„Wir wollen unser Dorf verschönern”

Schwadorf wird in diesem Jahr 900 Jahre alt. Viele Feierlichkeiten sind geplant. Wir haben uns mit dem Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Winfried Müller, und der zweiten Vorsitzenden, Pia Regh, unterhalten.

 

BBB: Schwadorf feiert sein 900-jähriges Bestehen. Was wissen Sie über die Geschichte?

Winfried Müller: Die Geschichte Schwadorfs reicht 1400 bis 1500 Jahre zurück. In dieser Zeit war das hier eine feuchte Aue entlang eines Bachlaufes, die gerodet wurde und zwar von einem Rodungstrupp unter Führung eines Anführers, eines gewissen Suabo. Irgendwann entstand dann eine Siedlung, die Suaventhorp genannt wurde. Im Jahr 1109 wird dieses Dorf erstmals urkundlich erwähnt auf einer Urkunde des Erzbischofen Friedrich I von Köln. Er gab dem vor den Toren Kölns gelegenen Stift St. Severin die Vogtei Schwadorf. Rund um die Vogtei wurde Gemüse angebaut, eine Tradition, die bis heute besteht. Im Laufe seiner Geschichte wurde Schwadorf mehrmals niedergebrannt und wieder aufgebaut. Heute gibt es noch eine Reihe alter Gebäude im Ort, wie etwa die Schallenburg, der Weiherhof, der Strauchshof pder die Finkenburg.

 

BBB: Wie umfangreich sind die Vorplanungen für das Jubiläumsjahr?

Müller: Die Vorbereitungen auf das Festjahr laufen schon seit einigen Jahren. Wir haben einen Festausschuss, dem die Vorsitzenden aller Vereine angehören. Der tagte vor zwei Jahren das erste Mal. Es gab bereits im vergangenen November eine Fotoausstellung über die letzten 100 Jahre Schwadorfs, die in der Gaststätte Krayer gezeigt wurde. Wir machen kleine und große Aktionen und wollen Akzente setzen.

Pia Regh: Ich koordiniere das alles, halte die Fäden in der Hand. Ich habe einen Blick auf die Dinge, die anstehen und gebe die Signale. Wir haben einen sehr großen Helferstab, denn ich mache natürlich nicht alles selber, ergreife aber die Initiative, wenn es nötig ist und halte den Kontakt zur Stadtverwaltung und den Ämtern, die uns sehr praktisch unterstützen.

 

BBB: Welche Veranstaltungen wird es im Jubiläumsjahr geben?

Regh: Der Höhepunkt unserer Jubiläumsfeierlichkeiten ist das große Fest am Wochenende vom 21. bis 23. August, wenn wir von Freitag bis Sonntag ein volles Programm haben, zu dem alle Brühler herzlich eingeladen sind. Aber auch in den nächsten Wochen und Monaten finden immer wieder Veranstaltungen statt. Am 18. Mai steht der Senioren-Nachmittag auf dem Programm. Das genaue Programm findet sich auf unserer Homepageunter  www.schwadorfer-leben.de.

 

BBB: Was leistet die Schwadorfer Dorfgemeinschaft?

Müller: Schwadorf ist ein sehr aktives Dorf. Wir haben rund 1.800 Einwohner, von denen alleine 800 beim letzten Martinszug dabei waren. Das ist eine außergewöhnlich hohe Zahl. Die Dorfgemeinschaft vertritt quer durch alle Generationen alle Bürger des Dorfes sowie alle 25 Vereine und Gruppen.Die Dorfgemeinschaft wurde 1962 gegründet. Wir haben vor fünfeinhalb Jahren die Ämter des Vorsitzenden und der zweiten Vorsitzenden übernommen. Zunächst haben wir eine Satzung ausgearbeitet, damit der Verein als gemeinnütziger Verein auch berechtigt ist, z.B. Spendenquittungen auszustellen. Zuletzt haben wir uns intensiv mit der Gestaltung und dem Programm des Festjahres beschäftigt. Und danach wollen wir daran mitwirken, das Dorf für die Zukunft zu entwickeln. Wir sind kein Fest- und Feierverein, sondern wollen uns auch mit Dingen beschäftigen, die wichtig für die Entwicklung des Dorfes sind.

 

BBB: Was sind das für Dinge?

Müller: Kürzlich war der Bürgermeister vor Ort und sich nach den Schwadorfer Wünschen erkundigt. Hier passiert etwas. Erst vor wenigen Wochen wurde die Zufahrt zum Friedhof neu gestaltet. Wir wünschen uns eine Dogstation für Hundekot am Bolzplatz an der Oberstraße. Dort haben wir gerade Blumen gepflanzt unter dem Motto „Schwadorf blüht“. Wir haben neue Parkbänke am Strauchshof aufgestellt. Wünschenswert wäre auch eine dauerhafte Toilettenanlage auf dem Festplatz. Wir wollen unser Dorf immer verschönern und sind in ernsthaften und nachhaltigen Gesprächen mit der Verwaltung.