(tg) Bernhard F. Schoch wurde 1951 in Homberg geboren, das jetzt zu Duisburg gehört. Der Vater war Mediziner, die Mutter Hausfrau. Zusammen mit vier Geschwistern wuchs er auf und begann mit acht Jahren auf Geheiß seines Vaters Klavier zu spielen. „Es hat mir aber von Anfang an Spaß gemacht“, erinnert sich Bernhard Schoch. „Ich fühle mich vom Schicksal begünstigt und privilegiert, in der Musik versinken zu können. Innerhalb von Sekunden ist dann die Seele frei, das Herz offen, die Sonne scheint.“

 

Nach dem Abitur studierte er in Köln und Bonn Musik- und Theaterwissenschaften sowie Geschichte. 1979 machte er sein Examen. Parallel dazu hatte er viele Jahre lang mit einer Theatergruppe Tourneen durch ganz Deutschland unternommen und bis zu 200 Auftritte pro Jahr. „Wir haben zwölf Stücke angeboten, bei jedem stand ich auf der Bühne. Ich weiß gar nicht, wie oft ich den gestiefelten Kater gespielt habe“, schmunzelt Bernhard Schoch.

 

1979 begann er dann als Dozent an der damaligen Brühler Jugendmusikschule zu arbeiten, sechs Jahre später wurde er ihr Leiter. Nach der Zusammenlegung von Musik- und Malschule zur Kunst- und Musikschule (KuMS) der Stadt Brühl im Jahr 2001 übernahm Bernhard Schoch die Leitung dieser Brühler Institution. Ab dem 1. September beginnt nun für ihn die „Inaktivitätsphase der Altersteilzeit“. Mit anderen Worten. Bernhard Schoch hört auf und verabschiedet sich aus der KuMS. Wer Nachfolger wird, steht noch nicht fest. „Rückblickend war es eine Zeit mit großer Leidenschaft und Liebe unter unglaublich positiven Bedingungen“, schwärmt Schoch. „Sie hat sich toll entwickelt, ist in einem großartigen repräsentativen Gebäude untergebracht und wurde von Seiten der Politik immer unterstützt. Und die Kollegen sind etwas ganz Besonderes, kreative Köpfe, die sich auch untereinander den Erfolg gönnen.“

Demnächst unternimmt Bernhard Schoch erst einmal einen langen Urlaub auf Föhr. Danach will er sich seinen Hobbys widmen, der Fliegerei etwa, und zusammen mit seiner Freundin Carola Blum die ehemalige 1.400 km lange deutsch-deutsche Grenze abgehen. In die Belange der KuMS wird er sich nicht mehr einmischen („Die nächste Generation wird das schon gut hinkriegen.“), eventuell aber als Pianist musikalisch helfen.

 


 

Ich lebe in Brühl seit ....
Juli 1991. Allerdings habe ich bereits 1979 als Dozent an der damaligen Jugendmusikschule angefangen.

Am besten gefällt mir an Brühl ....
die Kunst- und Musikschule und in Verbindung damit das offene städtische Brühler Klima für die Belange der Kultur.

In Brühl vermisse ich ....
das Fehlen von Bausünden. Insbesondere die Außenbezirke haben da noch Nachholbedarf.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
der Schlosspark. Und ich mag die Innenstadt um den Markt herum.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich in ....
die vielfältigen Restaurants. Jeden Dienstag bin ich bei Pipo im Gamberino, aber ich gehe auch gerne ins Grissino oder zu Glaewe’s.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
u.a. im Lions Club, im Verein der Städtepartnerschaften oder bei der Alzheimer-Gesellschaft Aufwind.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
eine Fortführung der langjährigen Unterstützung der kulturellen Institutionen. Im Rhein-Erft-Kreis wird Brühl als die Stadt wahrgenommen, die man meisten mit Kultur assoziiert.

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
grundsätzlich positiv.

An den tollen Tagen findet man mich ....
meistens auf einsamen Nordseeinseln.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
kulturellen Schwerpunkt in der Region mit dem Max Ernst Museum, den Schlosskonzerten und auch den rund 200 Veranstaltungen der KuMS.

Am besten abschalten kann ich beim ....
gemeinsamen Musizieren im Kammermusikbereich. Außerdem versinke ich gerne in der Literatur. Ich habe nie einen Fernseher besessen, dafür aber eine nicht unbeträchtliche Bibliothek.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über ....
den unsensiblen Umgang Kölns mit dem Opern- und Schauspielhaus.

Mein letzter Kinofilm war ....
„Freunde fürs Leben“, ein unglaublich toller Film.

Mein letztes Buch war ....
„Rot“ von Uwe Timm, der das Lebensgefühl meiner Generation widergibt.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
nicht.