Internationales Konzert- und Meisterkursfestival

Das Programm des diesjährigen Festivals KONTUREN ist wieder einmal eine Ode an die Kammermusik. Mit nur sieben Gastkünstlern kommt das junge Kammermusikfestival diesmal aus, und die Werkauswahl ist ebenso phantasievoll wie außergewöhnlich.

Jens Peter Maintz, Teodoro Anzellotti, Mihaela Ursuleasa, Sybilla Rubens, Nils Mönkemeyer, Anthony Spiri und Ralph Manno, künstlerischer Leiter der KONTUREN, gestalten Ende März drei Abende im Dorothea Tanning Saal des Max Ernst Museums Brühl. Beim traditionellen Abschlusskonzert in der Brühler Musikschule kommen die teilnehmenden Studenten zum Zug.

Dass eine Kleinstadt wie Brühl ein solch hochkarätig besetztes Festival hat, liegt wohl in erster Linie am Engagement des Klarinettisten Ralph Manno (lesen Sie dazu auch unseren Fragebogen auf S. 18), der als Solist und Kammermusikpartner auf internationaler Ebene tätig ist. Der renommierte Musiker und Professor für Klarinette an der Hochschule für Musik Köln hat ein feines Gespür für interessante Künstlerpersönlichkeiten und für außergewöhnliche und gute Konzertprogramme. Große Nachfrage herrscht nicht nur in den mehrtägigen Meisterkursen, sondern auch bei „open lectures“ und Konzerten. Das abwechslungsreiche Festivalprogramm hebt wieder kammermusikalische Schätze aus.

Melancholie und Lebensfreude bieten Jens Peter Maintz (Violoncello), Teodoro Anzellotti (Akkordeon) und Ralph Manno ihrem Publikum im Eröffnungskonzert am 21. März um 18 Uhr. Und wenn man in einer Aufführung mit einer solch außergewöhnlichen Besetzung Werke von Händel, Bach, Lutoslawski, Martinu sowie vom Eisler-Schüler G. Katzer und vom Filmkomponisten Nino Rota zu hören bekommt, verspricht das auf alle Fälle einen anregenden Abend und so manche klangliche Überraschung.

Zum Klavierabend „Piano Pur” wurde diesmal die junge rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa eingeladen, die seit ihrem Erfolg beim Clara Haskil Wettbewerb 1995 eine rasante Entwicklung durchlaufen hat und momentan zu den bemerkenswertesten Pianistinnen ihrer Generation gehört. Mihaela Ursuleasa gibt ihr Debüt in Brühl am 23. März um 20 Uhr mit Werken von Schubert und Bartòk (Rumänische Tänze) sowie selten zu hörenden Stücken ihrer Landsmänner George Enescu und Paul Constantinescu.

Mihaela Ursuleasa

„Lieder zwischen Himmel und Erde“ ist der Titel des dritten Konzerts am 26. März um 20 Uhr, in dem der frischgebackene ECHO Preisträger Nils Mönkemeyer (Viola), der Pianist Anthony Spiri, Ralph Manno und die Sopranistin Sybilla Rubens zu einer musikalischen Reise in eine Welt voll romantischer Sehnsucht und Dramatik einladen. Schumanns Märchener-zählungen für Klarinette, Viola und Klavier gehören zu den beeindruckendsten kammermusikalischen Kompositionen des großen Romantikers und entstanden in einer Zeit, in der Schumann von seinem Nervenleiden bereits stark beeinflusst war. Einen erfrischenden Kontrast dazu bilden Mátyás Seibers amüsante Morgenstern-Vertonungen für Sopran und Klarinette. Beim Abschlusskonzert am 30. März um 19.30 Uhr kommen – das hat Tradition bei den KONTUREN – die Stundenten der internationalen Meisterkurse in einem spannenden Konzert zu Gehör. Während des Brühler Festivals stehen die Studenten im intensiven Dialog mit den Künstlern und werden unterrichtet von Ralph Manno, Nils Mönkemeyer, Teodoro Anzelotti und Jens Peter Maintz.