Jahrgang 2018
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Brühler Bilderbogen Juli / August 2018

Liebe Leser,
jetzt haben auch in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien begonnen. Viele Leute setzen sich nun in ihre Autos und brausen in den Urlaub davon. Die Vorfreude ist groß, doch bevor man am Ziel ankommt, muss man sich erst einmal über die deutschen Autobahnen kämpfen, auf denen es gefühlt alle 30 Kilometer endlose Baustellen gibt. Meistens fährt man dann an den Baustellen vorbei, ohne jemanden arbeiten zu sehen. Und für einen Baustellenbereich von vielleicht zwei Kilometern werden proforma gleich mal 15 Kilometer mit Barken abgesperrt. Kein Witz.

Seit Mitte April können wir uns nicht mehr über das Wetter beschweren. Nach dem Rekord-Mai war auch der Juni überdurchschnittlich schön. Auch der Juli verwöhnte uns mit Sonnenschein satt. Das kann gerne so weitergehen.

Mit dem Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen am 15. Juli wird wieder die große Reisewelle einsetzen, wenn die Menschen aufbrechen, um ihre Urlaubsziele zu erreichen. Wir haben uns in der Innenstadt umgehört und gefragt, wo die Brühlerinnen und Brühler am liebsten ihre Sommerferien verbringen.




Gebhard Egidi: In Schleswig-Holstein. Wir sind gerne in Sankt Peter Ording an der Nordsee oder in Wenningstedt auf Sylt. Von dort stammt die Verwandtschaft meiner Frau, die wir gerne besuchen. Wir lieben den Strand, das Meer und die Luft. Gerne denke ich auch daran zurück, dass uns unsere Kinder zur Silberhochzeit nach einem Urlaub in Sankt Peter Ording noch ein Wochenende auf Sylt geschenkt haben. Im Frühjahr fahren wir ansonsten auch schon mal in den Süden.

Steigen Sie auch 2018 wieder ein in ein automobiles Stück deutscher Geschichte. Der bekannte urige Reisebus aus den 1960er-Jahren steht erneut zur Abfahrt bereit. Und es gibt noch einige wenige Plätze für die Fahrt am 5. August. Genießen Sie eine Fahrt zu ebenso spannenden wie unterhaltsamen Stätten der Bonner Republik.

Die Stadtgeschichtenerzählerin Marie-Luise Sobczak alias „Luise Bindermacher” führt Sie durch den Tag. Der Ausflug beginnt um 11 Uhr am Bahnhofsvorplatz. Von dort aus reisen Sie in gemütlichem Tempo bis hoch zum Petersberg, dem Gästehaus der Bundesrepublik, wo Sie die romantische Aussicht auf das zu Ihren Füßen liegende Rheintal genießen können. Dann werden Sie mit 110 PS bis nach Rhöndorf chauffiert. 50 Treppenstufen führen durch den Garten bis zum Wohnhaus Konrad Adenauer.

Im Rahmen des NRW Landesprogramms „Kultur und Schule“ wird noch bis zum 6. September in der Gesamtschule der Stadt Brühl die Ausstellung „Gemeinsame Farbwelten“ gezeigt. In einem Projektkurs haben Jugendliche der 12. Jahrgangsstufe zusammen mit KünstlerInnen der Inklusiven Kreativ-Werkstatt der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl Leinwände in Acryl-Mischtechnik gestaltet.

Dabei wurden die SchülerInnen dank der Förderung des Landesprogrammes „Kultur und Schule“ durch den Kunstpädagogen Marco Thiemann unterstützt. In der Gesamtschule werden rund 20 Arbeiten präsentiert.

Die Museen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) bieten in den Sommerferien ein abwechslungsreiches Programm für Kinder und Jugendliche an. Das Max Ernst Museum Brühl des LVR lädt vom 17. bis 19. Juli, jeweils von 11 bis 16 Uhr zu „Sonne, Mond und Sterne“ – Kunst und Kinderyoga ein. Im Museum gehen Kinder auf Entdeckungstour und suchen nach geheimnisvollen Objekten, Landschaften und Planeten und stellen diese durch Bewegung nach. Im Fantasie Labor werden dann viele Ideen in Kunstwerke umgesetzt. Für Kinder ab sechs Jahren.

„ZOOM - Open Air mit Ansitz, Cocktails und tollen Filmen”

Vor 32 Jahren fand in Brühl erstmals das ZOOM Open Air Kino statt. Heute wird das Freiluft-Kinoerlebnis fast schon als selbstverständlich angesehen, im Jahr 1986 war es das aber noch lange nicht. Das ZOOM Open Air gehörte zu den ersten Veranstaltungen seiner Art in Deutschland. Erst viel später zogen andere Events nach. In diesem Jahr steigt also bereits die 32. Auflage. Vom 2. bis 18. August gibt es im Innenhof des Brühler Rathauses an zehn Abenden ganz außergewöhnliche Filme zu sehen.
Hans-Jörg Blondiau, Mitgründer und Vorstand von ZOOM kann sich noch gut an die Premiere im Sommer des Jahres 1986 erinnern. „Wir haben damals den Film „Easy Rider“ an der neugebauten Schule in Brühl-Süd gezeigt”, erzählt der Kino-Enthusiast. „Es war ein lauer Sommerabend, die benachbarten Felder waren frisch abgeerntet. Es roch wunderbar. Dann kamen auch noch ein paar Zuschauer mit dem Motorrad angebraust. Das ganze Drumherum passte ideal zum Film. Man spürte den Sommer und fühlte sich unendlich frei.”

„Gemeinsam können wir im Team viel schaffen”

Am 1. Juli übernahm Elmar Frey die Leitung der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl (KuMs). Er trat damit die Nachfolge von Bernhard Löffler an, der die Einrichtung sechs Jahre lang geleitet hat und künftig im badischen Bühl tätig sein wird.
Elmar Frey ist bereits seit 1984 an der KuMs als Dozent tätig und kennt das Haus wie kaum ein anderer. 1990 wurde er Fachleiter Jazz, seit 1999 war er stellvertretender Leiter der KuMs. Außerdem hat er vor allem als Leiter des Curuba Jazzorchesters die Bigbands zu zahlreichen hochrangigen Preisen und Auszeichnungen geführt. Der Brühler Bilderbogen hat mit dem verheirateten Familienvater zweier erwachsener Kinder gesprochen.

BBB: Herr Frey, wenn wir Ihren Namen googlen, lauten die ersten drei Treffer: „Ist seit 1984 Dozent an der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl”, „ist ein Charakter, der in der Folge „Baelor” der ersten Staffel von Game of Thrones erwähnt wird” und „ist ein Schweizer Schlagzeuger und Komponist des Modern Jazz”. Können Sie mit den anderen Elmar Freys auch etwas anfangen? Und wer ist der Elmar Frey aus Brühl?
Elmar Frey: Also der Elmar Frey aus Brühl kommt gar nicht aus Brühl. Ich wurde 1963 in Eberbach am Neckar geboren und bin dann mit der Familie im Alter von acht Jahren nach Brühl gezogen. Ich stamme aus einer musikalischen Familie, wenn auch meine Eltern zum Beispiel keine Instrumente gespielt haben. Meine Mutter, die in Südafrika aufgewachsen ist, ist dort mit Jazz und Swing groß geworden und hatte das Feeling für diese Musik im Blut, kannte sich aber auch gut im klassischen Genre aus. Meine Großmutter väterlicherseits war Klavierlehrerin und Enkelin des Konzertmeisters Carl Will, der zum Teil sehr engen Kontakt zu den größten Tonkünstlern seiner Zeit wie Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms und Richard Wagner hatte. Ich selbst habe mit 13 Jahren angefangen Klarinette zu spielen und bin zwei Jahre später durch den Bigbandleiter Lee Chegwidden am damaligen städtischen Gymnasium beim Saxophon gelandet. Seit 1984 bin ich Dozent an der Kunst- und Musikschule, die damals noch Jugendmusikschule hieß. Meinem Namensvetter aus der Schweiz bin ich zwar noch nicht persönlich begegnet, aber wir hatten schon E-Mailkontakt miteinander und wollten uns auch schon treffen, um ein gemeinsames Projekt „Elmar Frey meets Elmar Frey” an den Start zu bringen. Dazu ist es nur noch nicht gekommen. Ich erhielt lustiger Weise auch schon zweimal E-Mails, die für den anderen Elmar Frey gedacht waren; wir wurden also miteinander verwechselt. Er ist ein ziemlich renommierter Schlagzeuger, der viel spielt, und zwar mit sehr guten Kollegen. Zum dritten Elmar Frey aus „Game of Thrones” kann ich allerdings nichts weiter sagen. Ich habe die Serie noch nicht angeschaut.

Eine Hommage an Joseph Haydn
Das in die Saison der Brühler Schlosskonzerte integrierte zehntägige Haydn-Festival (24. August bis 2. September) wurde im Jahr 2008 gegründet. Es ist das einzige Festival in Deutschland, das sich dem Wiener Klassiker Joseph Haydn widmet. Die diesjährige Festivalausgabe präsentiert das renommierte Originalklangorchester Concerto Köln als „Artist in Residence“. Und: Teil zwei einer auf zehn Jahre angelegten Uraufführungsserie. Das in diesem Jahr in Auftrag gegebene neue Werk stammt von José María Sánchez-Verdú. Mit der Aufführung von Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ wird nicht nur das Festival, sondern auch gleichzeitig die Geburtstagssaison „60 Jahre Brühler Schlosskonzerte“ feierlich beendet.

2008 gründete Andreas Spering das in Deutschland einzigartige Haydn-Festival mit dem Ziel, Joseph Haydns vielfältiges Wirken in all seinen Aspekten immer wieder neu zu beleuchten, Haydns Umfeld zu erforschen und Brücken in die Gegenwart zu schlagen.

(tg) Gerry Esser stammt aus einer Brühler Familie, wurde aber 1965 in Jülich geboren. 1984 bestand er in Gerolstein sein Abitur. Danach studierte er an der Kölner Fachhochschule das Fach Sozialarbeit. 1990 bekam er sein Diplom. Einige Jahre arbeitete er danach auch als Sozialarbeiter, bevor er vorübergehend die Freude an dem Job verlor und ungewöhnliche Wege ging.

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