Der Wähler hat entschieden, die Zusammensetzung des neuen Rates der Stadt Brühl steht fest. In Kürze wird der neue Rat erstmals zusammentreten und die ersten Entscheidungen auf den Weg bringen.
Welchen Themen, die Menschen in Brühl eine besonders hohe Priorität einräumen, haben sie in unserer Umfrage erzählt.

Christoph Nix:
Wenn es nach mir ginge, könnte der Janshof direkt wieder umgebaut werden. Viel weniger Steine müssten da hin. Es braucht mehr Bäume, mehr Schatten. Und viele kleine Bäche wie in Freiburg wären auch gut fürs Klima. Es ist auch ein Witz,
dass das neue Rathaus schon wieder eine Baustelle ist. Ich weiß, dass es nicht geht, aber sie könnten die oberste Etage direkt wieder abreißen. Mir ist schleierhaft, wie man ein nach Süden gerichtetes Dach mit einer Neigung von 45 Grad nicht mit Photovoltaik ausstatten und mit gutem Beispiel vorangehen kann. Stattdessen fallen von der Fassade Steine herunter. Das kostet alles öffentliches Geld.

Pia Regh:
Das Thema Kinderbetreuung ist sehr wichtig. Es darf keine Notbetreuung mehr geben. Das Thema beschäftigt viele junge Familien. Die Stadt muss familienfreundlich sein und ermöglichen, dass beide Elternteile arbeiten gehen können.
Dafür muss die Kinderbetreuung gewährleistet sein. Beim Haushalt müssen wir eine Bestandsaufnahme machen und kritisch gucken, was verändert werden kann. Dabei wird es auch schmerzhafte Einschnitte geben vor allem bei kleineren Beträgen, da
wir bei den großen Posten sicher nicht viele Einsparungen werden vornehmen können.

Klaus Eiländer:
Da gibt es tausend Themen. Mit dem Finanziellen fängt es an. Das muss besser werden, sonst droht bald die Pleite.
Das Thema Migration ist immer noch wichtig. Und der Dreck und Schmutz in der Stadt ganz allgemein muss bekämpft werden. Die Mülleimer müssten häufiger geleert werden.

Kirsten im Sande:
Mir ist die Umsetzung des bestehenden Mobilitätskonzeptes wichtig. Außerdem haben wir ein tolles Klimaschutzkonzept, das die Leitlinie für politische Entscheidungen werden muss.
Offene Fragen müssen diskutiert werden. Der Klimaschutz muss Priorität haben - auch bei Sanierungen - und darf nicht nachrangig behandelt werden. Der Klimaschutz darf nicht den Status „nice to have“ bekommen.
Außerdem wäre ein städtischer, kostenfreier Raum für Bürgerveranstaltungen wichtig.

Christiane Cech:
Wir müssen uns die Frage stellen, wie man Ressourcen besser nutzen kann. Das Eisenwerk erzeugt viel Energie, die auch von anderen genutzt werden sollte. In Brühl-Ost bestehen noch Ressourcen zur Entsiegelung. Ich bin für den Erhalt des Naturschutzgebiets und gegen die Erweiterung des Phantasialandes. Das Phantasialand muss nachhaltiger werden. Es müssen andere Lösungen gemeinsam gefunden werden.

Josef Schmitz:
Ich wünsche mir von der Kommunalpolitik mehr „klare Kante“. Die ganzen Diskussionen rund ums Phantasialand müssen jetzt mal so oder so ein Ende haben. Die Nahverkehrssituation inklusive der Fahrradmobilität muss verbessert werden. Ein E-Bike-Verleih wäre schön. Die Stadt muss insgesamt auf finanziell gesündere Füße gestellt werden. Sie muss Anreize für die Wirtschaft schaffen und ein Interesse daran haben, größere Unternehmen in Brühl anzusiedeln. Andere Städte machen da mehr. Und ganz allgemein müssen Beschlüsse schneller umgesetzt werden.

Karim Hayit:
Wir müssen die Bürgerbeteiligung nach vorne bringen und die Ausschüsse dahin bringen, wo die Themen auftreten.
Es muss also mehr Vor-Ort-Termine geben, um die Menschen mitzunehmen und bei der Lösung von Aufgabenstellungen zu beteiligen. Viele Fragen könnten so früher geklärt werden, Probleme würden gar nicht erst auftreten. Wir müssen die Transparenz
und die Kommunikation verbessern.

Klaus Möller:
Wir müssen den Haushalt in Ordnung und Restriktionen rausnehmen. Der Rat muss neue Einnahmequellen erschließen z.B. über die Bettensteuer.
Es sollte keine Gebühren- oder Steuererhöhungen geben. Die Politik muss bürgernah sein und mehr auf Bürgerbeteiligung setzen. Das ginge etwa auch über eine Erhöhung der Anzahl der sachkundigen Bürger.
Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski
(Text) und Bernhard Münch (Fotos)