An jedem zweiten Donnerstag im Monat präsentiert die von Thorsten Drees geführte Gaststätte Krayer in Brühl-Schwadorf die „Beat Open”. Die Reihe geht in ihr achtes Jahr und gehört zu den beliebtesten ihrer Art im Raum Köln-Bonn-Aachen. Im Januar 2010 setzte Manfred „Many” Kern seine Idee erstmals um, zwei Jahre später übernahmen Ennelin Reich und Georg Di Filippo die Organisation. Der Brühler Bilderbogen hat sich mit den Machern getroffen.
Seit über fünfzig Jahren macht der Gitarrist Many Kern Musik. Als Teenager fing er in den Brühler Bands „The Ceave”, „Gotah”, später dann bei „Second Trial” und vielen anderen Bands, ab 2009 stand er mit der Brühler Beatband „The Rolling Things” auf der Bühne. Am 23. Januar 2010 stellte die Band bei einer offenen Probe die Beat Open vor. „Das war der Auftakt einer neuen monatlich stattfindenden Blues-Session”, erzählt Many Kern. „Musikern aus der Umgebung – aktustisch oder elektrisch – sollte hier die Möglichkeit gegeben werden, Erfahrungen auszutauschen und zu vertiefen oder ein Musizieren miteinander in lockerer Atmosphäre zu erleben. Damit sich der Abend für Musiker und Zuhörer gleichermaßen interessant gestaltet, waren die Sessions-Sets auf ca. 30 Minuten begrenzt.”
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch:?die Macher der „Beat Open” „The Beat goes on in Schwadorf”
Seit September des vergangenen Jahres verstärkt Friederike Voßkamp als wissenschaftliche Volontärin das Team des Max Ernst Museum Brühl des LVR. Nun zeigt das Museum bis zum 8. April die umfangreiche Ausstellung „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“. In ihren Arbeiten beschäftigt sich die in Köln lebende Videokünstlerin und Trägerin des Frauenkulturpreises des LVR mit der rasant voranschreitenden Digitalisierung und medialen Vereinnahmung unserer Alltagswelt. Wir haben mit Friederike Voßkamp über die Ausstellung und ihre Aufgaben gesprochen.
BBB: Frau Voßkamp, worauf können sich die Besucher der Ausstellung mit Werken von Johanna Reich freuen?
Friederike Voßkamp: Die Ausstellung zeigt rund 20 Arbeiten, darunter zahlreiche Videoinstallationen, Fotografien sowie eine aktuelle Arbeit zur Handschrift, die meist zusammen mit Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern entstanden sind. Johanna Reich ist fasziniert von Technik; sie bezeichnet sich selbst als „Technik-Nerd“. In ihren Werken beleuchtet sie das Verhältnis zwischen realen und virtuellen Bildern und lenkt den Blick darauf, welche Auswirkungen das Ineinandergreifen von digitaler und wirklicher Welt auf unsere Wahrnehmung, unser Denken und Handeln hat. Eigens für die Ausstellung entwickelte sie außerdem die Videoarbeit „Cut-Out“ zu Max Ernsts Figurengruppe „Corps enseignant pour une école de tueurs“ im Außenbereich des Museums.
(tg) Jean-Pierre Palmier wurde 1981 in Gütersloh geboren. Schon als Teenager begann er die Fußball-C-Jugend von Schwarz-Weiß Marienfeld zu trainieren. Auch seine Leidenschaft fürs Kino entwickelte er in jenen Tagen. „Ich bin ständig ins Kino gegangen und habe immer gerne Filme geguckt”, erinnert sich der 36-Jährige.
Nach dem Abitur studierte er in Bielefeld Literaturwissenschaft. 2007 beendete er das Studium erfolgreich. Anschließend promovierte er über „Die Bedeutung von Emotionen beim Verstehen von Erzählungen”. „Ich wollte den Zusammenhang herausfinden, warum man sich beim Lesen von Texten emotional angesprochen fühlt, sie aber logisch nicht begreift”, erklärt Jean-Pierre Palmier. Bis zum Jahr 2014 arbeitete er als wisschenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni in Bielefeld, danach zog er mit seiner Freundin ins Rheinland, wo beide neue Jobs fanden. Die nach der Geburt des ersten Sohnes größer gewordene Familie lebt in Brühl-Ost. Er ist nun bei der „Studienstiftung des deutschen Volkes” in Bonn tätig und kümmert sich um die Stipendiatenbetreuung.
