Am zweiten Sonntag im Mai ist Muttertag. Das hat Tradition. In Deutschland bereits seit 1922. Besonders der „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“ war seinerzeit von der Idee begeistert, die jedoch auf die Amerikanerin Anna Maria Jarvis zurückgeht. Sie hatte 1907 zu Gedenken ihrer verstorbenen Mutter ein „Memorial Mothers Day Meeting“ durchgeführt und sich danach ganz der Sache verschrieben, einen offiziellen Muttertag zu erreichen. 1914 wurde der Muttertag dann ein offizieller Feiertag in den USA.

Seit 1949 ist der Muttertag in Deutschland ein nicht-gesetzlicher Feiertag. Wie auch immer, die schöne Tradition wird bis heute gepflegt und erfreut sich nicht nur bei den Müttern großer Beliebtheit. Oftmals unternimmt die ganze Familie an diesem Tag etwas ganz Besonderes. Wir haben uns in der Brühler Innenstadt umgehört und die Menschen nach ihrer schönsten Muttertagsüberraschung oder ihrem schönsten Erlebnis an diesem Tag gefragt.


Manuela Sonntag mit Sohn Nico:

Für mich ist jeder Tag Muttertag. Meine Mutter war sehr gerne Mutter und ist in ihrer Rolle aufgegangen. Wir waren sehr liebe, pflegeleichte Kinder. Mein Sohn hat mir letztes Jahr selbstgepflückte Blumen gebracht, das fand ich sehr süß.



Marlies Fey-Bursch:

Wir haben keinen Muttertag gefeiert, weil es ja auch keinen Kindertag gibt. Um die besondere Verbundenheit zu zeigen, braucht es bei uns keinen besonderen Tag. Aber eines ist mir doch gerne in Erinnerung geschrieben. Und zwar das folgende Gedicht, das mir meine damals acht Jahre alte Tochter geschrieben hat: „Mein liebe Mutter Du, ich will Dir Blumen schenken, und was ich Dir sagen will dazu, das kannst Du Dir schon denken. Muttertage, das ist wahr, die gibt’s an allen Tagen. Ich hab’ Dich lieb das ganze Jahr, das wollt’ ich Dir sagen.



Vanessa Winkler mit ihrer Großmutter Gertrud Weiß und ihrer Mutter Christine Brieser:

 Überraschungen gibt’s bei uns nicht. Wir frühstücken alle zusammen bei der Oma und veranstalten ein normales, kleines Familienfest. Dann kommen um die zwanzig Keute zusammen, darunter vier Kinder, vier Enkel und auch ein Urenkel. Wir bleiben dann bis in den Nachmittag, genießen Kaffee und Kuchen. Das hat bei uns Tradition wie Weihnachten oder Ostern und ist jedes Jahr schön.



Martin Fritz:

Wir halten uns nicht an feste Feiertage. Wir machen schöne Sachen so, wie sie gerade passen. Wenn uns danach ist, dann überraschen wir uns. Am Muttertag selbst mache ich zusammen mit den Kindern Frühstück und bringen den Kaffee ans Bett. Wir bleiben meistens zuhause. Bei meiner Mutter gehen wir mit einem Blumenstrauß vorbei. Aber auch an anderen Tagen gibt’s öfter mal ein kleines Dankeschön für ihre Hilfe und Unterstützung.



Stefan Lersch mit Sohn Martin:

Wir gehen gemeinsam schön Essen. Ein Blumenstrauß kommt auch immer gut an. Die Kinder malen Bilder. Wir machen an dem Tag gerne Ausflüge, das ist bei uns eine sehr schöne Tradition. Das soll ein schöner Tag für die Mutter sein.



Bea Cieslar mit Sohn Vincent:

Die schönste Muttertagsüberraschung? Das war ein Ausflug auf einem Schiff auf dem Rhein. Wenn ich mich richtig erinnere, sind wir zu zehnt von Köln nach Boppard gefahren. Dort haben wir dann einen Biergarten besucht. Das hatte sich meine Mutter schon lange gewünscht. Und diesen Wunsch haben wir ihr gerne erfüllt. Es war ein sehr schöner Tag.



Gebhard Egidi:

Muttertag ist bei uns abgeschafft. Meine Mutter hatte ihn bereits abgeschafft. Sie fragte sich, warum die Mutter geehrt werden sollte und der Vater nicht. Diese Familientradition haben wir auch übernommen. Wir schenken uns auch nichts zum Geburtstag. Wir finden, dass einem Dinge begegnen sollen, die wir uns gegenseitig schenken. Den Besuch einer schönen Kulturveranstaltung etwa. Einmal in der Woche schenke ich meiner Frau einen Blumenstrauß. Und die Kinder haben früher im Kindergarten auch etwas für die Mütter gebastelt.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos)