Prinz Poldi lässt FC weiter hoffen

Sehr spät, wahrscheinlich zu spät, kommen die Kicker des 1. FC Köln in dieser Bundesliga-Saison doch noch in Fahrt. Zum fünften Mal in Folge blieben die Geißböcke bei zwei Siegen und drei Unentschieden jetzt schon ungeschlagen. Mit einem überzeugenden 3:1-Sieg im Kellerduell gegen die harmlosen Duisburger wahrte der FC die Chance auf den Klassenerhalt, die dennoch leider nicht größer geworden ist.


Markus Feulner gehörte wieder zu den Aktivposten. 
  

Denn auch alle anderen Konkurrenten fuhren Siege ein. So beträgt der Abstand zum rettenden Ufer nach dem 2:2 der Mainzer gegen Bayern am Sonntagabend immer noch stattliche vier Punkte. Es führt kein Weg daran vorbei. Der Tabellenvorletzte muss alle drei ausstehenden Spiele gewinnen, um das Wunder doch noch zu schaffen. Die Gegner heißen: Hamburger SV (H), Werder Bremen (A) und Arminia Bielefeld (H). Immerhin, die Mannschaft hat den Glauben noch nicht verloren. Gegen den MSV lieferte der FC vor erneut 47.000 Zuschauern ein couragierte Leistung ab. Lukas Podolski war der überragende Mann auf dem Platz, der die beiden ersten Tore (von Albert Streit und Markus Feulner) mustergültig vorbereitete und das entscheidende 3:1 selbst besorgte. FC-Coach Hanspeter Latour bilanzierte nach dem Spiel zufrieden: Ich bin froh über das Ergebnis und freue mich für die wieder so zahlreich erschienenen Zuschauer. Die Leistung war gut, die Art und Weise hat mir gefallen. Es geht noch weiter. Wir haben uns etwas nach oben gearbeitet. Jetzt ist es notwendig, dass wir einen Großen schlagen. In der Schweiz sagt man: was sich zweiet, dass dreiet sich auch.“ Soll heißen, der nächste Sieg muss her und ist möglich.
 
Das glaubt auch Markus Feulner, der nach langer Verletzung zum vierten Mal wieder in der Startelf stand, im Mittelfeld Dampf machte und das 2:0 erzielte. Möglich ist noch alles. Wir haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Es geht nur über Kampf und Laufbereitschaft. Für mich persönlich ist es einfach nur schön, wieder dabei zu sein.“ Verteidiger Marvin Matip fand, dass wir uns als Mannschaft gefunden haben“. Nur Torhüter Alexander Bade, der beim Duisburger Gegentor von Ahanfouf keine sonderlich gute Figur abgab, blieb skeptisch: Wir sind auf die Mithilfe anderer Teams angewiesen.“ Und auf weitere eigene Siege. Gegen den HSV muss die Serie ausgebaut werden. Ansonsten könnte der Abstieg besiegelt sein.
 
Tobias Gonscherowski