„Bei uns geht man klein hinein und kommt groß heraus”
(tg) Es geht wieder los. Mit einer Reihe von spannenden Veranstaltungen meldet sich die Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl, kurz KuMS, wieder zurück im Brühler Veranstaltungskalender. Im April gibt es wieder Konzerte, Ausstellungen und Workshops. Wir haben uns mit Elmar Frey, dem künstlerischen Leiter der KuMS, zum persönlichen Gespräch getroffen.

Schon seit Monaten gibt es in der KuMS einen uneingeschränkten, regulären Unterricht. Im Februar gewannen wieder zehn SchülerInnen der Einrichtung Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert”, doch das Preisträgerkonzert musste leider wegen der damals geltenden Corona-Auflagen noch ausfallen. Das ändert sich jetzt.

„Insgesamt sind wir bis jetzt sehr gut durch die Pandemie gekommen”, freut sich Elmar Frey. „Es gab keine Abmeldewelle. Wir konnten die Zahl unserer Schülerinnen und Schüler in etwa halten. Vielen Dank an dieser Stelle, an alle, die uns treu geblieben sind. Nicht nur das, zusätzlich haben die Eltern uns für die Erstattung von Gebühren und den spontanen Umstieg auf Online-Unterricht in der ersten Zeit des harten Lockdowns über 17.000 Euro gespendet. Und ganz wichtig war auch, dass es in der ganzen Zeit keinen Infektionsausbruch in der KuMS gab.” Bis jetzt wird hin und wieder in Quarantänefällen von Lehrkräften oder Schülern auf die Alternative des Online-Unterrichts zurückgegriffen.

Am meisten litten in jener Zeit der Kunstbereich und die Ensembles und Chöre. „Mein Dank gilt auch dem unglaublich engagierten Kollegium, das sehr kreativ bei der Suche nach Alternativen in Form von Tutorials, Lernvideos oder Filmen auf unserer Homepage und unserem Youtube-Kanal gewesen ist”, sagt Elmar Frey.

Seit 2018 ist Elmar Frey für die 1968 gegründete städtische Institution als künstlerischer Leiter verantwortlich. „Die Aufgabe füllt mich voll aus”, meint der 58-Jährige, der nach wie vor neben der administrativen Arbeit auch weiter gerne unterrichtet. Zusammen mit Michael Scheuermann leitet er das Curuba Jazzorchester. Auch die Leitung des Saxophonquartetts liegt in seinen Händen.



Viele Kooperationen
An der KuMS werden aktuell 2.953 SchülerInnen der verschiedensten Alters-stufen von 80 Lehrkräften engagiert unterrichtet – die ganz jungen genauso wie die „älteren Semester”. „Bei uns geht man klein hinein und kommt groß heraus”, scherzt Elmar Frey. Was aber auch stimmt. Denn viele KursteilnehmerInnen der KuMS sowohl im Musik- als auch im Kunstbereich begannen später ein Studium und machten ihr Hobby zum Beruf.

Besonders erfreut ist das Team der KuMS über die stetig wachsende Zahl an Kooperationen mit anderen Brühler Schulen und Einrichtungen. So nimmt die KuMS am EMSA-Projekt – Eine (Musik)Schule für alle – teil, das von der Kölner Hochschule für Musik und Tanz und dem Landesverband der Musikschulen NRW ins Leben gerufen wurde und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie für Schule und Bildung NRW getragen wird. Jeweils eine Lehrkraft beider Institutionen – Michael Hänschke für die KuMS und Annegret Palmen-Lamotke für das Max Ernst Gymnasium (MEG) – wird ein Jahr lang zum Musikkoordinatoren/in ausgebildet.

Drei KuMS-Lehrkräfte geben schon jetzt im Rahmen der Aktion „Drehtürunterricht” eine Stunde pro Woche Einzelunterricht (Klavier) am MEG zu wechselnden Zeiten während des regulären Unterrichts. Der Schüler verpasst so eine Stunde Unterricht in der Klasse, die er dann später individuell nachholen muss. Aber der Einzelunterricht bringt ihm natürlich sehr viel. 16 SchülerInnen machen schon mit.

