Kabarett, Kulinarisches & Nobel-Musik

(tg) Ein kleines Jubiläum gibt es zu feiern, und zugleich gilt es Abschied zu nehmen. Das traditionelle Werkstattfestival findet in diesem Jahr zum 15. und letzten Mal statt. Vom 9. bis 12. Dezember gastieren in der 118 Jahre alten Steinmetz-Werkstatt der Firma Blondiau bekannte Künstler und Newcomer. Die tolle Atmosphäre in der alten Werkstatt inspiriert nicht nur die Künstler zu besonderen Leistungen. Sie sorgt auch dafür, dass dem Publikum sensationelle Abende in Erinnerung bleiben.

Private Gründe führt der bekannte Brühler Steinmetz Hans-Jörg Blondiau an, der beschlossen hat, nach diesem Festival Schluss zu machen. „Letztes Jahr hatten wir vier tolle Abende, jede Vorstellung war ausverkauft. Das war so wunderbar, das ließ nicht mehr steigern“, sagt Hans-Jörg Blondiau. „15 Jahre sind eine lange Zeit, und das ist eine gute Zahl, um aufzuhören. Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten und erfolgreichsten ist und nicht dann, wenn die Zuschauer ausbleiben. Dadurch ergibt sich jetzt auch für die Stadt Brühl die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren.“

Zusammen mit Dietmar Druckrey vom Kulturamt hat Hans-Jörg Blondiau die Kandidaten gesichtet und das alljährliche Programm vorbereitet. Und im Dezember musste er die Werkstatt aufräumen und für das Festival vorbereiten. „Ich habe seit Jahren so viele feste Termine im Jahr gehabt, dass ich mir im Dezember wieder Freiräume schaffen wollte“, meint der Steinmetz, der sich allerdings ein Hintertürchen offen lässt. „Wenn es mich in ein paar Jahren wieder reizen sollte, wird es vielleicht wieder eine Veranstaltung geben. Aber nicht Jahr für Jahr zur gleichen Zeit.“

Die Stadt Brühl ist nun auf der Suche nach einer neuen Location und in Verhandlungen. Denn das Kleinkunstfestival soll es auch weiterhin geben, dann allerdings unter einem anderen Namen. Schließlich war das Festival in jedem Jahr der „krönende Abschluss der städtischen Kulturaktivitäten. Es wird eine Lücke entstehen, die schwierig zu schließen sein wird“, sagt Andreas Brandt, der Kulturdezernent der Stadt Brühl. Doch in diesem Jahr findet das Werkstattfestival ja noch einmal wie gewohnt statt.

Den Auftakt gestalten am Mittwoch, dem 9. Dezember, um 20 Uhr, die beiden Bonner Vereinsphilosophen Fritz und Hermann alias Rainer Pause und Norbert Alich mit ihrem „Weihnachtsspecial“. Es folgt am Donnerstag, 10. Dezember, 20 Uhr, der ultimative Auftritt der Hamburger Band „Nobelpenner“. Irgendwo zwischen Liedermacherei, Hip Hop, Country und Hairspray-Metal erzählen die deutschsprachigen Lieder ihre Geschichten von Liebe, Lust, Leid und dem Leben auf dem Lande. Mit dem Auftritt von „La Signora“ – „Sei mein“ – wird am Freitag, 11. Dezember, 20 Uhr, einem der neuen weiblichen Multitalente (musikalisch und komödiantisch) gehuldigt. Der Festivalreigen wird am Samstag, 12. Dezember, 20 Uhr, mit dem Auftritt von Peter Spielbauer – „Das flatte Blatt“ – beendet. Bereits mit seinen letzten beiden Programmen wurde Peter Spielbauer in der Werkstatt gefeiert. Abgerundet wird das Werkstattfestival durch ein täglich wechselndes abendliches kulinarisches Angebot ab 19 Uhr durch den „Genuss-Kunst-Koch“ André Bach. Karten sind im Vorverkauf im brühl-Info, Uhlstraße 1, Telefon 02232/79345, erhältlich.