So langsam aber sicher steuern wir den karnevalistischen Höhepunkten des Jahres entgegen. In diesem Jahr dauert die Session bis zum 8. März und damit länger als in irgendeinem anderen Jahr dieses Jahrhunderts. Die Anzahl der Veranstaltungen innerhalb der elfwöchigen Session wird dadurch nicht erheblich zunehmen, dafür wird der Kalender ein bisschen entzerrt und weniger anfällig für Terminüberschneidungen. Wie und ob die lange Session die Feiergewohnheiten der Jecken ändert, das wollten wir von den Menschen in Brühl erfahren.


Manuela Görres:

Ganz gemütlich. Ich werde am 19. Februar die Karnevalssitzung der Roten Funken besuchen. Dann werde ich eine Pause machen. Am Rosenmontag feiert ein Freund von mir Geburtstag. Karneval werde ich mich selbstverständlich kostümieren. Das hängt aber immer auch ein bisschen vom Wetter ab und wo ich mich aufhalte. Drinnen, wenn es warm ist, kann es etwas frecher sein, draußen bin ich wärmer eingepackt. Ich schwanke noch zwischen Indianerin und Hexe.



Roland Krause mit den Kindern Felix und Mirella:

Ich werde mich um die Betreuung unserer drei Kinder kümmern, damit meine Frau an Weiberfastnacht Party machen kann. Ich bin aber kein Karnevalsmuffel. Sonntags gucken wir uns alle zusammen den Brühler Zug an. Mirella trägt dann einen Bärenkostüm, Felix geht als Cowboy. Was ich selbst anziehe, weiß noch nicht, das kommt natürlich immer auch aufs Wetter an.



Christine Kales:

Ich werde erst einmal 14 Tage Urlaub machen. Dann gehe ich zur Pfarrsitzung in Kierberg. Am Sonntag steht der Närrische Elias auf dem Programm. Direkt danach gibt es eine Geburtstagsfeier im Schulzentrum. Bei uns verkleidet sich immer die ganze Familie als Sternchen oder Neandertaler. Da improvisieren wir. Zwischendurch feiert mein Mann noch seinen 70. Geburtstag. Wir haben also viele Feiern und nehmen alles mit im Leben.



Sabine Saxler mit Sohn Alexander:

Ich mache die Sachen mit, die mich interessieren. Das andere lasse ich weg. Ich bin sehr gerne auf der Damensitzung in Badorf. Für meinen Sohn Alexander habe ich bereits ein Cowboy-Kostüm gekauft. Außerdem singe ich ja im Chor Cape Diem mit, der sich mit einer Gruppe beim Badorfer Zug beteiligt. Wir werden wahrscheinlich als Fliegenpilze verkleidet in unseren selbstgenähten Kostümen mitgehen.



Stefan Etteldorf mit den Kindern Samuel und Sophie:

Wie immer. An manchen Tagen muss ich arbeiten. Ich feiere spontan, wenn ich Lust dazu habe. Die Kinder gehen auf den Zug. Sophie will sich als Hexe verkleiden und ihren kleinen Bruder mitnehmen, weil es dann mehr Kamelle gibt. Da ist sie clever, das hat sie schon verstanden.


Rene Pommer:

Mir ist es egal, wie lange die Session dauert, Hauptsache wir haben keinen Schnee. Ich feiere in diesem Jahr am Karnevalssonntag meinen 30. Geburtstag. Erst werde ich beim Zug feiern, danach schön durch die Stadt ziehen. Ich bin in der KG Nebenan aktiv und werde auch mit den Freunden eine lustige Zeit haben und sicher mal im Vereinslokal vorbeischauen. Während der Session veranstaltet unsere KG u.a. einen Mädchenfrühschoppen und außerhalb der Session unser beliebtes, legendäres Sommerfest.


Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)