Jahrgang 2018
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Die Bundesregierung überraschte kürzlich mit dem Vorschlag, den öffentlichen Personen-Nahverkehr für alle umsonst anzubieten. Wie die Befragten in der Brühler Innenstadt diese Idee bewerten, verrieten sie uns in unserer Umfrage.




Kristin Menne mit Ehemann Frank und und Sohn Valentin: Ich fahre schon jetzt oft mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln, weil ich ein Jobticket habe. Ein kostenloser ÖPNV hätte für mich den Vorteil, dass ich Geld sparen würde. Ich finde die Idee durchaus gut. Allerdings fragen sich die Kommunen zurecht, wo sie das Geld hernehmen sollen. Es müsste viel Geld in die Hand genommen werden. Vielleicht läuft es dann doch auf ein anderes System an Preisstaffelungen hinaus. Außerdem müsste sich der ÖPNV auch neu aufstellen, da die Züge zu den Pendlerzeiten jetzt schon voll sind.




Andrea Tietz: Da ich ein Jobticket habe, fahre ich jetzt schon viel mit Bus und Bahn. Zu den Stoßzeiten kommt man jetzt schon kaum noch in die Züge. Und wenn man Glück hat, sind sie einigermaßen pünktlich. Sie wissen ja, das KVB für „Kommt vielleicht bald” steht. Für die Umwelt wäre es sicher gut, wenn viele Menschen den ÖPNV nutzen. Es müssten dann allerdings auch noch einige Verbesserungen erreicht werden, die Verbindungen müssten besser werden. Man kommt derzeit beispielsweise schlecht von Brühl nach Rodenkirchen.




Hossein Shahin: Ich weiß nicht, ob sich ein kostenloser ÖPNV umsetzen lässt. Mein Vorschlag wäre, dass für jeden Bürger eine Art Steuer oder Gebühr wie die GEZ eingeführt wird, mit der das alles finanziert werden kann. Ich fahre lieber mit meinem Roller, weil mir die Bahnen oft zu voll sind und ich mich in der Enge nicht wohl fühle. Deshalb würde ich auch nicht öfter den ÖPNV nutzen, selbst wenn er umsonst wäre.




Karl-Heinz Hannes: Ich finde die Idee hervorragend, das sollte man mal ausprobieren. Ich bin selbst mehr Brühl-fixiert und fahre wenig mit Bus und Bahn. Es wäre ein Anreiz, das öfter zu tun. Gleichzeitig müsste aber auch an den Bahnhöfen etwas getan werden, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.




Ulrike Meyer-Woeller: Ich fahre sowieso schon mit Bus und Bahn. Ich habe wegen des ÖPNV auch schon die Kölner Oberbürgermeisterin angeschrieben, warum es nicht Jobtickets für alle gibt. Ich bekam eine „Laber-rababer”-Antwort ohne konkrete Aussagen von ihrem Referenten. Es gibt große Preisunterschiede bei den Jobtickets für den gleichen Arbeitgeber. Außerdem müsste es auch mehr vernünftige Park-Ride-Plätze geben.
Andre Bernhardt: Dieser politische Vorstoß ist für mich eine Blendrakete, nicht zu Ende gedacht und wohl in erster Linie ein Versuch, um Brüssel wegen der dauerhaften Luftverschmutzung in deutschen Städten ruhig zu stellen. Der Ansatz ist richtig, allerdings fehlt das langfristige Konzept. Angebot und Nachfrage sind noch nicht austariert. Im ÖPNV gibt es große Unterschiede zwischen Stadt- und Landregionen. Der Großraum Köln ist im Vergleich zum Großraum Berlin eine Katastrophe. Ich pendle täglich von Brühl nach Jülich und kann das nur mit dem Auto. Mit dem ÖPNV wäre ich Stunden unterwegs. Es war falsch den ÖPNV in den siebziger und achtziger Jahren zurückzubauen. Man darf das ganze Thema nicht einzeln betrachten, sondern muss auch den Druck auf die Automobilindustrie erhöhen.




Klaudia Mechernich und Peter Jenett: Wir haben schon Jobtickets. Die Idee ist gut, es spricht alles dafür. Wir hätten dann weniger Abgase, weniger Verkehr auf der Straße und weniger Verschleiß bei den Autos. Allerdings sind manche Verbindungen so schlecht, dass man da sogar mit dem Fahrrad schneller von A nach B kommt. Außerdem müssten mehr Busse und Bahnen eingesetzt werden. So könnten auch Arbeitsplätze entstehen.




Markus Lingens: Ich würde nicht häufiger mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren, weil ich einen Firmenwagen habe. Allerdings nutze ich den ÖPNV gerne, wenn ich zu Veranstaltungen fahre und der Fahrpreis bereits im Ticket enthalten ist. Die Idee finde ich im Prinzip super.





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