(tg) Fred Pohl wurde 1965 in Bonn geboren. Schon als kleines Kind stand für ihn fest, dass er entweder Lehrer oder Busfahrer werden wollte. „Ich habe auf der Straße Lehrer gespielt, hatte eine Tafel und Kreide und habe Unterricht für die anderen Kinder gegeben“, lacht er heute. „Auf jeden Fall wollte ich mit jungen Menschen arbeiten.“

Das hat er in die Tat umgesetzt. Nach dem Abitur 1984 studierte Fred Pohl in Bonn Deutsch und Geschichte auf Lehramt. Parallel zum Studium arbeitete er bereits drei Jahre in der Montessori-Grundschule in Dottendorf. Nach Abschluss des Studiums und einer Stelle in Arnsberg bewarb er sich 1999 an der gerade eröffneten Gesamtschule der Stadt Brühl, an der er angenommen wurde und bis heute unterrichtet.

Viel Herzblut steckt Fred Pohl an der Schule in die von ihm und seinem Kollegen Dirk Speicher geleitete Theatergruppe „Das alte Lied“. Die rund 20-köpfige, aus Schülern aller Jahrgangsstufen bestehende Gruppe trifft sich regelmäßig nach dem Unterricht, um nicht nur Theaterstücke einzustudieren, sondern auch alle weiteren erforderlichen Arbeiten anzugehen. „Wir haben Musiker, Schauspieler, Techniker, Beleuchter und kümmern uns auch um die Bühnenbilder und anderen Requisiten“, sagt Fred Pohl. „Die Schüler sind eine ungemein motivierte Gruppe. Es macht riesigen Spaß.“

Vor rund eineinhalb Jahren begannen die Theaterfreunde damit, das Stück „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horvath einzustudieren. Das gesellschaftskritische Stück wurde bereits zweimal an der Schule erfolgreich gespielt und wird auch im Rahmen des „Brühler Marktes“ am 28. Mai um 19.30 Uhr auf der großen Bühne im Rathaus-Innenhof aufgeführt.

Wir zeigen das Originalstück, das wir um einige musikalische Elemente mit Klavier-, Gesangs- und Rockeinlagen erweitert habe“, erzählt der 44-jährige Oberstudienrat. In dem in der Zeit der zu Ende gehenden Weimarer Republik spielenden Stück werden entwurzelte, desillusionierte Menschen porträtiert, die zwar miteinander reden, nicht aber aufeinander eingehen. „Sie reden aneinander mit Sprüchen und Versatzstücken vorbei“, erklärt Fred Pohl. „Die Akteure sagen am meisten, wenn sie nichts sagen.“


Ich arbeite in Brühl seit ....
1999 als Oberstudienrat an der Gesamtschule der Stadt Brühl.


Am besten gefällt mir an Brühl ....
der Schlosspark, durch den ich jeden Tag auf meinem Fußweg vom Bahnhof zur Gesamtschule laufe. Und im Sommer der Markt.


In Brühl vermisse ich ....
einen CD-Laden zum Stöbern, der ein gutes Sortiment an Klassik-CDs auch von kleineren Labels führt.


Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
das Eiscafé Vincenzo weil mich da meine Schülerinnen bedienen, das Eis klasse ist und es sehr familiär zugeht.


Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ins ....
Bermuda-Dreieck oder zum kleinen „Schnell-Chinesen“ auf der Kölnstraße.


Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
nicht. Ich bekomme aber sehr viel von meinen Schülern erzählt.


Von der Kommunalpolitik erwarte ich ....
auch in Zukunft viel Engagement und Unterstützung für die Kultur und die Jugendlichen, wie das jetzt schon beispielhaft geleistet wird.


Meine Einstellung zur Kirche ist ....
sehr positiv, auch wenn ich sie etwas kritisch sehe. Ich bin als gläubiger Katholik regelmäßiger Kirchgänger. Ich fände es wichtig, wenn sich auch die Schüler mit den Fragen des Glaubens und der Kirche beschäftigen würden.


An den tollen Tagen findet man mich ....
je nach Lust und Laune entweder mittendrin in der Bonner Karnevalsszene oder an anderen tollen Orten dieser Welt wie in diesem Jahr z.B. in London.


Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
die Stadt mit dem schönsten Stadtpark Deutschlands.


Am besten abschalten kann ich beim ....
Musikhören, beim Spazierengehen und beim Lesen.


Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über ....
den Nachtzug nach Bonn, der drei Minuten zu früh abgefahren ist und ich dann eine Stunde auf den nächsten warten musste.


Mein letzter Kinofilm war ....
Mein Führer“ mit Helge Schneider, eine Hitler-Persiflage, die nur in Ansätzen gelungen ist.


Mein letztes Buch war ....
die Biografie „Wilhelm II“ von Christopher Clark und parallel dazu Das Kapital“ von Erzbischof Reinhard Marx, in dem er sich mit der Zukunft der sozialen Marktwirtschaft auseinander setzt.


Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
brennend und mehr noch als die Misserfolge von Leverkusen, Mönchengladbach oder den Bayern.