Liebe Leser,
ein sehr durchwachsener Sommer neigt sich langsam dem Ende entgegen, die Sommerferien sind seit ein paar Tagen vorbei und in unserem kleines Städtchen Brühl beginnt wieder ein reges Treiben. Die aktuelle Herbstmode wird überall in den Schaufenstern präsentiert, und man kann endlich auch wieder Spekulatius-Plätzchen kaufen.


Wer sich für Architektur und Städtebau interessiert, wird in den Medien vielleicht Berichte über die weltweit wichtigste Ausstellung, die Architekturbienale in Venedig, verfolgt haben. Und sieh 'mal einer an: Der deutsche Pavillon präsentiert sich in diesem Jahr mit dem Titel „Reduce Reuse Recycle“ (zu deutsch etwa: „ Reduzieren, wiederverwenden, aufbereiten“). Innerhalb des Pavillons werden dazu viele innovative Lösungen aus dem deutschen Alltag präsentiert. Wie kann man alte Gebäude erhalten, modernisieren oder einem neuen Zweck zuführen? Viele Brühler werden nun angesichts dieses Themas schmunzeln, da in Brühl dieser Architektur-Zeitgeist mit dem heiß diskutierten Rathausanbau schon Monate vorher sein Unwesen trieb.


In Brühl herrscht also eben doch Zeitgeist und nicht Provinzialismus, wie von einem alten Mann in seinen Memoiren „Mein Glück“ behauptet wird. Dieser alte Mann, der in Brühl bekannte Kunsthistoriker Werner Spies, trat im Juni von seinen Ämtern als Vorsitzender des Stiftungsrats und des Kuratoriums der „Stiftung Max Ernst“ zurück. Vielleicht wurde Spies aber, auch im Zusammenhang mit dem Kunstfälscherskandal Beltracchi, nahegelegt, zu gehen. Schließlich bestätigte er die „Echtheit“ diverse Max Ernst-Fälschungen von Beltracchi und strich dabei gleichzeitig hohe Gutachter-Honorare ein. Seltsam ist nur, dass sich in der Brühler Politik und auch beim Träger des Max Ernst Museums keiner so recht traut, die Behauptungen von Spies und seine Abrechnung mit Brühl zu kommentieren oder diesen vehement zu widersprechen. Was steckt da noch alles im Busch und wer schafft es, „Transparenz“ in diese Thematik zu bringen?


Womit wir jetzt bei den Brühler Piraten angekommen sind, die wir in dieser Ausgabe als neu gegründete Brühler Partei vorstellen und die jetzt für mehr politische Transparenz in unserer Schlossstadt sorgen wollen. Ein wahrlich schweres Unterfangen.

Wir wünschen Ihnen auch viel Spaß beim Lesen unserer anderen Brühler Themen.

Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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