Punkrock, Hardcore & Pogopunk an zwei Tagen

Am 19. und 20. Juni öffnet das Jugendzentrum „eL’ FOUR“ der Stadt Brühl an der Liblarer Straße wieder seine Tore zu einem zweitägigen Konzertfestival der Extraklasse. Am Freitag, 19. Juni, öffnet das Haus pünktlich um 19 Uhr und präsentiert nicht ohne Stolz T.V. Smith, Pascow, Inner Conflict, 2Lhud und Versus.

T.V. Smith wird am Besten von Campino (Die Toten Hosen) beschrieben: „In völligem Widerspruch zu seinem Bekanntheitsgrad gehört T.V. Smith seit 1977 zu den besten Textern der Musikszene. Ich weiß gar nicht mehr, wer als erster die Idee zu diesem Best-of-Album hatte. Aber eine solche Scheibe habe ich als Fan schon lange vermisst, weil viele seiner Lieder in den Läden heute nicht mehr zu haben sind. Für alle, die T.V. Smith bisher gar nicht kennen, sollte diese CD die ideale Einstiegsdroge sein. Uns Hosen ist es eine Ehre, als Backgroundband auf diesem Album mitzuspielen.“

Pascow aus Gimbweiler machen seit mittlerweile gut zehn Jahren schwungvollen Punkrock; mal schön schnell und wütend, mal langsam aber hymnisch mit intelligenten und aussagekräftigen deutschen Texten. Inner Conflict aus Brühl gibt es mittlerweile auch schon 15 Jahre. Seit fast zehn Jahren sogar in gleicher Besetzung. Kein Wunder also, dass sie ihre Konzertreisen eher als Familienausflug, denn als Promotiontour ihrer Musik betrachten. Über die Jahre haben die vier ihre ganz eigene Mischung aus Punkrock und Hardcore gefunden, die weder vor Pop- noch vor Crustcore-Anleihen zurückschreckt und dementsprechend einen Spagat zwischen Härte und Melodie betreibt, der immer von Jennys Gesang zusammen gehalten wird. 2Lhud kommen aus Köln, singen aber trotzdem hochdeutsch. Das kann mal wie The Clash, Asian Dub Foundation oder Dub War klingen. Das kann straight nach vorne gehen, wie „Oft“ oder „Das Neue“ oder behende daherswingen wie „Heimat“ und „Sommer“.

Bei Versus begann sich alles im Brühler JuZe zu formieren. Dennis, Ruben und André hatten überaus große Lust, musikalisch etwas auf die Beine zu stellen, eine Aussage zu machen, ja und ihren teilweise gemeinsamen Musikgeschmack, der sich in der Richtung Punkrock traf, auszuleben. Doch was ist das, Punk? Für viele eine unterschiedliche Facette. Für Versus jedenfalls gab es keine Musik ohne Attitüde. Jenseits von aufgedrückten Stempeln! Wenn jemand einen Stempel braucht, so kann man dies als englischsprachigen Polit-Pogo-Punk mit sporadischem Dudelsack aus der Umgebung Kölns bezeichnen.

Am Samstag, 20. Juni, geht es ebenfalls wieder pünktlich um 19 Uhr los. Mit dabei Aggra Makabra, Die Bilanz, AuWeia und Les Aligned. Aggra Makabra aus Bremen werden im Juze eines ihrer letzten Konzerte geben. Flotter, emotionaler Punkrock mit klischeelosen Texten à la Turbostaat und frühe Muff Potter. Die Bilanz aus Hannover ist eine sympathische Deutschpunkband mit humorvollen, politischen, kritischen und nachdenklichen Texten. Die Band besticht durch ihren schlichten Pogopunk, der sehr abwechslungsreich ist. Meist geht es gradlinig und pogotauglich zur Sache. Aber es wird auch einmal ein tanzbarer Reggae-Part eingestreut. Auweia sind vier süße Jungs aus Köln, die wissen wie sie das Publikum aus der Reserve locken. Politisch korrekter Schrammel-Deutschpunk, der sich ausschließlich durch den viel zitierten Satz „Dat is Punkrock, dat raffste nie“ erklären muss. Auch mit dabei sind die Kölner Les Aligned. Sie stehen für eine Mischung aus schnellem Punkrock und melodischem Hardcore. Durch pure Spielfreude und eine kraftvolle, energische Bühnenshow wird das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt und der Sound ungebremst durch die Boxen geschmettert. Für beide Tage gibt es an allen regionalen Vorverkaufsstellen Karten für jeweils 7 Euro. An der Abendkasse kostet der Eintritt 8 Euro solange noch Plätze frei sind. Weitere Infos unter Telefon 02232/794800.