„Freiflächen schützen, Startups fördern”

Für Bündnis 90/Die Grünen kandidiert Dr. Matthias Welpmann für das Amt des Brühler Bürgermeisters. Der Kommunalpolitiker ist 50 Jahre alt, verheiratet, Diplom-Geograph und seit 2015 Grüner Dezernent für Umwelt, Klima und Sport in Neuss. Er ist zudem nebenamtlicher Geschäftsführer der Neusser Abfallwirtschaftslogistik und der Bäder- und Eissporthalle GmbH. Er lebt in Köln.



Brühl bedeutet in drei Worten für mich: Lebensqualität, Charakter und Überschaubarkeit.

Wenn ich Bürgermeister werde, sind dies meine beiden wichtigsten Anliegen, die ich als erstes anpacken werde ...
Das ist zum einen der Themenkomplex Klima, der sich in die Bereiche Klimaschutz und Klimaanpassung unterteilt. Beides ist heute gleich wichtig, weil wir schon mitten in einer Klimakatastrophe sind. Dazu gehört auch eine nachhaltige Stadtentwicklung. Damit meine ich u.a. auch Freiflächen schützen. Deshalb bin ich gegen eine Bebauung der Fläche südlich der Bundes-Hochschule in Brühl-West. Diese Fläche ist nachweislich eine Kaltluftentstehungsfläche für die Brühler Innenstadt. Ich habe auch ein Problem damit, dass jetzt der Eindruck erweckt wird, dieses Projekt eines privaten Investors hänge mit der HS zusammen, was nicht der Fall ist. Ich werde direkt mit der HS sprechen, den Bedarf klären und dann werden wir eine Lösung an anderer Stelle finden.
Das zweite Thema ist die Mobilität. Wegen des Klimawandels brauchen wir eine Verkehrswende und eine Struktur, die den tatsächlichen Mobilitätsbedürfnissen der Menschen gerecht wird. Wir haben eine Stagnation im Radbereich und brauchen einen neuen Schub und eine Verbesserung der Situation für Radfahrer, insbesondere in Fragen der Sicherheit.

Als externer Kandidat, der nicht in Brühl gelebt hat, habe ich gegenüber den anderen Bewerbern um das  Bürgermeisteramt den Vorteil, dass ...
ich mich als Profi mit umfassender Verwaltungs-, Führungs- und auch Politikerfahrung verstehe. Ich war in mehreren Kommunen tätig und auch in verschiedenen Rollen. Ich habe in der Privatwirtschaft gearbeitet, in der Kommunalverwaltung und bei einer Stadtentwicklungsgesellschaft. Jetzt bin ich auf Vorstandsebene einer großen Kommune tätig. Aus all diesen Erfahrungen leite ich ab, dass ich mit unverstelltem Blick sehr schnell in der Lage sein werde, mich in die Themen einzuarbeiten und dann sachorientiert und rational abzuwägen, welches die besten Lösungen sind für die hier lebenden Menschen und wie die hohe Lebensqualität in Brühl auf Dauer gesichert werden kann.

Die größten Herausforderungen in Brühl in den kommenden fünf Jahren sind ...
die Folgen der Corona-Krise. Sie sind jetzt schon absehbar auf dem Arbeitsmarkt und im Brühler Einzelhandel. Meine These ist, dass wir als Kommune stärker „in die Bütt gehen” müssen. Ich will keine Planwirtschaft einführen, aber schon bei Startups anfangen, ihnen eine Chance zu geben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Stadt ein Startup-Zentrum etabliert und dafür auch Steuergelder verwendet, um entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, indem man diese selbst kauft oder anmietet und sie zu günstigen Konditionen bei Miete und Dauer weitervermietet.
Weiterhin brauchen wir eine bessere Ausstattung im Bildungsbereich, angefangen bei der Kita und den Schulen: Stichwort Digitalisierung, auch inhaltlich. Eine weitere riesige Herausforderung ist die Zunahme von Rassismus und rechtem Gedankengut. Ich werde dafür kämpfen, dass diese Entwicklung eingedämmt und zurückgedrängt wird.

Meine größten Stärken sind ...
Begeisterungsfähigkeit, Klarheit und Entscheidungsfreude.