"Ein Phantom kehrt zurück!" In den achtziger Jahren machte ein Graffiti-Künstler in seinem Wohnort Brühl mit Arbeiten im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam. Seine gesprühten Werke, teilweise mit Hilfe von Schablonen an Mauern und Wänden angebracht, signierte er mit dem Namen KING PIN. Hinter dem Pseudonym steckt der in Mannheim geborene und inzwischen 39 Jahre alte Künstler Christian Wolf.
Mittlerweile sind zum Bedauern vieler kunstinteressierter Brühler alle öffentlichen Arbeiten im Brühler Stadtgebiet vernichtet worden. Entweder fielen sie Säuberungsaktionen zum Opfer oder wurden von anderen Graffiti-Künstlern gnadenlos übersprüht. Ob bedrohlich wirkend, gesellschaftskritische Ansätze implizierend oder einfach nur bunt und dekorativ; es war unmöglich, sich dieser Kunstform zu entziehen. Sie traf ihre Betrachter unvermittelt, wie der sprichwörtliche "Tritt in den Hintern". Die Ausstellung im Kunstverein (noch bis zum 2. Juli in der Alten Schlosserei des Marienhospitals, Clemens-August-Straße 24 zu sehen) zeigt eine Retrospektive der Arbeiten von Christian Wolf auf Leinwand von den Anfängen bis in die Gegenwart. Alle Bilder zeigen figürliche Darstellungen (characters), ein spezielles Element der Graffitikunst. Die Finissage mit einem Gespräch zur Ausstellung findet am Samstag, den 2. Juli um 16 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.