Das Thema beschäftigt in den letzten Wochen ganz Deutschland. Ausgelöst durch die umstrittenen Thesen des Buches „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin wird in der Republik lebhaft  über die Integration ausländischer Mitbürger diskutiert, über Erfolge und Versäumnisse der Politik, über positive Beispiele, Fehlentwicklungen, und Missstände. Dabei wird klar, dass zu einer gelungenen Integration vor allem die Kenntnisse der deutschen Sprache unverzichtbar sind. Aber auch andere Faktoren spielen sicher eine Rolle. Wir haben uns einmal in der Stadt umgehört.

 

 

 

 

 

 

 


Gerd Klüber:

Meiner Meinung nach nicht. Das „schöne“ Buch von Sarrazin hat die Diskussion belebt. Man versucht nun, Ansätze zu finden, aber ob es funktioniert? Es gibt erfolgreiche Beispiele. Menschen, die sich integrieren wollen, schaffen das auch. Aber man sieht auch soziale Missstände in Stadtvierteln. In meinem Wohnort in der Eifel kennen wir diese Probleme nicht. Die Griechen haben sich in Brühl vollständig integriert, denen fällt es weniger schwer. Zugehörige des Islam haben dagegen oft Probleme.

 

 




 

Norbert Krausen:

Teils, teils. Ich bin Mitglied der Initiative für Völkerverständigung. In Brühl funktioniert es einigermaßen. Es wird viel getan wie z.B. das Multikulti-Fest. Gerade bei den Türken ist es schwierig, weil die einen eigenen Kulturkreis haben. Wichtig ist, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig zu respektieren und akzeptieren. Man muss die Kultur kennenlernen. Die Sprache ist wichtig, Wer in Deutschland wohnen will, der muss die Sprache lernen. Sonst klappt die Integration nicht. Es gibt gelungene Beispiele von Integration: die Tamilen, die Inder. Von der Politik müsste noch mehr getan werden. Die Konferenzen bringen wenig.

 


 

 

 

 

 

Horst Wadehn:
Mit Sicherheit nicht. Die Vorbehalte sind zu stark in der deutschen Bevölkerung. Vor einigen Jahren haben wir versucht, im Rahmen der Aktivitäten „Ab in die Mitte“ ein Fest für die 109 Nationalitäten in Brühl zu veranstalten und die Menschen zusammen zu führen. Wir haben die großen Kirchen, die Katholiken, die Protestanten, die Griechisch-Orthodoxen und die Muslime, gebeten sich dabei zu präsentieren. Perfekt vorbereitet waren nur die Muslime, die ihr „Islamobil“ mitgebracht haben, das alle Fragen beantwortete. Die anderen sind die Aufgabe sehr locker angegangen. Wer hier leben will, muss sich den nationalen Gegebenheiten anpassen und die Sprache können, damit eine Verständigung möglich ist. Ich bin Mieter bei einem Türken, mit dem es besser nicht laufen kann. Wir müssen aufeinander zugehen. Nicht nur auf die Ausländer. Hier sprechen ja auch Nachbarn nicht miteinander. Diese „Schau-weg-Gesellschaft“ finde ich ganz deprimierend.

 


 

 

 

 

Gebhard Egidi:
Bei 90 Prozent der Migranten kann man von einer gelungenen Integration sprechen. Die Anderen, die sich nicht integrieren wollen, sind auf dem gleichen Intelligenzlevel wie die Deutschen, die sich auch nicht integrieren in die Gesellschaft.

 


 

 

 

 

Günther Wagner:
Der Begriff Integration klingt nach einem Modewort und beinhaltet für mich Gleichmacherei. Jeder soll seine Individualität entfalten können, und die kulturelle Vielfalt sollte erhalten bleiben. Auch viele Deutsche wollen sich nicht integrieren.

 


 

 

 

 

Gabi Meuers:
Eher nicht, weil viele unter sich bleiben wollen. Türken unter Türken, Polen unter Polen, Italiener unter Italienern. Die Kinder können deutsch, die Eltern nicht. Jeder sollte verpflichtet werden, die Sprache zu lernen. Das müssen wir ja in anderen Ländern auch. Das Wichtigste ist, die Sprache zu beherrschen.

 

Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)