Die Inflation schnellt in Deutschland zu immer neuen Rekordwerten. Die Preise und Kosten explodieren. Alles wird teurer. Und die Weltlage ist insgesamt unsicherer geworden.

Wie reagieren die Verbraucher auf die neue Situation? Schließlich ist den Deutschen bekanntlich fast nichts so heilig wie der Urlaub. Der Ruf des Reiseweltmeisters kommt nicht von ungefähr. Doch hat sich die Situation in diesem Jahr grundlegend geändert?

Können wir uns auch weiter den Urlaub wie bisher leisten? Oder gilt die Devise: Jetzt erst recht? Der angespannten Lage und auch Corona zum Trotz? Oder diktieren Sparzwänge und neue Vorbehalte und Ängste das Reiseverhalten in diesem Jahr? Das wollten wir bei unserer Umfrage in der Brühler Innenstadt erfahren.




Berna Könec:

Jein. Es ist ärgerlich und überhaupt nicht schön, das Leid der Kinder zu sehen. Man leidet mit ihnen mit. Ich bin etwas demotiviert, unter diesen Umständen Urlaub zu machen. Es kommen einem Gedanken, ob es nicht sinnvoller wäre, etwas zu spenden, als in Urlaub zu fahren. Das werde ich dann aber Ende des Jahres auch noch machen, wenn ich auf Hochzeitsreise bin.



Hans-Peter Breuer:

Ich verzichte derzeit zumindest auf Flugreisen, plane mehr regionale Reisen und spiele noch mehr Boule. Ihre genannten Faktoren haben schon einen Einfluss. Ich fahre in diesem Jahr noch zur Kur nach Berchtesgaden. Wir wurden schon durch Corona in den letzten Jahren hart geprüft, jetzt werden Alternativen noch mehr gecheckt. Außerdem habe ich jetzt Schafe und Hühner angeschafft und mikt ihnen viel zu tun.


Bianca Marmagen:

Ich fahre mit meinem acht Monate alten Kind nach Südtirol, nach Weißenbach und Trentino. Da haben wir eine Hütte gemietet. Die Reise hatten wir schon gebucht und öfter vor, wegen Corona aber immer wieder verschoben. Eine längere Quarantäne kam für uns nicht in Frage. Gegen einen Aufpreis von gerade mal 17 Euro nehmen wir das bald in Angriff.

Patrick Langenfeld:

Nein, ich hatte noch nichts geplant. Es gab nur die Überlegung, im November auf Reisen zu gehen und dann eher weiter weg. Zum Beispiel nach Madeira oder auf die Kanarischen Inseln.




Natalia Eliseeva und Tochter Karolina:

Wir haben noch keine Pläne. Wir werden den ganzen Sommer immer wieder unsere Familie in Erftstadt besuchen. Den schönsten Urlaub haben wir mal in Anapa am Schwarzen Meer verbracht.




Britta und Michael Wellnitz:

Die Umstände haben keinen Einfluss, weil wir uns schon vorher festgelegt und gebucht hatten. In diesem Jahr geht es nach Island, das war der Wunsch unseres Sohnes. Wir haben Nachholbedarf und unternehmen eine Rundreise mit einem Mietwagen.




Anne Brierley mit Tochter:

Nicht wirklich. Wir haben schon vor einem halben Jahr unsere Schottland-Reise geplant und werden die auch machen. Mit dem Auto und der Fähre von Amsterdam nach Newcastle gelangen wir nach Edinburgh. Mit dem Auto ist billiger als Fliegen. Wir haben da ein Ferienhaus in den Highlands in der Näge des Sommersitzes der Queen.




Shino und Noe Junghähnel:

Nein, das hat keinen Einfluss. Wir fliegen dieses Jahr für zwei Wochen nach Korsika. Wir haben mit der Familie ein Haus in der Nähe von Porto Vecchio gemietet, wie wir das schon seit ein paar Jahren tun. Das war alles schon gebucht, bevor sich die Umstände änderten.


Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)