Das Thema erhitzt im Moment die Gemüter in Brühl. Die Mehrheit das Brühler Rates hat mit den Stimmen von CDU, FDP und SPD entschieden, dass der Anbau am Rathaus im Steinweg abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Kosten in Höhe von rund 10 Millionen wurden dafür veranschlagt. Doch Widerstand gegen das Projekt formiert sich. Wir haben uns daher in Brühl einmal umgehört.


David Hemmerlein mit Melanie Klütsch:
Die Frage ist, welche Vorteile ein Neubau bringt. Wir haben doch schon zwei Rathäuser und genug Platz. Ich weiß nicht, ob es nötig ist und ob es sein muss. Ich bin eher skeptisch. Bisher hat ja auch alles funktioniert und das Rathaus im Steinweg ist ja noch relativ neu.



Hans-Georg Kohnert:
Ich vertraue dem Bürgermeister, weil ich ihn persönlich sehr schätze und glaube, dass er Brühl auf einen guten Weg geführt hat. Und ich vertraue den Fraktionen im Rat, dass sie Einfluss auf die Entscheidungen nehmen. Inhaltlich habe ich mich ehrlich gesagt nicht mit der Sache beschäftigt.


Petra Weber mit Tochter Nele:
Nein, das Geld sollte lieber sinnvoller verwendet werden. Wir haben ein Rathaus. Gegen eine Modernisierung hat niemand etwas. Aber die muss keine 10 Millionen Euro kosten. Man sollte lieber etwas für die Jugend tun. Viele Vereine werden nicht mehr unterstützt. Da wäre das Geld sinnvoller angelegt.


Uwe Krebs:
Den brauchen wir nicht. Es gibt andere Dinge, für die das Geld viel eher gebraucht wird. Man sollte es lieber in das Straßennetz und in Fahrradwege investieren. In Bornheim hatten wir kürzlich auch ein Problem. Da wird die Liegewiese des Schwimmbads verkauft und keiner weiß, was da entstehen soll. Wenn einmal damit angefangen wird, geht es immer weiter. Es gab ein Bürgerbegehren, aber die Beteiligung war leider lächerlich.



Martin Gies:
Für mich ist es das Wichtigste, dass in Brühl der Haushalt konsolidiert wird. Wenn der Neubau dazu beiträgt, dann würde ich es befürworten. Wenn nicht, sollte man darauf verzichten.


Ruth Hünecke mit Tochter Felia:
Nein, für so etwas ist kein Geld da. Statt dessen sollten die Schulen besser ausgestattet werden. Bildung ist wichtiger.


Siegfried Alessandri mit Ehefrau Kathrin:
Absolut nicht. Das vorhandene Rathaus ist doch attraktiv. Wir wollen uns in die Unterschriftenliste der Gegner eintragen. Die Stadt hat einfach das Geld nicht. Das ist doch nur ein Mittel zum Zweck für den Bürgermeister. Das Geld ist nicht da, und in der freien Wirtschaft käme keiner auf Idee, dann so zu handeln. Wir müssen Schulden abbauen und keine neuen aufbauen. Es sollte lieber für soziale Zwecke verwendet werden.


Sabine und Kurt Görres:
Der bisherige Bau passt optisch nicht ins Stadtbild. Dennoch sollte man, so schwer das einem auch fallen möge, in den nächsten Jahrzehnten darauf verzichten. Der Haushalt wird es nicht hergeben, einen Neubau der öffentlichen Hand zu finanzieren. So leid es uns tut.


Thomas Köhler mit Ehefrau Iris mit den Kindern Rebecca und Johanna:
Ich bin mit unserem Rathaus sehr zufrieden. Wenn man aber durch einen Neubau energetisch sparen kann, sehe ich das entspannt. Dann ist es eine Investition. Ich kenne aber die Rahmenbedingungen nicht. Wenn es wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, dann sollte man es lassen. Es hat alles Vor- und Nachteile.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos)