Seit 1955 verleihen der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Stadt Krefeld den Albert-Steeger-Preis an Nachwuchsforscher, die wesentliche Beiträge für die Erforschung und Entwicklung der rheinischen Landes- und Volkskunde geleistet haben. In diesem Jahr geht die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an Dr. Tobias Vogelfänger. Der 1977 in Brühl geborene Vogelfänger hat in Bonn von 1997 bis 2003 Geographie und Germanistik studiert, danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arbeitsstelle Rheinische Sprachforschung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität gearbeitet und 2008 promoviert.

 

In seiner Doktorarbeit widmete sich Vogelfänger der sprachlichen Vielfalt und der räumlichen Verbreitung von über 200.000 rheinischen Flurnamen, also beispielsweise Namen von Feldern, Wiesen und Waldstücken. Dabei ermittelte er, dass kuriose Namen wie Bratwurst oder Teufelsarsch keine auffällige Verbreitung aufweisen, hingegen häufige Namen wie Siefen, Kamp oder Pesch regional ganz unterschiedlich auftreten. Die Gründe dafür sind die sprachliche Herkunft und vor allem die benannte Landschaft selbst.