Arbeiten von Louisa Clement überzeugten

Die in Bonn lebende Künstlerin Louisa Clement, Jahrgang 1987, erhält das mit 5.000 Euro dotierte 43. Max Ernst Stipendium der Stadt Brühl. Das entschied die Fachjury um die Vorsitzende Dr. Arta Valstar-Verhoff.
Louisa Clement schloss 2010 ihr Studium der freien Kunst an der Akademie für Bildende Künste Karlsruhe in der Klasse von Professorin Leni Hoffman ab und setzt ihr Studium seitdem an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Andreas Gursky fort. Über ihr Werk urteilt die Jury: „In den Fotografien von Louisa Clement wird im Zuge subtiler Arbeitsprozesse eine eigene Dingmagie beschworen. In melancholischer Sichtweise richtet sie den Blick auf scheinbar nebensächliche Motive des Alltags. Es entstehen ausschnitthafte Einblicke in menschenleere Räume von strenger Komposition und reduzierter Farbprägung. Die Faszination der Arbeiten ergibt sich aus der Gratwanderung zwischen malerischer Wirkung und fotografischem Prozess“.
Positiv an den Bildern von Louisa Clement sei auch die Tatsache, dass die junge Künstlerin sich auch bereits deutlich sichtbar von den Werken ihrer Lehrer abgesetzt habe. Menschen kommen nicht vor in den Fotografien, die sich durch eine melancholische Farbstimmung auszeichnen. „Die Künstlerin bezieht eine spannende Position gegen den Mainstream”, sagte Dr. Arta Valstar-Verhoff. „Sie ist Grenzgängerin zwischen den Medien. Ihr Werk erinnert in der Bildaufteilung an die alten Meister.”
Die Jury-Vorsitzende war erneut begeistert von der Qualität der eingereichten Arbeiten. Sie ermutigte die Stadt Brühl, unbedingt am Max Ernst Stipendium festzuhalten. „Viele der ausgezeichneten Künstler sind später bekannt geworden”, sagt Dr. Arta Valstar-Verhoff. „Es ist immer wieder eine Freude, durch das Brühler Rathaus zu gehen, das in diesen Tagen voller Kunst ist. So etwas Tolles darf man nicht aufgeben.”
Daran denkt auch niemand, im Gegenteil. Die Max Ernst Gesellschaft hat bereits beschlossen, ihren Anteil am Preisgeld von derzeit 2.500 auf 5.000 Euro zu verdoppeln, sofern die Stadt Brühl ihren Anteil ebenfalls anhebt. Das Stipendium bekäme dadurch einen noch höheren Stellenwert. Und die Künstler hätten eine noch größere Sicherheit, um vorübergehend relativ sorglos arbeiten zu können.
Die Verleihung des Stipendiums, dessen Förderbetrag zu gleichen Teilen von der Stadt Brühl und der Max Ernst Gesellschaft finanziert wird, erfolgt am Dienstag, 2. April, 19 Uhr im Dorothea Tanning Saal des Max Ernst Museums Brühl. Zugleich wird im Max Ernst Museum Brühl die Ausstellung mit Werken der Preisträgerin eröffnet, welche bis zum 14. April im Rahmen der Öffnungszeiten des Museums zu sehen sein wird.