Das Team des Brühler Bilderbogen trauert um Sven Erik Verheugen, den Vorstandsvorsitzenden der Brühler Bank eG, der am 12. Januar dieses Jahres im Alter von 43 Jahren verstarb. Mit Sven Erik Verheugen, der einmal sagte, er sei kein Banker, sondern ein Bankier, verband uns sehr viel, das weit über das rein geschäftliche Verhältnis als langjährigen Anzeigenkunde mit der Brühler Bank eG hinaus ging. Sven Erik Verheugen war ein echter Bröhler Jung, tief verwurzelt und interessiert am Wohl seiner Heimatstadt.
Die Förderung der Brühler Kultur war schon immer eine Herzensangelegenheit für ihn, und so lernten wir ihn auch vor vielen Jahren kennen. Stets interessiert und bestens informiert, dabei immer ein offenes Ohr und Zeit für jedermann. Sven Erik Verheugen begegnete jedem – ob beruflich oder privat – auf Augenhöhe und mit großer, ehrlicher Hilfsbereitschaft und Verlässlichkeit. Er schätzte konservative Wertvorstellungen der alten Schule und tiefe Gespräche über die ernsten Themen dieser Welt, hatte anderseits aber eine große Portion Humor und ein noch lauteres, ansteckendes Lachen, an das sich wohl viele bestens erinnern können. Somit war jede Pressekonferenz mit ihm immer ein heiteres und lockeres Vergnügen. Vorher und auch nachher im sehr persönlichen Gespräch. Dabei war es immer wieder verblüffend, wie genau er jede Monatsausgabe des Brühler Bilderbogens gelesen hatte, denn er stellte gerne Fragen zu aktuellen Brühler Themen und diskutierte diese dann mit großer Leidenschaft.
Sven Erik Verheugen hinterlässt in vielerlei Hinsicht eine große Lücke in Brühl, die nur sehr schwer zu schließen sein wird. Wir, das Team des Brühler Bilderbogen, werden ihn wirklich sehr vermissen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie sowie den Mitarbeitern der Brühler Bank eG.
Liebe Leser,
freuen Sie sich auch auf die tollen Tage? Es wird aufregend, denn die Session steuert jetzt auf ihren Höhepunkt zu. Und mittendrin ist immer auch das Brühler Dreigestirn, das wir Ihnen in dieser Ausgabe näher bringen. Prinz Walter III, Bauer Stefan und Jungfrau Erika-Josefa haben mit ihrer sympathischen Art die Herzen der Brühler Närrinnen und Narren im Sturm erobert und bei ihren Auftritten immer für gute Stimmung gesorgt. So präsentierten sie sich auch äußerst schlagfertig in unserem großen Interview. Auch in unserer Umfrage geht es ganz um den Karneval. Wo es sich in Brühl am besten feiern lässt, wollten wir wissen. Da kamen eine Menge guter Tipps zusammen.
Auch das weitere kulturelle Leben in Brühl nimmt sich über die närrischen Festtage keine Auszeit. Das ZOOM Kino bleibt geöffnet, weil es auch Menschen geben soll, die sich mitten im jecken Trubel auf einen guten Film vor großer Leinwand zurückziehen möchten. Das hat uns ZOOM-Vorstandsmitglied Sabine Gloystein verraten, die unseren Fragebogen beantwortet hat. Dr. Günther Schürmann dagegen, der angesehene Internist und Lungenfacharzt, steckt noch in den Vorbereitungen zur großen „Retrospektive” mit Werken des früheren Brühler Stadtfotografen Harald Blondiau, der vor einem Jahr gestorben ist und vorher dem befreundeten Arzt seinen fotografischen Nachlass übertragen hatte. Ab dem 16. Februar sind viele einzigartige Fotografien in der Rathausgalerie zu bestaunen.
