaninchen.



Franziska Gräfe:

Nein, ich lasse mich nicht impfen, weil ich in einem Monat Entbindung habe. Gegen die normale Grippe bin ich geimpft. Ich warte noch ab, ob ich mich dann noch bis März impfen lasse. Meine Eltern wollen wir auch zur Impfung schicken.

Uli Wehrhahn:

Ich werde es machen. In dieser Woche habe ich mich dazu entschlossen. Es war ein längerer Abwägungsprozess. Ich finde, die Vorteile überwiegen. Deshalb informiere ich mich jetzt, wo ich die Impfung in Brühl wahrnehmen kann.



Michael Kasiske:

Natürlich nicht, weil es schon oft Grippewellen gab und ich mich da auch nicht habe impfen lassen. In meinem Bekanntenkreis gab es bereits den ersten Fall von Schweinegrippe. Aber schon nach kurzer Zeit war der Bekannte wieder gesund. Bei Kranken oder Schwangeren gab es eine längere Diskussion.



Annette Kröhne-Fritz mit ihrem Mann Bernhard Fritz und den Kindern Sebastian und Veronika:

Ich werde mich gegen die normale Grippe impfen lassen. Ich bin noch unsicher, weil der Impfstoff noch nicht so gut erprobt ist. Wir wollen die weitere Entwicklung abwarten. Unser Hausarzt hat gesagt, dass es sinnvoll ist, sich gegen die normale Grippe impfen zu lassen.



Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)