Das Brühler TheaterTeam zeigt in seiner neuen Produktion unter der bewährten Regie von Leokardia Thiess am Wochenende 30./31. Oktober Szenen aus dem Bühnenstück „Witwendramen“ des Nürnberger Schriftstellers Fitzgerald Kusz. Eine Materialsammlung im besten Sinne, in deren Szenen Witwen unterschiedlichen Alters zwischen Komik und Tragik pendeln. Ob auf dem Friedhof, der Parkbank oder im Café – die wilden Witwen rechnen mit ihren verblichenen Ehemännern ab. So etwa im Fall der alleinstehenden Frau, die am Grab ihres ehemaligen Mannes  darüber sinniert und klagt, warum sie es nicht schafft und auch nicht wagt, sein Leben aus ihren Gedanken zu verdrängen. „Tote leben länger“ ist ihr Resümee, während sie den letzten „Kleinen Feigling“ trinkt und dann das leere Fläschchen aufs Grab schmeißt.

Neben solchen Motiven finden sich auch Auftritte mit berühmten Witwen wie Helene Weigel, Jackie Onassis oder Nadeshda Mandelstam. In allen Szenen zeigt Kusz, dass Leben Überleben heißt. Komme, was da wolle. Was beschäftigt Witwen wirklich? Nur die Trauer um den Gatten? Mitnichten. Jede geht mit dem Status als Witwe in völlig anderer Art und Weise um. Eine ist erleichtert. „Ich bin froh, dass ich das alles hinter mir habe“, die andere kontert darauf: „Ich nicht“. Was immer beide damit meinen. Skurril, makaber, nachdenklich, traurig und heiter ist die Szenenfolge. „Trauer ist ebenso Arbeit“ wie auch „das Leben zu schön ist, um durch den Tod beendet zu werden“.

Die Premiere findet am Samstag, 30. Oktober um 20 Uhr in der Galerie am Schloss statt. Eine weitere Aufführung ist dort am Sonntag, 31. Oktober um 17 Uhr. Eintrittskarten gibt’s im brühl-info.