Das Thema Kriminalität ist allgegenwärtig und beschäftigt auch die Brühler Stadtverwaltung. Kürzlich gründete Bürgermeister Michael Kreuzberg den kriminalpräventiven Rat der Stadt Brühl. Damit sollen die bereits handelnden Akteure noch besser vernetzt und neue Aufgabenfelder mit Handlungsbedarf erschlossen werden. Leiter des kriminalpräventiven Rates wurde Hartwig Bosseler. Als drängende Themen wurden eine schnellere Ahndung begangener Straftaten insbesondere von Jugendlichen sowie ein wirksamer Täter-Opfer-Ausgleich ausgemacht.

Dem Brühler Bilderbogen liegen die Zahlen zur Kriminalstatistik 2007 vor, die besagen, dass die Zahl der Geschäfts- und Wohnungseinbrüche gestiegen ist, während die Zahlen der Diebstähle von Fahrrädern, Mopeds und Krad rückläufig und die Diebstähle aus Kfz sogar stark abnehmend ist. Wir haben uns mit Menschen in der Brühler Innenstadt unterhalten und mit ihnen über ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Eindrücke im Umgang mit Straftaten gesprochen.


Nikolas Bletsos mit Sohn Jannis:

Sehr sicher. Bei mir wurde noch nicht eingebrochen. Ich traue mich auch abends auf die Straße. Ich wohne in Brühl-West, einer sehr ruhigen Gegend. Außerdem sieht man, dass bei uns nichts zu holen ist.

 

Norbert Wasem:

Ich fühle mich ziemlich sicher. Ich gehe nach wie vor ohne große Hemmungen durch die Stadt. Bei den Nachbarn meiner Eltern in Vochem wurde schon eingebrochen, bei uns zum Glück noch nicht. Aber Einbrüche gibt’s in allen Städten. Das halte ich nicht für ungewöhnlich.


 

Ingrid Goletz mit Ehemann Horst:

Wir fühlen uns gut. Wir wohnen in einer relativ sicheren Ecke. Am Ringofen ist noch nicht viel passiert. Abends gehen wir seltener aus. Ich würde mich aber nicht trauen, bei Dunkelheit vom Schlossbahnhof nach Hause zu laufen. Auch entlang des Nord-Süd-Weges hätte ich abends ein schlechtes Gefühl. Unser Haus ist gut gesichert und gut durch Straßenbeleuchtung beleuchtet. Wir haben uns auch mit unseren Nachbarn zusammengetan und ein Schild angebracht, auf dem „Achtet auf die Nachbarn“ steht.


 

Ingeborg Tlotzeck:

Ich fühle mich nicht so sicher, weil es zu wenig Polizisten gibt. Es kommt ja oft vor, dass man sehr lange auf die Polizei warten muss. Das fängt bei der Aufnahme von Unfällen an. Da muss man ja manchmal mehr als eine Stunde warten, weil andere Delikte wie Überfälle vorgehen. Ich würde mir mehr Polizeipräsenz wünschen. Aber man hört ja, dass weniger Polizisten eingestellt als pensioniert werden. In Bornheim wird die Wache abends geschlossen. Da darf man sich nicht wundern, wenn mehr passiert.


 

Brigitte und Wilhelm Krabbe:

Wir fühlen uns sehr sicher. Wir kommen gerne nach Brühl, um hier einzukaufen oder unsere Ärzte aufzusuchen. Wir haben bislang keine schlechten Erfahrungen gemacht. Brühl ist doch vergleichsweise ein Paradies. Außerdem sind viele Leute selbst schuld, wenn ihnen das Auto aufgebrochen wird. Wir haben kein Verständnis, wenn Leute ihre Handys oder Taschen gut sichtbar auf den Autositzen liegen lassen. Damit wird die Kriminalität doch vorprogrammiert. Wenn man sich darauf einstellt, kommt man sehr gut zurecht.


 

Karin Röhrs:

Tagsüber geht es so. Abends gibt es ein paar Ecken, wo ich als Frau vorsichtig bin. Die finde ich problematisch. Das sind der Bahnhof am Schloss und die Unterführung am Balthasar-Neumann-Platz. Da fühle ich mich nicht wohl. Ich kenne zwei Fälle von Bekannten, die da überfallen wurden und das sogar, obwohl sie mit dem Fahrrad gefahren sind. Ich glaube, in Erfststadt ist es etwas sicherer als in Brühl.


 

Irmtraud Paulsen:

Ich fühle mich relativ sicher. Bei Tag sehr sicher, abends in der Dunkelheit nicht mehr ganz so. Wenn ich abends an der Haltestelle Brühl-Nord aussteige oder beim Kaiserbahnhof ankomme, fühle ich mich in der Dunkelheit nicht so gut, das ist mir unsympathisch. Mehr Polizeipräsenz wäre gut. Bei mir wurde zum Glück noch nicht eingebrochen, bei einigen Bekannten allerdings schon. Ich schütze mich, indem ich mir die Handtasche um den Hals hänge.


 

Eine Umfrage von

Tobias Gonscherowski (Text)

und Bernhard Münch (Fotos)