Auch im Max Ernst Museum geht es fast ohne Pause weiter. Nach der erfolgreichen Miro-Ausstellung zeigt das Museum ab dem 25. Februar die Ausstellung „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“. In der Ankündigung ist zu lesen: „Die rasant voranschreitende Digitalisierung und mediale Vereinnahmung unserer Alltagswelt sind zentrale Themen der in Köln lebenden Videokünstlerin und Trägerin des LVR-Frauenkulturpreises. Johanna Reich lotet Grenzen realer, virtueller und malerischer Bilder aus und lenkt den Blick darauf, welche Auswirkungen die Verschmelzung der digitalen und der wirklichen Welt auf unser Denken und Handeln haben.” Wir sind gespannt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der neuen Ausgabe Ihres Bilderbogens.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon 0 22 32 / 15 22 22
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Der Karneval steuert auf seinen absoluten Höhepunkt zu. Ab Weiberfastnacht beginnen wieder die tollen Tage, dann wird mehr oder weniger sechs Tage am Stück durchgefeiert. In Brühl und seinen Stadtteilen säumen die Jecken zusätzlich die zahlreichen Karnevalszüge und geben sich ganz dem närrischen Treiben hin. Bei zahlreichen Veranstaltungen wird geschunkelt, gelacht und getanzt. Wir wollten von den Brühlerinnen und Brühlern wissen, wo in Brühl die angesagtesten Feten steigen und wo die Stimmung am besten ist.
Maren und Rike Fröhlich:
Bei der Party von Sambasurium. Wir sind Mitglied in der fröhlichen Sambagruppe aus Brühl und gehen auch immer in unseren selbstgenähten Kostümen im Zug mit. Eigentlich müssten wir mal für das schönste Kostüm im Brühler Zug ausgezeichnet werden. Unsere Party geht über zwei Tage, jeder bringt dann etwas mit. Es ist eine große Feier nach dem Närrischen Elias. Wir sind auch beim Schwadorfer Zug mit von der Partie. Die Kleine verkleidet sich dann als Ananas.
"Unser Prinz hat irgendwie immer Hummeln im Hintern"
Die Session 2018 ist kurz und knackig. Bis zum Närrischen Elias, dem Höhepunkt des Brühler Straßenkarnevals am 11. Februar, sind es nur noch wenige Tage. Bereits jetzt feiern die Jecken ausgelassen bei den vielen Veranstaltungen und dabei auch ganz besonders das diesjährige Dreigestirn. Prinz Walter III, Bauer Stefan und Jungfrau Erika-Josefa haben sich schnell unter den Närrinnen und Narren einen Namen gemacht und ihre Herzen mit ihrer offenen und geselligen Art im Sturm erobert.
Die Tollitäten kennen sich schon lange und sind in kürzester Zeit zu einem Superteam geworden. Walter Breidenbach, der Prinz, ist 46 Jahre alt und ne echte Bröhlsche Jung. Der gelernte Kfz-Mechaniker und Maschinenbautechniker mit Fachrichtung Luftfahrzeugtechnik arbeitet seit vielen Jahren bei der Lufthansa Cityline in Köln. „Meine ersten Schritte im Karneval machte ich in der Rheinau bei der IG Fidele Rheinauer, in der auch meine Eltern und Geschwister aktiv waren”, erinnert er sich. 2011 wurde er Mitglied bei den Treuen Husaren. Erst war er im Elferrat aktiv, dann Pressewart und seit geraumer Zeit darf er dem Gesamtverein als Literat zur Seite stehen. Inzwischen arbeitet er auch im Festausschuss mit. Stefan Brämer, der Bauer, wurde 1970 in Remscheid geboren. Er ist gelernter Heizungsbauer und seit dem Jahr 2000 in der Seniorenwohnheim gGmbH Brühl angestellt und für die Haustechnik zuständig. Der Vater einer 20 Jahre alten Tochter liebt das Angeln und den Karneval. Als er vor fünf Jahren Fahrer des damaligen Bauers war, fing sein Interesse so richtig an. „Danach brauchte man mich in der technischen Abteilung des Festausschuss Brühler Karneval. Und seit Mai 2016 ergänze ich den geschäftsführenden Vorstand des FBK als Organisationsleiter”, sagt der Stefan Brämer.
