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Malerei, Objektkunst und Collagen
Mit ihrer Malerei, Objektkunst und neuerdings auch vielen Collagen ist die bekannte Brühler Künstlerin Sabine Endres bei den Tagen der Offenen Ateliers vertreten. Am Wochenende 5./6. September hat sie ihr Atelier von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Mit ihr zusammen zeigen auch Carole Kaufmann mit dem Schwerpunkt Inklusion und soziale Gestaltung und Bettina Mathar (Kunst in der Kommunikation) ihre Werke im Atelier „fachWERK” in der Kirchstraße 5.

In den letzten Monaten ist im Leben von Sabine Endres viel passiert. Die Corona-Krise hatte auch Auswirkungen auf das Schaffen der Künstlerin, die gerade dabei war, ihr neues Atelier auf Mallorca einzurichten, als sich die Ereignisse überschlugen. Statt Zeit auf der beliebten Ferieninsel zu verbringen, reiste die 49-Jährige zurück nach Brühl, wo sie wegen des Lockdowns ihr Atelier geschlossen hatte. „Ich habe die Zeit zum Renovieren genutzt und meine Dachterrasse neu gemacht”, sagt sie.

Die Zwangspause tat ihr insgesamt eher gut, denn so konnte Sabine Endres einmal andere Sachen erledigen. „Ich hatte das Gefühl, dass ich mich künstlerisch im Kreis drehe”, erzählt sie. „Dabei wollte ich ohnehin mal etwas anderes ausprobieren und mich meinen Collagen widmen.” Aber wenn man im Alltagstrott steckt, gelingt das nicht so leicht. Inzwischen hat sie rund 40 Collagen fertig, die sie nun der Öffentlichkeit präsentieren will.

„Ich habe dafür bemalte Papiere, benutzt, halbfertige Bilder, Skizzen und Farbproben. Dann habe ich sie zerschnitten, zerrissen und wieder aufgeklebt und weiter bearbeitet”, sagt Sabine Endres. Herausgekommen sind so neue spannende Facetten in ihrem Werk.
In den ersten Wochen des Lockdowns hat die Künstlerin wenig Kunst gemacht und stattdessen Büroarbeiten und die ganzen anstehenden Formalitäten erledigt. Abgesagte Ausstellungen neu terminieren, Kontakt halten mit Galerien und Kunden und dergleichen mehr. „Es war eine Zeit ohne Zeitgefühl”, beschreibt die Malerin ihren Seelenzustand. Ein paar Wochen dauerte diese Phase, dann legte sie irgendwann im Mai wieder voller Elan los. Ein tolles Projekt war die viel beachtete Ausstellung im Parkhaus des Köln-Bonner Flughafens. „Es war eine Art Drive-in-Ausstellung, die gut besucht war. Wir Künstler haben auch einiges verkauft”, berichtet Sabine Endres. Die Kunstinteressierten fuhren mit ihren Autos durch die Parkdecks und konnten vom Auto aus die Werke goutieren.

Seitdem hat sie einige weitere Projekte angestoßen. In Münster findet an mehreren Orten zeitgleich zu den Offenen Ateliers in Brühl eine temporäre Ausstellung statt, die man mit dem Fahrrad abfahren kann. Später im September wird sie ihr Atelier auf Mallorca besuchen und dort einige Auftragsarbeiten fertig stellen. „Ich kann da in Ruhe arbeiten und werde das helle Licht genießen”, freut sie sich jetzt schon.

Dass Sabine Endres Künstlerin wurde und von ihren vielfältigen Arbeiten seit vielen Jahren ihren Lebensunterhalt bestreiten kann, war ursprünglich gar nicht geplant. Zwar hat die Autodidaktin schon immer gemalt, doch zunächst hatte sie in Brühl ihr eigenes Geschäft eröffnet. „Format Wohndesign” hieß der Laden, den sie zehn Jahre lang betrieb. Dann merkte sie, dass sie das Zeug zu einer erfolgreichen Künstlerin hatte. Gerne denkt sie an Ausstellungen in der Orangerie oder der Rathausgalerie, später kamen Galerien im In- und Ausland dazu. Inzwischen hat Sabine Endres einen „sehr großen Kundenkreis”. In ihrem Atelier „fachWERK” ist sie seit viereinhalb Jahren mitten in der Brühler Innenstadt.

Von einer fehlenden Förderung von Künstlern in der Corona-Zeit kann die Brühlerin nicht berichten. Schon vor der Krise gab es Förderprogramme, auch jetzt stehen Geldtöpfe zur Verfügung. Sabine Endres hat gerade ein Künstlerstipendium erhalten, mit dem sie ihr kommendes Projekt umsetzen kann. „Innen-Außen” lautet der Arbeitstitel. Es wird eine Kunstinstallation mit verschiedenen Objekten, in der der Frage nachgegangen wird: „Wie kann man Innenraum mit Außenraum verbinden”. „Es hat viel Spaß gemacht, dieses Konzept zu entwickeln", sagt die Künstlerin. Jetzt geht es bald an die Umsetzung.   Tobias Gonscherowski

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