Liebe Leser,
gestatten Sie uns zum Beginn des Sommers eine Frage: Welche ist momentane Ihre Lieblingsbaustelle in Brühl? Der harte Winter hat bitter an unseren Straßen genagt und eigentlich weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Besonders Zweiradfahrer – ob mit  Fahrrad, Roller oder Motorrad – konnten bereits in den paar warmen Frühlingstagen schon innige Bekanntschaft mit den Brühler Buckelpisten schließen. Das mit der Helmpflicht auf Fahrrädern macht tatsächlich Sinn. Gerade in den Nebenstraßen unserer Stadt gibt es Schlaglöcher, in denen sich schon Katzen verstecken können. Leider konnte unser Redaktionsteam nicht herausfinden, ob es in Brühl und der Region nach der höchst plausiblen Streusalz-Knappheit im Winter jetzt auch wohlmöglich der Teer knapp wird. Ein Indiz dafür bietet ja der Anblick von Baustellen auf unseren Autobahnen. Ja, auch wir wollen einmal den Blick über den Brühler Tellerrand wagen. Der Begriff Baustelle taugt dabei nur bedingt etwas, denn man sieht ja selten jemanden, der baut. Die Baustellen von heute, besonders auf Autobahnen, gleichen eher trostlosen DDR-Grenze-ähnlichen Absperrbezirken, in denen nur Aktivität der Natur, also das Wachsen von Unkraut, zu bewundern ist. Völlig rätselhaft dabei ist, warum schon einmal vorsorglich Jahre vor Baubeginn mehrere Kilometer Autobahn abgesperrt werden. Am besten noch zu Beginn der Ferienzeit.

Nach nur kurzer Diskussion in unserem Redaktionsteam wurde unsere persönliche Brühler Lieblingsbaustelle gekürt: Die derzeitige Straßenbaustelle Bergerstraße in Brühl Ost, verantwortlich dafür ist der Rhein-Erftkreis. Wir haben dabei schon internen Sportsgeist entwickelt: Wer dort Aktivitäten menschlichen Ursprungs entdeckt, dem möchte man ein Eis in der Brühler Innenstadt spendieren. Mit Sahne oben drauf. Über die Baustelle am Thüringer Platz  launig zu spotten, fällt uns hier schwer, denn dort sind viele Einzelhändler betroffen, die es schon in der Vergangenheit nicht einfach hatten. Und von einem städtisch propagierten Kultstatus als Soziale Stadt kann man als Einzelhändler immer noch nicht seine Miete zahlen.
Allen Betroffenen in Brühl, ob nun mit kleinem Schlagloch, einem kaputtem Bürgersteig vor der Tür oder einer Riesenbaustelle ohne Bauarbeiterpersonal, bleibt nur dringend zu empfehlen: Beschwert Euch. Zur Not öffentlich, in Form von Leserbriefen. Dann kann es unter Umständen ganz schnell
flotter gehen. Wie letztes Jahr in der Fußgängerzone der Uhlstraße.
So, und jetzt viel Spaß beim Lesen unserer Juniausgabe.

Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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