1. FC Köln
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Sportlicher Tiefpunkt und Ärger um Podolski

Die offizielle Pressekonferenz nach dem Sonntagsspiel des 1. FC Köln gegen Hannover 96 war schon fast vorbei, da stellte ein Journalist dem Trainer der Niedersachsen die letzte Frage: "Herr Lienen, wie fühlen Sie sich persönlich nach diesem 4:1-Sieg in Köln?" Lienen reagierte wie er schon zu seinen Kölner Zeiten reagiert hatte. Er verzog das Gesicht und blickte sich fast hilfesuchend zum FC-Pressesprecher Rolf Dittrich um. "Versuchen Sie es an meinem Gesicht abzulesen", rang er sich dann sichtlich genervt ab.
 

Coach Uwe Rapolder war nach der Pleite bedient.
 
Sein Kölner Kollege Uwe Rapolder hätte in diesem Moment solche "Probleme" gerne gehabt. Statt nach drei Pleiten seiner Mannschaft in Folge und immer schlechter werdender Leistungen wieder zurück in die Erfolgsspur der ersten Spieltage zu finden, hatte der FC seinen sportlichen Tiefpunkt erreicht. Vorgeführt von einer Elf, die selbst zuvor in vier sieglosen Partien nur einen Punkt zusammengekratzt hatte.
 
Es stimmte fast nichts an diesem Herbstabend im ausverkauften RheinEnergieStadion. Einer zumindest noch ausgeglichenen ersten Hälfte folgte die Demütigung im zweiten Durchgang. Selbst die überraschende 1:0-Führung durch Albert Streit kurz nach dem Seitenwechsel brachte keine Sicherheit. Im Gegenteil. Sie weckte die 96er aus ihrer Lethargie und zwang die defensiv eingestellte Elf zu größerem Offensivdrang. Dass daraus dann binnen acht Minuten drei Tore und ein beruhigender Vorsprung resultierte und wenig später ein fast schon locker herausgespielter 4:1-Sieg, offenbart die Kölner Misere. Der FC ist nur noch ein willkommener Aufbaugegner für kriselnde Bundesligisten.
 
Als wäre die sportliche Darbietung nicht schon schlimm genug, musste sich Uwe Rapolder auch noch bohrende Fragen nach Lukas Podolski gefallen lassen. Den hatte der Coach wegen seiner unter der Woche aufgetretenen Verletzungsprobleme in den ersten 45 Minuten auf der Bank Platz nehmen lassen. Doch in den Katakomben polterte Poldi nach der Pleite los. "Ich war 100-prozentig fit. Ich habe das komplette Abschlusstraining am Samstag absolviert und mich auf das Spiel vorbereitet und gefreut. Doch dann kommt der Trainer eine Stunde vor dem Spiel zu mir und sagt, dass ich nicht spiele. Natürlich war ich deshalb wütend."
 

Fasst sich an den Kopf: Lukas Podolski.
 
Rapolder dagegen konterte, dass er Podolski schon am Vorabend vor dem Spiel in seine Pläne eingeweiht hätte. "Mit seinen Äußerungen lehnt er sich weit aus dem Fenster. Er tut sich keinen Gefallen damit." Es scheint als hätten der Trainer und sein Star wieder einmal Gesprächsbedarf. Als ob der FC angesichts der anhaltenden Erfolglosigkeit, angesichts des unglaublichen Verletzungspechs und angesichts der völlig frustrierten Fangemeinde nicht schon genug Sorgen hätte...
 
Tobias Gonscherowski
 

 

 

 

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