Seit dem 7. März zeigt der Brühler Kunstverein noch bis zum 5. April in der Alten Schlosserei des Marienhospitals, Clemens-August-Straße 24, eine Ausstellung mit Arbeiten, die sich mit dem Material der Fotografie auseinandersetzt. Unter dem Titel „clair-obscur“ stellt der Bergisch Gladbacher Künstler Michael Wittassek in seinen Installationen mit der Fotografie die Wahrnehmung auf den Prüfstand.

Hierbei geht es um die Ambiguität des Sehens und des doch nicht Wissens. Michael Wittasseks Arbeiten bringen unsere Vorstellung von Fotografie, als ein auf ein Wiedererkennen getrimmtes Medium, in Unordnung. „Seine Kunst beginnt – nach Motivauswahl – bei der Weiterbearbeitung der kleinformatigen Schwarzweiß-Abzüge. Ähnlich einem wissenschaftlichen Experiment stellt Wittassek Fragen nach Wirklichkeit, Illusion und nach Authentizität. Dies ist insbesondere in Anbetracht der Möglichkeiten manueller und digitalisierter Eingriffe und Manipulationen in der Fotografie eine aktuelle und grundlegende Frage nach Realität und letztlich Wahrheit.“ (Petra Oelschlägel)

In der Ausstellung „clair-obscur“, was übersetzt „Dämmerlicht“ bedeutet, werden Fotoarbeiten gezeigt, deren Bildgegenstand durch Licht und Überbelichtung ausgelöscht wurde. Dadurch erscheint ausschließlich das pure Fotomaterial mit hell leuchtenden Partien und tief schwarzen Hintergründen. Clair-obscur bezeichnet auch eine Maltechnik, die seit der Renaissance verwandt wurde und in der helle und dunkle Bildpartien in einen starken Gegensatz gesetzt wurden. Somit geht es nicht mehr um die Frage, was die Fotografie denn zeigt, sondern wozu sie fähig ist, wie sie in unsere Wahrnehmung eingreift.

Die Ausstellung ist Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet. Die Finissage mit Künstlergespräch findet am 5. April um 16 Uhr statt.