(tg) Ab dem 19. Juni ist die Ausstellung „Art Against War” in der Villa Kaufmann, Am Volkspark 1, zu sehen. Die Benefiz-Gemeinschaftsausstellung zugunsten eines Frauenhauses in der Westukraine wurde von Antje Cibura organisiert. Die Brühler Künstlerin stiftet genauso wie sechs weitere teilnehmende Künstlerinnen und Künstler eigene Werke. Die Ausstellung wird bis zur Finissage am 13. November zu sehen sein. Wir haben mit Antje Cibura gesprochen.



BBB: Frau Cibura, wie kam Ihnen die Idee zu dieser Ausstellung für einen guten Zweck?
Antje Cibura: Ich habe bereits im vergangenen Jahr ein ähnliches Projekt initiiert. Damals ist mir die Flutkatastrophe sehr zu Herzen gegangen. Das Schicksal der betroffenen Menschen hat mich sehr berührt. Schon damals habe ich mit angepackt und für einige Menschen unbürokratisch konkrete Hilfe organisiert. Später haben wir dann im Herbst eine Vernissage veranstaltet, deren Erlöse zum einen einem flutgeschädigten Hausmeister und zum anderen der Deutschen Herzstiftung zugute kamen. Ich stehe immer auf dem Standpunkt: Mir selbst geht es ganz gut, ich kann abgeben. So haben mein Mann und ich auch kürzlich unserer Ferienhaus in der Eifel acht Wochen kostenlos für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Nach den guten Erfahrungen mit der ersten Ausstellung konnte ich Niklas Weiler, den Geschäftsführer der Villa Kaufmann, schnell für eine weitere gewinnen.

BBB: Welche Künstler sind noch mit von der Partie?


Cibura: Ich freue mich sehr, dass unsere Idee schnell großen Zuspruch erfuhr. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler mussten nicht lange überredet werden, sie haben sofort zugesagt. Mit dabei sind Anja Bley, Oleksii Gnievyshev, Roland Grundheber, Stephan Kaußen, Uta Langener, Stefanie Wind und ich. Das ist eine tolle Mischung unterschiedlicher Arbeiten und Kunstrichtungen. Oleksii Gnievyshev und Stefanie Wind sind ja in Brühl durch ihr berufliches Schaffen, viele Ausstellungen oder durch die Tage der offenen Ateliers bestens bekannt. Roland Grundheber ist ein sehr sympathischer Kunstmaler, Karikaturist und Aktionskünstler aus Trier. Neu zu entdecken sind Uta Langener und Anja Bley. Und Stephan Kaußen kennen viele als WDR2-Sportreporter. Darüber hinaus ist er aber auch Künstler und Buchautor.

BBB: Was erwartet die Besucher der Vernissage am 19. Juni um 12 Uhr?
Cibura: Wir haben für alles gesorgt. Sehr froh und glücklich bin ich darüber, dass Ulyana Derkach einen Vortrag halten wird. Sie ist eine Juristin, Mutter von vier Kindern, hat in der westukrainischen Stadt Lviv und in Köln studiert und ist Präsidentin der USAC (Ukrainische Studenten Assoziation Cologne). Sie ist die vielleicht wichtigste ukrainische Aktivistin in Köln und kann aus erster Hand von den Zuständen in der Ukraine berichten. Einführende Worte wird mein Sohn Maik sprechen. Das musikalische Rahmenprogramm übernehmen Claudia Pischedda und Andi Reisner. Und für das leibliche Wohl sorgen Gisela Ullmann und weitere Helferinnen und Helfer.

BBB: Wer bekommt die Erlöse?
Cibura: Durch meinen Beruf als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brühl habe ich eine besondere Beziehung insbesondere zu den Sorgen und Nöten von Frauen. Unsere Spende geht an das ,,Centre Woman’s Perspectives‘‘, ein Frauenhaus in Lviv zu dem ich auch einen persönlichen Kontakt habe. Es setzt sich seit über 20 Jahren für Frauenrechte und die Gleichberechtigung ein, bekämpft Gewalt gegen Frauen und versucht die Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Alle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler spenden einige Werke zu 100 Prozent, von anderen auf der Ausstellung verkauften Bildern einen hohen Prozentsatz. Der Spendenanteil aus dem Verkauf der Bilder, der Häppchen und Getränke geht dann abzugsfrei an das Frauenhaus.

BBB: Welche Arbeiten werden Sie und die anderen Künstlerinnen und Künstler zeigen?
Cibura: Ich werde vor allem aktuelle Porträts von bekannten Persönlichkeiten wie Willy Brandt, Gandhi, Einstein oder Steffen Baumgart sowie von Filmstars wie Romy Schneider, Audrey Hepburn oder Marlene Dietrich, zeigen und darüber hinaus auch ältere abstrakte Arbeiten. Uta Langener wird mit kleinen Steinskulpturen vertreten sein. Roland Grundheber stiftet zwei Bilder und bietet zwei weitere an. Von Oleksii Gnievyshev kommen ein Ukrainebild und eine Straßenszenerie. Die frühere Leiterin der Stadtbibliothek Anja Bley bringt viele Karten und Postkarten in einem eigenen Ständer mit. Steffi Wind zeigt eine Serie von Frauenporträts. Und Stephan Kaußen spendet ein Friedensbild und bietet Bücher an einem eigenen Tisch an.