Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 140 Jahren
„Stationenweg“ eingeweiht
Am 2. August 1883 wurde der „Stationenweg“ eingeweiht. An Uhl- , Liblarer , Römer-, Kaiser- und Kölnstraße waren auf Anregung von Dechant Laurentius Berrisch vierzehn Kreuzwegstationen, Bildstöcke mit Reliefdarstellungen der Passion aufgestellt worden. Die Römerstraße hieß damals noch „Stationenweg“, und diese Bezeichnung ist sogar zur grundbuchamtlich gebräuchlichen Flurbezeichnung geworden. Einzelne „Stationen“ stehen heute noch, andere sind nach ihrer „Demontage“ an den ursprünglichen Standorten in die Außenwand des Marienhospitals eingebaut worden.
Vor 220 Jahren
Französischer Nationalfeiertag in Brühl
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing …“ - getreu diesem Motto musste im französisch besetzen Brühl des Jahres 1803 auch der französische Nationalfeiertag festlich begangen werden. So versammelten sich die Brühler Brühler am 14. Juli 1803 im Gemeindehaus und zogen von dort vom Maire Jakob Zaaren angeführt zur Kirche. Hier musste dann ein feierliches Hochamt gehalten und das „Te Deum“ gesungen werden.
Vor 70 Jahren
Jugendheim St. Heinrich fertiggestellt
Macht die katholische Kirche in unseren Tagen eher unfreiwillige Schlagzeilen, so war es am 27. Juli 1953 ein sehr freudiges Ereignis, über das die Tages- und Wochenpresse anschließend berichten konnte: in der jungen Gemeinde St. Heinrich konnte die Fertigstellung des neuen Jugendheimes direkt beim Kindergarten gefeiert werden. Der erste Gottesdienst in der heutigen Pfarre fand zwar bereits am 8. Dezember 1945 statt, damals noch in einem ehemaligen Tanzsaal von Haus Vendel, jedoch erst im Jahre 1948 wurde eine eigene Pfarrgemeinde begründet. Zunächst existierte diese noch in Form einer Rektoratsgemeinde, ab dem 1. Mai 1958 dann als eigenständige Pfarre. Am 1. Januar 1948 war es zuvor der Brühler Dechant Heinrich Fetten, der Hans Güttler als neuen Pfarrer an St. Heinrich in sein Amt einführte.
Vor 30 Jahren
Im goldenen Buch verewigt
Oberpfarrer Philipp Lehnen trug sich am 4. Juli 1993, zwei Tage nach seinem 85. Geburtstag, im Kapitelsaal des Rathauses in das Goldene Buch der Stadt Brühl ein. Gewürdigt wurde damit das große Engagement Lehnens um den Wiederaufbau und die originalgetreue Restaurierung der Schlosskirche St. Maria von den Engeln. Diese war nach Bombentreffern im zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört. Kaplan Blum war es, der hunderte und aberhunderte an kleinen Splittern und Bruchstücken der Kunstschätze zusammentrug und somit die Grundlage für die Restaurierungen legte. Ohne diesen Einsatz wäre die nachfolgende Restaurierung dieses Schmuckstückes nicht möglich gewesen. Lehnen erwiderte den die Laudatio abschließenden Wunsch, auch seinem 90. Geburtstag durch Gottes Segen noch bei guter Gesundheit feiern zu können in seiner gewohnt humorvollen Art und Weise: „Ach wissen Sie, wir wollen der Gnade unseres lieben Herrgottes doch nach oben keine Grenze setzen.“
Vor 30 Jahren
Partnerschaft mit Südafrika
Der schon seit mehreren Jahren bestehende Kontakt einiger Mitglieder der Brühler Kolpingsfamilie wuchs im Jahre 1993 zu einem engen Kontakt zur Kolpingsfamilie St. Blasius in Mossel Bay/Südafrika. Als Kontaktperson fungiert hierbei der gebürtige Brühler Kolpingssohn Werner Wickerath. Im Laufe der folgenden Jahre fördert die Brühler Kolpingsfamilie die Entwicklungsarbeit in Südafrika mehrfach durch großzügige
Finanzzuwendungen.