Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)

Vor 395 Jahren
Stadtbrand

Ob man den Begriff „schwarzer Tag“ tatsächlich auf den Rauch und Ruß eines Brandes zurückführen kann, sei dahingestellt. Einen solchen schwarzen Tag jedoch erlebte Brühl am 15. September des Jahres 1530: ein verheerender Stadtbrand färbte den Himmel über dem kleinen Städtchen zunächst rot und legte im Verlaufe weniger Stunden beinahe die gesamte Stadt in Schutt oder eher fast nur Asche. Denn Steinbauten waren sehr selten. Lediglich einige wenige Häuser überstanden diese Feuersbrunst, ansonsten entstand Brühl nach diesem Datum quasi völlig neu. Einer der wenigen Zeugen der Zeit „davor“ ist das große Haus zum Stern (ehemals Haus Moons), das dem Brühler Markt seinen eindrucksvollen Abschluss nach Norden hinbietet. Dem Archiv des Brühler Ehrenbürgers Fritz Wündisch ist zu entnehmen, dass das Haus etwa um das Jahr 1525 herum vom damaligen kurfürstlichen Oberkellner (Kämmerer) Wilhelm Kannegießer erbaut wurde.

Hier noch weitere Bilder aus der Geschichte des Hauses zum Stern:


Vor 245 Jahren
Visitation

Den Aufzeichnungen des Brühler Actuarius (Stadtschreibers) C.A. Herter verdanken wir viele Informationen über unsere Stadtgeschichte, so auch die zum 20. September 1780. An diesem Tag erreichte die Brühler Verwaltung die Nachricht, dass der gerade erst zum Koadjutor (Nachfolger) des Kurfürsten Maximilian Friedrich bestellte Erzherzog Maximilian Franz Brühl seinen Antrittsbesuch abstatten wolle. Maximilian Franz, Sohn der österreichischen Kaiserin Maria Theresia wollte im Zuge einer ersten Visitation seine zukünftige Sommerresidenz in Augenschein nehmen. 

Vor 105 Jahren
Brühler Heimatschau

Privatdozent Dr. Joseph Greven (damals Religionslehrer am St. Ursulinen-Kloster), Seminaroberlehrer Josef Nießen sowie unser unvergessener Dechant und Ehrenbürger Richard Bertram waren die Initiatoren der ersten „Brühler Heimatschau“, die am 5. September 1920 in den unteren Räumen des Brühler Schlosses eröffnet wurde. Hier fand der interessierte Besucher eine Großzahl an Informationen über die Gegenwart und Geschichte Brühls sowie Ausstellungsstücke der Bereiche Kunst, Natur, Gewerbe, Handwerk und Wirtschaft aus Brühl. Hätte man die für diese Ausstellung zusammengetragenen Gegenstände und Informationen beisammengehalten, so wäre schon damals ein guter Grundstock für ein Brühler Heimatmuseum gelegt worden.

Vor 70 Jahren
Pavillon an St. Ursula

Die älteren Leser unserer Chronik werden sich noch gut an ihre Schulzeit erinnern können, in der die Nutzung von sogenannten Pavillons zum gelebten Schulalltag gehörte. Die geburtenstarken Jahrgänge sprengten die Kapazitäten aller Schulen und so wurden immer mehr Pavillons auf den Schulgeländen errichtet. Am 17. September 1955 wurde im Klostergarten des heutigen St. Ursula Gymnasiums ein erster Holzpavillon der Nutzung übergeben.

Vor 15 Jahren
Nachfolgebau Pfarrheim St. Margareta

Am 11. September 2010 wurde das margaretaS eröffnet. Den modern klingenden und bewusst orthografisch provokativ gezeichneten Namen hatte man dem Neubau neben dem Gotteshaus St. Margareta am Heinrich-Fetten-Platz gegeben. Als Begegnungszentrum wurde es den katholischen Gläubigen und Gästen der Innenstadtpfarreien als zeitgemäßer Versammlungs- und Veranstaltungsort im Zentrum unserer Schlossstadt übergeben, nachdem das dort zuvor beheimatete Pfarrheim abgerissen worden war.

Schade nur, dass die Verantwortlichen keinen Wert auf die ursprünglich zugesicherte Barrierefreiheit des Neubaus gelegt haben. Während die vermieteten Wohnungen an der Wallstraße mit einem Aufzug erreichbar sind, steht ein solches Hilfsmittel den Gemeindemitgliedern für die wenigen Gruppenräume in den Obergeschossen nicht zur Verfügung. Bis heute sind diese nur über steile Treppen erreichbar.

Vor 75 Jahren Leistungsschau des Handwerks
Im Kreuzgang der Brühler Schloss- und Klosterkirche St. Maria von den Engeln wurde am 30. August 1950 eine große Leistungsschau des Handwerks eröffnete. Zum 80. Vereinsjubiläum präsentierte die Kolpingsfamilie Brühl 1870 alles, was im Bereich des Handwerkes in und um Brühl herum Rang und Namen hatte.