Ende August findet in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahl statt. In Kürze beginnt auch in Brühl die heiße Phase des Wahlkampfs. Gewählt werden der hauptamtliche Bürgermeister sowie die Mandate im Brühler Stadtrat. Die Parteien haben bereits ihre Wahlprogramme verabschiedet und ihre Positionen festgelegt, mit denen sie beim Wähler punkten wollen. Dabei fallen Schlagworte wie Bildung, demographischer Wandel oder Wirtschaftsförderung. Wir haben die Brühler Bürger in der Innenstadt danach befragt, welche Themen ihnen wichtig sind und im Wahlkampf thematisiert unbedingt werden sollten.

Susanne Riemer mit Tochter Luisa

Susanne Riemer mit Tochter Luisa:

Es sollte einen Frauenjazzchor in jeder Stadt geben. Aber Spaß beiseite. Manche Spielplätze in Brühl sind in einem schlechten Zustand. Der Spielplatz in der Von-Wied-Straße wurde komplett abgebaut. Da können die Kinder nicht mehr spielen gehen. Da muss sich dringend etwas ändern.


Frank Milde

Frank Milde:
Die Erweiterung des Phantasialandes. Ich würde gerne wissen, ob und welche ökologischen Auswirkungen eine Erweiterung auf das Stadtklima hätte. Ich würde auch gerne wissen, wie arbeitnehmerfreundlich die propagierten Arbeitsplätze. Mich würde auch interessieren, inwieweit städtische Arbeitsplätze in 1-Euro-Jobs umgewandelt werden sollen. Und mich interessiert auch, ob geplant ist, öffentliche Aufträge zu privatisieren, ob der Verkauf öffentlichen Eigentums geplant ist und wo und warum der Haushalt gekürzt wird.


Bernd Pick

Bernd Pick:
Mir sind kulturelle Themen wichtig. Die Musikschule darf auf keinen Fall in Frage gestellt werden, weil sie eine wichtige kulturelle, aber auch soziale Aufgabe hat.


Elisabeth Jung

Elisabeth Jung:
Gute Bildung für alle. Mein Sohn hat gerade zusammen mit 61 anderen Schülern sein Abitur an der Gesamtschule bestanden. Gut ein Drittel der Schüler hat einen Migrationshintergrund, elf Schüler hatten eine Empfehlung für die Hauptschule. Die hätten normalerweise nie ihr Abitur gemacht. Das ist ein Plädoyer für diese Schulform. Und das ist mir ganz wichtig. Ein anderes zentrales Thema sind die KiTas. Wir müssen darauf achten, dass Erzieherinnen nicht nur gut ausgebildet werden, sondern auch entsprechend bezahlt werden. Man darf nicht am Personal sparen. Darunter leiden dann auch die Kinder.


Joachim Riemer

Joachim Riemer:
Die Bekämpfung der Armut auf kommunaler Ebene. Der Rat soll auf die Bürger achten. Man sollte wissen, wie die Lebenssituation ist, wie man beistehen kann. Lokal ist auch die Bildung immer ein Thema. Die Einrichtungen müssen entsprechend ausgestattet sein. Man muss die Kinder fördern, auch in der Breite, aber nicht nur. Denn die guten Schüler sollten nicht unter der Förderung der schwächeren leiden. Damit senkt man nur das Niveau. Und dann ist mir auch das Thema Phantasialand wichtig. Ich glaube nicht, dass die Westerweiterung nötig ist, es gibt auch Möglichkeiten im Süden und Osten. Der reichhaltige Naturpark sollte erhalten bleiben.


Sonja Wahl mit Sohn Dennis

Sonja Wahl mit Sohn Dennis:
Spielplätze für die Kinder. Wichtig ist, auch dass die Kinder von alleinerziehenden Müttern einen Platz in einer Ganztagesschule bekommen. Kinder müssen auch mehr Spielmöglichkeiten haben.


Petra Selenz

Petra Selenz:
Mir ist es wichtig, dass am Max Ernst Gymnasium im Zuge des Ausbaus zur Ganztagesschule eine neue Mensa und eine Cafeteria entstehen. Die derzeitige Behelfslösung in der Aula ist nicht ganz so gut. Es müssen auch adäquate Räume geschaffen, damit die Schüler in der Pause oder in Freistunden gut aufgehoben sind. Die älteren Schüler dürfen die Schule ja verlassen, aber die jüngeren nicht. Außerdem müssen die Musik- und die Malschule unbedingt erhalten werden. Das ist eine tolle Einrichtung für Brühl, meine drei Töchter wurden dort alle unterrichtet.


Jani Petrpopoulos

Jani Petrpopoulos:
Kinder, Bildung, Jugendliche. Unsere Kinder sollten in der Stadt bleiben. 13- oder 14-jährige Jugendliche sollen nicht orientierungslos sein. Ich finde es toll, dass das neue Jugendzentrum Cultra eröffnet wird. Da ist die Politik auf dem richtigen Weg. Auch die Aktion „Jedem Kind ein Instrument”, kurz JeKi, finde ich ganz toll. Die Stadt gibt sich Mühe, wir brauchen mehr Leben in der Stadt.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos)