Aus Anlass des 125. Geburtstages widmet die Bundesfinanzakademie Herbert Dorn eine Ausstellung, die montags bis freitags von 9 Uhr bis 19 Uhr im oberen Bereich der Rotunde der Akademie zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.

Nach dem ersten Weltkrieg war Herbert Dorn ein, vielleicht der Wegbereiter des Internationalen Steuerrechts in Deutschland. Als Referats-, später Abteilungsleiter im Reichsfinanzministerium wirkte er maßgeblich an zahlreichen Verhandlungen zum Abschluss von Doppelbesteuerungsabkommen mit. Darüber hinaus vertrat er Deutschland in Gremien beim Völkerbund. Auch die Politik schätzte seinen juristischen und ökonomischen Sachverstand sowie seine Verhandlungskunst in turbulenten Zeiten. Er war einer der wenigen, der sich in den Einzelheiten der Reparationsfragen auskannte. Trotz der schwierigen, oft strittigen Materie war er weithin geschätzt. Seine kurze Karriere als Präsident des Reichsfinanzhofs endete jäh. Obwohl er evangelischen Glaubens war, galt er als Jude. Die Nationalsozialisten entließen ihn noch 1933.
Die Finanzgeschichtliche Sammlung der Bundesfinanzakademie, Willy-Brandt-Straße 10, beherbergt einen beträchtlichen Teil des Nachlasses von Herbert Dorn. In Bildern und Dokumenten zeichnet die Ausstellung den Lebens- und Leidensweg in zehn Stationen nach.