Meine wichtigsten Themen sind Wohnen und Handel
Die SPD schickt den amtierenden Bürgermeister Dieter Freytag ins Rennen. Der 65-jährige Familienvater von sechs Kindern wurde 2014 in der Stichwahl mit 60,8 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Zuvor war der Diplom-Volkswirt u.a. von 1991 bis 2014 Kämmerer der Stadt Brühl.



Brühl bedeutet in drei Worten für mich:
Leben, Freundschaft, Heimat.

Wenn ich wieder zum Bürgermeister gewählt werde, sind meine wichtigsten beiden Anliegen, um die ich mich als erstes kümmern werde, folgende:
Ganz klar die Themen Wohnen und Handel. Unter Handel fallen der Einzelhandel, die Gastronomie, die Wirtschaftsförderung, die Vereine, die Kunstschaffenden. Das umtreibt mich sehr stark, weil deren Probleme auch Corona-bedingt sind. Viele von ihnen haben nur eine ganz dünne Kapitaldecke. Sie drohen zu verschwinden. Wir versuchen, mit unseren Mitteln dagegen zu halten. Wir überlegen, wie wir vorhandene Formate so umwandeln, dass sie Corona-konform sind. Ich glaube, wir werden uns mit dem Thema noch länger auseinandersetzen müssen. Außerdem vermitteln wir Hilfsangebote. Wir müssen uns auch mit den Folgen der Kaufhof-Schließung beschäftigen.
Beim Thema Wohnen gibt es mehrere umstrittene Projekte in Brühl. Das Projekt an der Hochschule in Brühl-West halte ich grundsätzlich für gut, weil es das Thema Wohnen und Bildung betrifft. Wenn aber die Hochschule den Bedarf nicht mehr hat, ist das Projekt nicht mehr haltbar. Auch direkt in der Nähe gibt es mit dem geplanten Mehr-Generationen-Projekt oder in Schwadorf kontrovers diskutierte Bebauungspläne. In Brühl suchen aber viele Menschen händeringend eine Wohnung. Die drohen, hinten runterzufallen, wenn wir nichts machen. Deshalb wollen wir den Geschosswohnungsbau vorantreiben. Erfreulicherweise wird in Brühl manches Haus gebaut.

Mein Fazit der Zusammenarbeit mit einer schwarz-grünen Ratsmehrheit fällt ...
insgesamt positiv aus. Wir haben zwei demokratisch legitimierte Organe: den Bürgermeister und den Rat. Wenn man alle Tagesordnungspunkte in der Kommunalpolitik durchgeht, werden 90 bis 95 Prozent der Entscheidungen einstimmig getroffen. Bei den restlichen Punkten gibt es Differenzen, etwa beim Flächennutzungsplan, bei dem sich aber die schwarz-grüne Ratsmehrheit nicht einig ist. Die Kontroversen zwischen dem Rat und dem Bürgermeister über die Zuständigkeiten mussten in einem Fall vor Gericht geklärt werden. Ich habe den Fall gewonnen. Eist für mich abgeschlossen, für den Rat, der in Berufung geht, leider nicht. Ich bedaure das. Wir diskutieren aber insgesamt auf der Sachebene offen miteinander.

Die größten Herausforderungen in den kommenden fünf Jahren sind ...
Eine große Herausforderung ist das Thema Klima. Das ist eine Querschnittsaufgabe, die in allen Bereichen durchdacht werden muss. Das fängt beim Bauen an, beim Handel, das hört beim Verkehr noch lange nicht auf. Wir werden kein Amt für Klimaschutz einrichten, aber wir werden bei der Beschaffung, der Organisation und in der Planung der Bebauunmgspläne vernünftig arbeiten. Auch das Thema Sicherheit und Sauberkeit ist weit oben auf unserer Priorotätenliste. In dem Bereich haben wir mit dem Brühler Ordnungsdienst auch personell erheblich aufgestockt. Auch die Streetworker gehen auf meine Idee zurück. Wir wollen uns auch mehr um ältere Menschen auf der Straße kümmern. Zum Thema Betreuung gehören selbstverständlich auch weitere Angebote in Kitas und Schulen.

Meine größte Stärke ist ...
Die Leute sagen, ich sei ganz zugewandt und präsent.