Das Max Ernst Museum Brühl des LVR stellt 19 neue Leihgaben aus verschiedenen Privatsammlungen aus und ergänzt diese Präsentation mit elf Stücken aus den eigenen Sammlungsbeständen, die das Publikum zum ersten Mal entdecken kann. Der Museumsdirektor Dr. Achim Sommer erklärte: „Das Museum konnte zeitgleich, aber auch schon im Vorfeld der Sonderausstellung David Lynch – Dark Splendor. Raum Bilder Klang neue, hochkarätige Leihgaben für die „Schausammlung im Wechsel“ gewinnen. Durch dieses Kon-zept bietet das Museum immer neue Annäherungen an das facettenreiche und vielschichtige Werk von Max Ernst und ermöglicht somit eine vertiefte Auseinandersetzung mit seinem OEuvre.“

Bei diesen Neuzugängen wurde die Auswahl so getroffen, dass Vergleiche zwischen dem „dunklen Glanz“ der bildkünstlerischen Welt des Filmemachers David Lynch und dem Werk des Hausherren, des Dadaisten und Surrealisten Max Ernst, angeregt werden. Schwarz als Gestaltungsmittel, das bei vielen Arbeiten des amerikanischen Kultregisseurs für Unergründlichkeit und das Auftauchen des Geheimnisvollen steht, beherrscht die großformatigen Gemälde Cage, forêt et soleil noir („Käfig, Wald und schwarze Sonne“), Gestes sauvages pour le charme („Wilde Gebärden für den Charme“) sowie Après moi le silence („Nach mir die Stille“), die Max Ernst 1927 und 1928 schuf. Während diese Bilder unwirkliche, aus dunklen Flächen aufleuchtende Außenwelten wiedergeben, ist in dem noch vor dem surrealistischen Manifest entstandenen Werk L’intérieur de la vue („Das Innere der Sicht“) von 1922 der Blick auf einen Innenraum gerichtet. Auf schwarzem Grund sind fünf gläserne Vasen angeordnet, die gegen jede Gewohnheit die Blumenbuketts im Inneren beherbergen.