Ein weiterer Baustein des EMSA-Projektes sind die Pausenkonzerte, die im MEG im Loplopgarten während der großen Pause stattfinden. Das nächste steigt am 7. April.

Veranstaltungen starten wieder
Im April nun stehen einige Veranstaltungen der KuMS an. Am 6. April findet wieder in der Kornkammer, Kurfürstenstraße 58-60, um 20 Uhr eine Jazz-Jam-Session statt, die beliebte Veranstaltungsreihe unter der Leitung von Matthias Petzold. Nach dem Programm der „Jazz-Aliens”  sind im „Open Stage“ alle herzlich eingeladen, bei vorgegebenen Stücken mitzuspielen.
„One By One – 30 Years later” heißt es dann am 24. April um 18 Uhr im Konzertsaal der KuMS, wenn eine Jazzcombo mit „Alumni” auf dem Programm steht. Das musikalische „Klassentreffen“ der ehemaligen Band-Kollegen und Schüler der KuMS – Raimund Moritz/Tenorsaxophon, Bert Conzen/Posaune, Robert Mayer/Piano, Nils Imhorst/Bass, Michael Penning/Schlagzeug – mit Stücken aus dem Repertoire der „Jazz Messengers“ sowie der ein oder anderen Perle des Great American Songbooks sollte man nicht verpassen. Karten gibt es nur an der Abendkasse.

Eine schöne Aktion ist auch die Kooperation der KuMS mit dem Familienzentrum Vochem und dem Förderverein Haus für Kinder e.V. „Die musikalische Weltreise der Eule Ulla” lässt Kinder beim Abschlussfest am 6. April um 15 Uhr auf spielerische Weise in die Welt der Musik eintauchen. Die Stofftier-Eule mit Namen Ulla übernachtet im Familienzentrum und hat ein Jahr lang jede Woche aus fernen Ländern und Städten Musik mitgebracht.

„Plastik reloaded” und „Brühl blüht auf”
Auch der Kunstbereich wartet im April mit zwei großartigen Veranstaltungen auf. Im viertägigen Workshop „Plastik reloaded – Recycling-Kunst” der Bildhauerin Viviana Meretta (11. bis 14. April von 10 bis 15 Uhr) gehen die TeilnehmerInnen auf eine kreative Reise. Fantasievolle Kunstwerke werden aus Tüten, Plastikflaschen oder Joghurtbechern geschaffen. Form, Farbe und Struktur der verschiedenen Recyclingmaterialien inspirieren zu neuen Bearbeitungsmöglichkeiten. „Wer möchte, kann mit seinen Kunst-werken sogar beim diesjährigen Kunstwettbewerb „nieMeermüll” des Rotary Club Brühl und der Stadt Brühl teilnehmen”, empfiehlt Elmar Frey. Wie das funktioniert, wird unter www.kums.bruehl.de/k/ kunstwettbewerb.aspx. verraten.

In der zweiten Osterferienwoche – vom 19. bis 23. April, jeweils von 13:30 bis 17:30 Uhr – startet das Kunstprojekt „Brühl blüht auf” mit Eva und Lukas Schneider. Anfang des Jahres hatte das Citymanagement der Stadt Brühl die BürgerInnen Brühls aufgefordert, Blumen aus Stoffresten zu basteln. In dem KuMS-Workshop im Rahmen des Kulturrucksack NRW können die TeilnehmerInnen nun ihrer Fantasie freien Lauf lassen und aus unzählig vielen Blumen ein Gemeinschaftskunstwerk aller BrühlerInnen, eine tolle Skulptur oder ein Objekt zu schaffen. Das Ergebnis wird dann am Samstag, 23. April im Eingangsbereich der Giesler Galerie gezeigt. „Ich bin gespannt darauf, was für ein Objekt das wird, vielleicht eine Art Baum?” fragt sich Elmar Frey.


Der Mai und die Folgemonate sind ebenfalls mit KuMS-Veranstaltungen prall gefüllt. Alle Infos unter www.kums.bruehl.de.