(tg) Seit fünf Jahren veranstaltet Johannes Kirwald zusammen mit Pater Stephan Ottenbreit, dem Leiter der Missionszentrale der Franziskaner, im Rhein-Erft-Kreis Kunstausstellungen, mit deren Erlösen Slumkinder in Kenia unterstützt werden.
 

Am 4. und 5. November zeigen rund dreißig Künstler aus nah und fern jeweils von 11 bis 18 Uhr im Max Ernst Gymnasium am Rodderweg ihre Werke unter dem Motto: "Kunsttage 2006: Leben, Staunen, Träumen. So bekommt Hoffnung ein Gesicht." Johannes Kirwald (68, Bild rechts) lebt mit seiner Familie in Wesseling, singt im Brühler Oratorienchor und spielt bei den "Oldtimern" in Bonn Theater.
 
BBB: Herr Kirwald, wie kamen Sie auf die Idee zu diesen Kunsttagen?
Johannes Kirwald: Nachdem ich vor fünf Jahren aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, wollte ich unbedingt ein soziales Projekt unterstützen. Ich hatte schon damals die Idee, Kunst mit einer sozialen Komponente für einen guten Zweck zu verknüpfen, war aber auf der Suche nach einem Projekt, das mich interessierte. Ich bin dann auf die Franziskaner gestoßen und habe sie in Bonn besucht. Sie haben mich sehr freundlich empfangen und mir verschiedene Projekte präsentiert. Mich hat dann spontan das Engagement der "Little Sisters of St. Francis" angesprochen, die sich sehr für Slumkinder in Nairobi und Nakuru in Kenia einsetzen. Dann habe ich den "Freundeskreis Slumkinder in der Dritten Welt" gegründet und 2002 in Wesseling erstmals eine Kunstausstellung organisiert, deren Erlöse dem Projekt zugute kamen.
 
BBB: Wie sieht die Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Künstlern aus?
Kirwald: Ich kenne viele Künstler persönlich und habe die meisten direkt angesprochen. Sie haben dann sofort großes Interesse an der guten Sache gezeigt. In Brühl veranstalten wir jetzt bereits die vierte Ausstellung. An den beiden Tagen werden im Max Ernst Gymnasium rund dreißig Künstler ihre Werke präsentieren. Ausgestellt werden u.a. Malerei, Keramik, Schmuck, Skulpturen, Glasarbeiten und Metallkunst. Wir haben mit den Künstlern eine sehr faire Vereinbarung getroffen. Sie stiften einen festen Betrag und bekommen dafür eine Spendenquittung. Ihre Verkaufserlöse können sie behalten. Wir haben dann kalkulierbare Einnahmen, die wir dann an die Franziskaner weiterleiten.
 
BBB: Und damit kommt Pater Stephan ins Spiel. Wie wird das Geld eingesetzt, und wieviel kommt wirklich in Kenia an?
Pater Stephan Ottenbreit: Lassen Sie mich kurz voranschicken, dass wir in der in Bonn beheimateten Missionszentrale der Franziskaner jährlich rund 1.000 Anfragen von Projekten bekommen, die um Unterstützung bitten. Wir können leider nicht allen helfen, unterstützen aber 600 Projekte auf der ganzen Welt. Der Vorteil unseres Hilfswerks liegt darin, dass wir weltweit vor Ort vertreten sind. Wir müssen unsere Helfer nicht extra entsenden. Daher ist unser Verwaltungsaufwand vergleichsweise sehr gering und beträgt lediglich rund 4 Prozent. Das bedeutet, dass von dem Geld, das durch so großartige Aktionen wie die Kunsttage von Herrn Kirwald und an Spenden bei uns ankommt, 96 Prozent direkt an die Projekte weitergeleitet wird. Das Projekt der "Little Sisters of St. Francis" kümmert sich um die Straßenkinder in Nairobi. Mit dem Geld ermöglichen wir den Kindern, dass sie wenigstens eine warme Mahlzeit pro Tag bekommen, dass sie medizinisch und sozio-pädagogisch betreut werden, kurzum: dass sie unter menschenwürdigen Bedingungen aufwachsen können.
 
BBB: Herr Kirwald, haben Sie sich dann das Projekt schon einmal vor Ort anschauen können?
Kirwald: Leider noch nicht. Im letzten Jahr habe ich es aus gesundheitlichen Gründen leider nicht geschafft. Ich möchte mir aber zusammen mit meiner Frau Jutta, die mich bei der Arbeit sehr unterstützt, die Einrichtungen unbedingt einmal ansehen. Vielleicht klappt es 2007.
 
BBB: Kommen wir zurück zu den Kunsttagen in Brühl. Was erwartet die Besucher an den beiden Tagen im Max Ernst Gymnasium?
Kirwald: Zunächst einmal eine lohnenswerte Kunstausstellung auf gehobenem Niveau. Darüber hinaus bieten wir ein attraktives Rahmenprogramm. "Der Aufbruch", der junge Chor aus Schwadorf wird den Rahmen bei der Eröffnung musikalisch gestalten. Als Schirmherrin konnten wir Frau Hedwig Neven DuMont gewinnen, die die Ausstellung eröffnen wird. Ferner veranstalten wir eine Tombola, bei der attraktive Preise zu gewinnen sind. Und dank unserer Cafeteria ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
 

Das Hilfsprojekt in Kenia

Die "Little Sisters of Saint Francis" sind seit vielen Jahren in den Slums von Nairobi und Nakuru in Kenia aktiv und unterstützen dort Straßenkinder und Jugendgruppen. Deren Zahl wird auf rund 250.000 beziffert. Die Schwestern führen Programme zur Sensibilisierung zu verschiedenen Themen durch, sie fördern Schul- und Berufsausbildung, und sie arbeiten mit größtem Engagement in der AIDS-Hilfe. Um ihre Arbeit fortsetzen zu können, benötigen sie jährlich eine Summe von etwa 15.000 Euro.
 
Wenn Sie spenden möchten, hier die Bankverbindung der Missionszentrale der Franziskaner: Konto-Nr. 8000103, BLZ 510 917 11, Bank für Orden und Mission, Stichwort: Slumkinder in Kenia "71180".