Jungfrau Erika-Josefa heißt mit bürgerlichem Namen Josef Fuß. Mit 51 Jahren ist er der Senior des Dreigestirns. Er stammt aus Weiler in der Ebene, zog aber als Zweijähriger mit seinen Eltern nach Brühl. Der verheiratete zweifache Familienvater arbeitet seit vielen Jahren beim Brühler Stahlhandel, wo er Disponent, Produktionsleiter, Fuhrparkleiter, Technischer Leiter und Sicherheitsbeauftragter ist. 2002 waren seine Söhne im Kinderdreigestirn aktiv, er selbst war der Fahrer und fortan mittendrin im Karneval. Bis 2015 führte Josef Fuß den Vorstand der Treuen Husaren, danach übernahm er das Amt des Herrenelferratspräsidenten.
BBB: Wer hat im Dreigestirn die Hosen an?
„Ich nicht, ich habe einen Rock”, lacht die Jungfrau Erika Josefa. Ansonsten erfolgt alles in Absprache. „Die meiste Erfahrung hat sicher der Bauer, der auch FBK-Vizepräsident ist. Insofern hat vielleicht er die Hosen an”, meint Prinz Walter.
BBB: Wer war und ist das größte Feierbiest?
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Das Brühler Dreigestirn 2018
Eine ganz besondere Ausstellung ist vom 16. bis 20. Februar in der Brühler Rathausgalerie, Uhlstraße 2, zu sehen. Dr. Günther Schürmann hat aus dem fotografischen Nachlass von Harald Blondiau eine „Retrospektive” mit vielen einzigartigen Aufnahmen konzipiert. Den im vergangenen Jahr im Alter von 75 Jahren verstorbenen Fotografen kannte der Ausstellungsmacher seit sechzig Jahren.
Der Brühler Bilderbogen hat sich mit dem früheren Brühler Internisten und Lungenfacharzt über Leben und Werk von Harald Blondiau unterhalten.
BBB: Herr Dr. Schürmann, Sie kannten Harald Blondiau sehr lange. Wie haben sie sich kennengelernt?
Dr. Günther Schürmann: Ich kannte Harald Blondiau seit meinem 8. Lebensjahr. Er stammte aus einer eng befreundeten Nachbarsfamilie und war ein Freund meines älteren Halbbruders. Er hat mich schon bei meiner Kommunion fotografiert. Wir haben uns dann bis zuletzt immer wieder getroffen. Und ich habe sein gesamtes fotografisches Erbe übernommen. Alle Negative, alle Abzüge. Schon vor elf Jahren hat er mir alles zugeschrieben.
BBB: Wie war sein Werdegang?
Schürmann: Er hat als „Photo-Ingenieur” die Fotografie in all ihren Facetten ganz klassisch erlernt und sich auch Zeit seines Lebens als Handwerker verstanden. Auf seiner Visitenkarte stand: Werkstatt für Fotografie. Er hat bei einem Fotografen gelernt, die Werkschule mit dem Schwerpunkt Design und Fotografie besucht. Danach arbeitete er in der Agfa-Werbeabteilung. Er wurde Werbefotograf und reiste kreuz und quer durch Europa und hat große Fotolabors beraten. In den neunziger Jahren fing er dann bei der Stadt Brühl an.
(tg) Sabine Gloystein wurde 1953 in Königswinter geboren. Schon früh entdeckte sie über ihre Mutter ihr Interesse am Kino. „Den ersten Kinofilm, an den ich mich erinnere, habe ich in einem kleinen Kino in Oberdollendorf gesehen. Es war ,Die Trapp Familie’ mit Ruth Leuwerik”, sagt Sabine Gloystein. Sie wuchs in Königswinter auf und arbeitete später rund 20 Jahre in der Finanzverwaltung in Bonn und in Köln. 1993 machte sie sich selbständig und wurde Steuerberaterin. Ein Jahr später zog sie nach Brühl.
Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich Sabine Gloystein im ZOOM Kino. „Ich war damals im Kino und habe einen Zettel mit der Notiz 'Bin interssiert an Mitarbeit' abgegeben. Kurz darauf rief mich Monika Bremen an.”
