(tg) Marco Reinhardt wurde 1964 in Bonn geboren und wuchs in Schwadorf auf. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Politische Philosophie und Pädagogik. 1993 absolvierte er ein Volontariat bei den Brühler Schlosskonzerten und wollte eigentlich ins Kulturmanagement einsteigen. Doch die gesamtwirtschaftliche Flaute jener Zeit machte ihm einen Strich durch die Rechnung. In einer Druckerei fand er eine Anstellung, wo er sich in den Bereichen Grafik und Mediendesign spezialisierte. 2007 machte er sich in Brühl selbständig und betreut nun mit seiner Agentur für Grafik und Mediengestaltung mittelständische Unternehmen und Vereine.

In seiner Freizeit spielt Marco Reinhardt leidenschaftlich gerne Theater, erst im Rahmen einer Schul-AG. Seit 1981 gehört er dem Ensemble des preisgekrönten „Kleinen Theater Brühl“ (KTB) an, dessen 2. Vorsitzende und Geschäftsführer er ist. „Das KTB ist fast ein Full-Time-Job“, sagt der 49-Jährige, der nicht nur auf der Bühne steht, sondern auch viel organisatorische Arbeit im Hintergrund leistet. „Mit den obligatorischen Pausen wegen Studium und Magisterarbeit bin ich seit über 30 Jahren beim KTB, war fast in alle Produktionen involviert und habe in vielen Stücken mitgespielt“, meint Marco Reinhardt. Seinen Text lernt er gerne auf ungewöhnliche Art. „Ich gehe mit meinem Hund im Wald spazieren und lese dabei die Texte vor. Dabei kam es schon zu lustigen Begebenheiten“, lacht der Schauspieler. „Ich genieße im Wald die Ruhe und kann mich wunderbar auf meinen Text konzentrieren.“
Im März ist Marco Reinhardt gleich in drei sehr unterschiedlichen Stücken auf der Bühne zu sehen. Den Anfang macht das Stück „Finale“, das am 15. und 16. März im Lechenich zu sehen ist. Bei der „Neuen Bühne Erftstadt“ hat der Brühler eine Gastrolle übernommen, genau genommen sogar zwei, weil er in dem Szenenstück sowohl einen fiesen Kerl als auch einen Paradiesvogel spielt. Im Rahmen des 6. Theaterfestivals, das von der Theaterkonferenz Rhein-Erft vom 21. bis 30. März in der Galerie am Schloss Brühl veranstaltet wird, spielt Marco Reinhardt zudem auch in den beiden aktuellen Stücken des KTB mit: am 24. März um 20 Uhr im „Wintermärchen“ und am 26. März um 10 Uhr in „An der Arche um Acht“.

Ich lebe in Brühl seit ....
1994. Seit 2007 arbeite ich auch hier in meiner eigenen Agentur.

Am besten gefällt mir an Brühl ....
die Mischung! Ein bisschen Stadt und ein bisschen Land, die zentrale Lage zwischen Köln und Bonn. Es macht Spaß hier zu leben und zu arbeiten. Die Brühler sind mittlerweile eine interessante Mischung von Menschen mit ihren unterschiedlichen Kulturen. Vor allem gibt es aber in Brühl einen hohen Anteil an kulturinteressierten Bürgern, davon lebt ja auch das KTB.

In Brühl vermisse ich ....
ein schlüssiges Konzept für die Römerstraße, vielleicht mehr Kreisverkehre und ein Durchfahrverbot für Lkws, die Maut sparen. Das ist eine ziemliche Belastung für alle besonders zwischen Heinrich-Esser-Straße und Kölnstraße.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
in der Stadt sicher der Markt, der seit dem er Fußgängerzone ist nur gewonnen hat. In der Natur sicher der Silbersee.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ins ....
Da bin ich nicht festgelegt. Das kommt darauf an, welche Jahreszeit, welches Wetter. Ausgehen in Brühl ist vielseitig wie seine Bewohner und das ist sehr schön. Von Kneipe über Restaurant bis Biergarten. Da ist alles drin.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
seit 1981, beim Kleinen Theater Brühl, das allerdings erst 1984, also 11 Jahre nach seiner Gründung, ein Verein wurde. Ich bin Gründungsmitglied des Kleinen Theaters Brühl e. V. und seit 2011 wieder im Vorstand.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
Ich finde es jetzt erst einmal gut, dass es nun einen SPD Bürgermeister und eine bürgerliche Mehrheit im Rat gibt. Antagonistische Pole müssen sich nicht zwingend bekämpfen, es kann auch konstruktiv sein, weil Kompromisse erarbeitet werden müssen, die mehrheitstauglich und umsetzbarsind. Es wäre schön, wenn die Kulturschaffenden in Brühl etwas weniger Geld für Mieten z. B. für die Galerie am Schloss ausgeben müssten. Das war in der 80er/90ger Jahren ein wenig einfacher.

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
Ich denke, die Kirche ist für den Menschen da und nicht umgekehrt, so dass sich Strukturen und Ansichten ändern müssen, dies ist ein langwieriger Prozess, mit vielen Stolpermöglichkeiten – vielleicht ist der neue Papst ein erster wichtiger Schritt.

An den tollen Tagen findet man mich ....
auf der Flucht. Ich bin zwar Rheinländer, aber Karneval … nit för Kooche.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
eine schöne Kleinstadt mit Flair und vielfältigem Angebot zwischen Kultur, Sport und Erholung.

Am besten abschalten kann ich bei ....
Spaziergängen mit meinem Hund im Villewald.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über ....
die Knollen, die ich (rechtmäßig) bekam, für falsches Parken auf der Friedrichstraße. In der Nordstadt ist es schwierig tagsüber einen regulären Parkplatz zu bekommen. S

Mein letzter Kinofilm war ....
„Der kleine Hobbit“, Teil 2.

Mein letztes Buch war ....
„Der Ackermann und der Tod von Johannes von Tepel”. Ich bin gerade dabei das spätmittelalterlich Steitgespräch zwischen Mensch und Tod als Bühnenfassung zu bearbeiten. Das Thema ist ja immer aktuell und man erkennt sehr schnell, dass sich die Fragen nicht wirklich geändert haben.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
am Rande …