Liebe Leser,
das Jahr 2017 neigt sich so langsam dem Ende zu, die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest laufen auf Hochtouren. Zu den beliebten Anlaufstellen zählt auch in jedem Jahr der Brühler Weihnachtsmarkt mit seinen vielen Ständen und dem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm.
In unserer Umfrage haben wir von den Menschen wissen wollen, was sie zum Weihnachtsmarkt zieht. Trifft man sich dort mit der Familie, Freunden und Bekannten? Locken, Glühwein und Rievkooche? Oder geht es darum, ausgefallene Geschenke zu finden? Die Gründe für die Attraktivität des Weihnachtsmarktes sind ganz offensichtlich vielfältig.
In der Weihnachtszeit stehen bei vielen kirchlichen Veranstaltungen die Menschen im Vordergrund, denen es nicht so gut geht. Für sie organisiert beispielsweise die Katholische Kirche mit dem Team rund um den Pfarrvikar Dr. Augustine Ben Onwubiko eine kleine Feier mit Essen und Geschenken. Der Geistliche stammt aus Nigeria und wirkt seit August 2016 in Brühl. Wir haben den immer fröhlichen Kirchenmann zum persönlichen Gespräch getroffen.
Lesung Adressat unbekannt
Am 27. Januar findet im Kapitelsaal des Rathauses eine szenische Lesung mit Axel Gehring und Michael Mombaur statt, die von Bernd Spehl musikalisch begleitet wird.
Vorgetragen wird „Adressat unbekannt” von Kressmann Taylor, in dem Max Briefe aus den USA an seinen Freund Martin schreibt, ein Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtergreifung. Die New York Times schrieb in einer Besprechung zu dem Buch:
„Diese moderne Geschichte ist die Perfektion selbst. Sie ist die stärkste Anklage gegen den Nationalsozialismus, die man sich in der Literatur vorstellen kann.”
Die Einnahmen für die Vorstellung werden gespendet, um damit Projekte der Erinnerungskultur zu unterstützen (Stolpersteine, Einladung von Zeitzeugen, Fahrten für junge Menschen nach Auschwitz und vieles mehr).
Seit dem 23. November und noch bis zum 23. Dezember findet der beliebte Brühler Weihnachtsmarkt statt. An zahlreichen Ständen finden die Besucher ein großes und abwechslungsreiches Angebot vor, zudem gibt es auch ein interessantes Unterhaltungsprogramm auf der Bühne. Wir wollten diesmal von den Besuchern wissen, wo ihre Prioritäten liegen. Kaufen oder Klönen?
Franz Wessels: Beides, klönen und kaufen ist angesagt. Ich klöne gerne mit Freunden und lustigen Menschen. Wir verabreden uns meistens in großer Runde der Schützenbruderschaft. in der Enzianhütte. Am Brühler Weihnachtsmarkt gefällt mir das bunte und abwechslungsreiche Angebot und die schönen Stände.
Weiterlesen: Umfrage: Klönen oder Kaufen?? -Was zieht Sie zum Brühler Weihnachtsmarkt?
„Ich schätze die Brühler Willkommenskultur”
Im August 2016 trat Pfarrvikar Dr. Augustine Ben Onwubiko seine neue Stelle in Brühl an. „Ich war vorher viele Jahre unterwegs. Jetzt habe ich das Gefühl, richtig angekommen zu sein”, sagt der Geistliche im persönlichen Gespräch mit dem Brühler Bilderbogen. „Ich fühle mich hier sehr wohl und mag besonders das friedliche Klima in Brühl, wo jeder seinen Platz hat.” In der Katholischen Kirche in Brühl ist er auch der Ansprechpartner für die Caritas und für den Treffpunkt für Menschen in Not.
Der Treffpunkt für Menschen in Not befindet sich in der Wallstraße 96. Dort engagieren sich Ehrenamtliche an vier Tagen in der Woche (Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag) von 7:30 bis 10 Uhr für Nichtsesshafte und Obdachlose. Und dort ist auch Pfarrer Onwubiko regelmäßig anzutreffen: „Als Seelsorger bin ich immer dabei und höre mir die Geschichten der Menschen an.”
Viele von den Menschen ohne Unterkunft kennt er mit Namen, einige vertrauen sich ihm an und berichten von ihrem Schicksal. Einige möchten sich gerne erkenntlich zeigen für das Frühstück und andere Kleinigkeiten, die sie im Treffpunkt bekommen. Sie machen dann selbst sauber oder fegen den Hof. „Ich zeige ihnen dann gerne meine Wertschätzung, allerdings nicht durch Geld oder Alkohol, sondern manchmal mit einer Tafel Schokolade”, sagt der Pfarrvikar.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Pfarrvikar Dr. Augustine Ben Onwubiko
„Der Kern der Story funktioniert auch in Deutschland”
In diesen Wochen läuft der Film „Teheran Tabu” in den deutschen Kinos an. Der bereits jetzt vielfach ausgezeichnete und bei 42 Filmfestivals umjubelte Streifen entstand unter der Regie des in Brühl lebenden Regisseurs Ali Soozandeh.
Seine Premiere feierte der im Rotoskopie-Verfahren gedrehte Animationsfilm in Cannes. Das sozialkritische Drama bricht mit Tabus und geht offen mit Themen wie Doppelmoral, Unterdrückung, Sex, Drogen, Korruption und Prostitution um. Die vier Protagonisten – drei Frauen und ein Mann – suchen in der iranischen Metropole nach Freiheit und Glück. „Einen solchen Film hätte ich in meiner Heimat gar nicht realisieren können“, sagt der 47-jährige Filmemacher.
BBB: Herr Soozandeh, was hat Sie motiviert, „Teherean Tabu” zu drehen?
Ali Soozandeh: Ich bin im Iran aufgewachsen. Dort gehören Einschränkungen zum Alltag. Mir schwirrten viele Fragen im Kopf herum. Das Filmprojekt ist der Versuch, Antworten zu geben. Es betrifft nicht speziell die iranische Gesellschaft. Solche Gesellschaftsstrukturen gibt es auch in anderen Ländern. Das habe ich aus dem Feedback erfahren, das ich aus Ländern in Asien oder auch Süd- und Mittelamerika bekommen habe. Der Kern der Story funktioniert auch in Deutschland, wo es Parallelgesellschaften gibt, in denen sozialkritische Themen wie Ehrenmorde und Jungfräulichkeitsoperationen existieren. Es ist ein Tabu über solche Probleme zu reden. Die Charaktere im Film stehen für Millionen Menschen in vergleichbaren Situationen.
(tg) Wolfgang Drösser wurde 1941 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur wollte er zunächst einen Studiengang wählen, um später einmal Entwicklungshelfer im Nahrungsmittelanbau zu werden, entschied sich dann aber dafür, die Lehrerlaufbahn einzuschlagen. Er studierte Geschichte sowie katholische Theologie und Philosophie. 1967 verbrachte er sein erstes Referendarjahr in Brühl, nach einem Abstecher nach Köln kehrte er 1969 in einer Feststellung ans städtische Gymnasium zurück, dem späteren und heutigen Max Ernst Gymnasium. Dort unterrichtete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001.
Schon immer interessierte sich Wolfgang Drösser für die Stadtgeschichte von Brühl und Wesseling. Zu beiden Städten brachte er Bücher heraus. Alleine in diesem Jahr erschien die 3. Auflage seines Bandes „Brühl – Geschichte”, die Broschüre „150 Jahre Stadtwerke Brühl” sowie nun der Bildband „Brühl: Denkmäler und mehr”. Auf über 300 Seiten präsentiert er in dem in der Buchhandlung Karola Brockmann zum Preis von 24,90 Euro erhältlichen Werk 685 Fotos und Detailaufnahmen sehenswerter Denkmäler mit dazu gehörenden kurzen erläuternden Texten.
„Fortuna gießt ihr Füllhorn aus – Symbol für den Schatz an Denkmälern in der Stadt Brühl und ihren Ortsteilen. Nie hätte ich gedacht, dass Brühl so viele interessante und denkmalwerte Objekte besitzt. Diese in das Bewusstsein der Bürger und Bürgerinnen zu rücken, ist das Anliegen dieser Schrift”, schreibt Wolfgang Drösser in seiner Einführung. Seiner Ansicht nach könnte Brühl auch durchaus als Stadt des Jugendstils und des Historismus gelten.
Ein Jahr lang hat der 76-jährige Verfasser von mehr als 20 Büchern akribisch an seinem neuesten Werk gearbeitet und einen tollen Band herausgebracht, in dem die Brühler sicher sehr viel Neues entdecken werden. Kaum hat er das eine Buch fertig, arbeitet er jeden Morgen ab 6 Uhr auch bereits wieder am nächsten. Diesmal geht es in einer Gemeinschaftsproduktion um eine Dokumentation über das Schicksal von Schutzhäftlingen – Sozialdemokraten und Kommunisten – im Erftkreis, die in den Jahren 1933 und 1934 verhaftet wurden. Wolfgang Drösser recherchiert über Verfolgte aus Brühl und Wesseling, sucht auch noch nach Bildmaterial und bittet die Bürger um Unterstützung bei der Suche.
Ich lebe in Brühl seit ....
1991. Aber schon im Jahr 1967 habe ich bis zu meiner Pensionierung im Jahr 2001 als Lehrer im Städtischen Gymnasium, dem heutigen Max Ernst Gymnasium, unterrichtet.
Liebe Leser,
wenn es wie jetzt im November draußen ungemütlich wird, zieht es die Leute eben in die eigenen vier Wände oder zu den beliebten Veranstaltungsorten der Stadt. Denn jetzt jagt ein kulturelles Highlight in Brühl das nächste. Die DONIE Band feiert ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Konzert, der noch ein paar Jährchen ältere MGV Eufonia stellt sein neues Programm vor und in der Werkstatt des Autohauses Offizier steigt die bereits achte Auflage des Kleinkunstfestivals „KulturGarage”.
Der Vorverkauf für Eufonias neues Programm „verzaubert“ hat im Bio-Laden in der Carl-Schurz-Straße in Brühl begonnen.
Die Eufonisten entführen das Publikum in diesem Jahr in die Welt der großen und kleinen Illusionen. Aus dem Hut gezaubert wird ein abwechslungsreiches musikalisches Menü mit viel Magie. Die 25 Kleinkünstler um ihre musikalische Leiterin Annette Kröhne-Fritz planen auch den Einsatz von Großkatzen auf der Bühne. Lassen Sie sich verzaubern in der Premiere am 2. Dezember um 20 Uhr in der Galerie am Schloss und bei den weiteren Wiederholungskonzerten.
Auch schon bereits 20 Jahre ist die Partyrockband Los Rockos „im Geschäft”. Das große Bandjubiläum wurde im September gefeiert, nun gibt es in ein paar Wochos im Rahmen des Weihnachtsmarkts eine Zugabe. Rund 50 Auftritte pro Jahr absolviert die Band, die mehr oder weniger aus einer Karnevalslaune heraus entstand. Wir haben Los Rockos in ihrem Probenraum in Schwadorf besucht, wo uns Thomas Rüth, Roman Götsch, Rüdiger Blindert und Co. einige Anekdoten aus den zurückliegenden beiden Dekaden erzählten. Sie empfinden es als großes Kompliment, wenn sie „die Stars der kleinen Leute” genannt werden.
Das Jahresende rückt immer näher und damit auch die Möglichkeit, bestehende Verträge zu kündigen. In unzähligen TV-Spots werben Vergleichsseiten oder Versicherungen damit, viel bessere Konditionen als die Konkurrenz zu bieten. Auf diese Weise ließe sich viel Geld sparen, so die Botschaft. Und in der Tat floriert in diesen Tagen das Geschäft so manches Versicherungsmaklers.
Doch wie sind die Leute zu dieser Sparmentalität eingestellt? Lohnt sich aus ihrer Sicht der Aufwand? Welche Vor- und Nachteile bietet ein Wechsel eines Anbieters. Das haben wir die Menschen in Brühl gefragt.
Marianne und Jürgen Mainzer:
Ja klar, wir gucken uns um, weil sich ja jedes Jahr viel verändert. Wir sparen regelmäßig. Wir haben schon gute Verträge. Und wenn Sie mit einer Kündigung eines bestehenden Vertrages drohen, erreichen Sie meistens eine Verbesserung. Auch bei Versicherungen. Dann können wir auch schon mal eine Woche länger Urlaub auf Gran Canaria machen.